Veranstaltungen und Ausstellungen

Veranstaltungsarchiv

Mi 22
Oktober 2025
18:15

Genozid als »Bedrohungsabwehr«.

Lehren aus den internationalen Völkermordurteilen

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Fatih Kolkilic

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Der Vortrag analysiert Völkermordurteile internationaler (Ad-hoc-)Strafgerichte für das ehemalige Jugoslawien, Ruanda und Kambodscha und zeichnet die verschiedenen Ursachen und Modalitäten des Vorgehens der »Täterstaaten« nach. Wie wird der Genozid als »Präventivschlag« gegen eine angebliche Bedrohung eingesetzt? Es zeigt sich, dass die Bedrohungsassoziation und der Bedrohungsgrad durch Verweis auf die Andersartigkeit der Opfergruppe verstärkt werden. Fatih Kolkilic kommt zu dem Resultat, dass die Bedrohungslagen vollständig konstruiert sind und auf der Entmenschlichung der Opfergruppen beruhen.

Dr. Fatih Kolkilic

ist Rechtsanwalt und Kriminologe. Für seine 2024 im Nomos Verlag erschienene Dissertation Zur Kriminologie des Genozids – Handlungsmuster und Erklärungsansätze wurde er 2025 mit dem Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz ausgezeichnet.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit den Professuren für Verfassungsrecht und Kriminologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Mo 20
Oktober 2025
18:00

Tödliche Gratwanderung.

Jüdische Repräsentanten zur Zeit der Deportationen

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Beate Meyer, musikalische Begleitung: Don Jaffé

Paulskirche
Paulsplatz 11, Frankfurt am Main
Einlass ab 17:15 Uhr

Gedenktag der Stadt Frankfurt am Main aus Anlass der ersten Massendeportation am 19. Oktober 1941

Der ursprünglich für diesen Termin geplante Vortrag von Prof. Dr. Mary Fulbrook, Gesellschaft und Überleben während des Holocaust, muss leider entfallen.

Dr. Beate Meyer behandelt in ihrem Vortrag die Arbeit der 1939 als Zwangsorganisation gegründeten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland bis 1943/1945. Deren jüdische Repräsentanten in der Berliner Zentrale und den einzelnen jüdischen Gemeinden wie Frankfurt waren anfangs vor allem für Emigration, Fürsorge und Bildung zuständig. Doch ab Herbst 1941 zogen das Reichssicherheitshauptamt und die Gestapostellen sie auch für die organisatorische Vorbereitung der Deportationen heran. Ohne vertieftes Wissen um die Shoa, durch Lügen getäuscht und unter steter Gewaltandrohung versuchten sie, den Prozess zu verzögern und Härten für die Jüdinnen und Juden abzumildern. Gegen die Dynamik der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik allerdings konnten sie mit ihren Mitteln kaum etwas ausrichten.

Ramón Jaffé spielt aus Kompositionen seines Vaters, des deutsch-israelischen Komponisten Don Jaffé, der mit seiner Familie 1941 vor den Nationalsozialisten aus Riga in die Sowjetunion flüchten musste und dort überlebte.

Dr. Beate Meyer

war bis 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg, dem sie heute noch als assoziierte Wissenschaftlerin verbunden ist. 2011 erschien ihre umfassende Monografie Tödliche Gratwanderung: die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung, Zwang, Selbstbehauptung und Verstrickung (1939–1945) im Wallstein Verlag in Göttingen. Für sie erhielt sie 2013 den Joseph-Carlebach-Preis der Universität Hamburg. Darüber hinaus hat sie zur Verfolgung sogenannter jüdischer Mischlinge gearbeitet und sich mit biografischen Projekten zur Geschichte der Juden in Hamburg und Berlin während des Nationalsozialismus einen Namen gemacht.

Ramón Jaffé

ist ein vielfach mit Preisen geehrter Cellist. Als Solist spielt er mit vielen Orchestern weltweit. Im Jahr 1995 begründete er das Kammermusikfest Hopfgarten in Tirol, seit 2011 leitet er auch das Musikfestival Middelburg in den Niederlanden. Zudem unterrichtet er an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden.

Interessierte können sich bis 15. Oktober 2025 unter dem Link protokoll.ffm.de für die Gedenkstunde am 20. Oktober anmelden und erhalten bei Vorlage eines Ausweises Zugang zur Veranstaltung. Einlass in die Paulskirche ist ab 17:15 Uhr.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main

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Sa 18
Oktober 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
24 Videointerviews

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Norbert-Wollheim-Platz 1
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Di 14
Oktober 2025
18:15

Plurales Lernen über den Holocaust?

Erfahrungen aus dem Jüdischen Museum Hohenems und der politischen Bildung

PRÄSENZ — Gespräch zwischen Dr. Hanno Loewy und Saba-Nur Cheema

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Am Beispiel eines Projekts zu Fluchtgeschichten zwischen 1938 und 1945 am Jüdischen Museum Hohenems werden die dramatischen Lebenswege nicht nur von Jüdinnen und Juden behandelt. Sie vermitteln ein differenziertes Bild von der Gewalt der Zeit und geben Raum, auch über die Gegenwart zu sprechen. Der multiperspektivische Dialog ist auch Thema in der politischen Bildung heterogener Gesellschaften. Religiös codierte Ressentiments finden sich nicht erst nach Erfahrungen von Diskriminierung, sondern bereits im Vorschulalter. Was bedeutet das für das Lernen über den Holocaust?

Saba-Nur Cheema

ist Diplom-Politologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt »Religiös codierte Differenzkonstruktionen im Vor- und Grundschulalter« am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Fritz Bauer Instituts.

Dr. Hanno Loewy

ist Literatur- und Medienwissenschaftler. Er war ab 1995 Gründungsdirektor des Fritz Bauer Instituts und ist seit 2004 Direktor des Jüdischen Museum Hohenems.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Bildungsstätte Anne Frank

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Mo 06
Oktober 2025
18:15

Genocide, the Holocaust, and Israel-Palestine.

History, the present, and what went wrong

HYBRID — Lecture in English by Prof. Dr. Omer Bartov

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.801

Hybridveranstaltung

Livestream auf YouTube: youtu.be/2VlPnxUWdtA

This talk discusses the main themes of Omer Bartov’s recent book Genocide, the Holocaust and Israel-Palestine – originally published in August 2024 – and goes on to consider how our understanding of these themes has been affected in the wake of the events of October 7 and the war in Gaza. The questions addressed include the fraught relationship between the terms genocide and Holocaust; the impact on our understanding of perceiving genocide as a local event; the use of first-person accounts in the reconstruction of atrocity; the difficulties in adjudicating genocide; and, finally, the tension between memory and commemoration, on the one hand, and erasure and forgetting, on the other.

Prof. Dr. Omer Bartov

is Dean’s Professor of Holocaust and Genocide Studies at Brown University. He has written widely on war crimes, genocide, and antisemitism. The German translation of his most recent book Genozid, Holocaust und Israel-Palästina. Geschichte im Selbstzeugnis has been published 2025 with Suhrkamp publishing house.

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Sa 20
September 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
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Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
24 Videointerviews

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Sa 16
August 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
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24 Videointerviews

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Fr 01. August - Di 30. September 2025

Veranstaltungspause des Fritz Bauer Instituts

Während der vorlesungsfreien Zeit der Goethe-Universität finden keine öffentlichen Vortragsveranstaltungen statt.

Das Veranstaltungsprogramm des Fritz Bauer Instituts pausiert in der vorlesungsfreien Zeit der Goethe-Universität. Ab Oktober finden wieder regelmäßig Vortragsveranstaltungen auf dem Campus Westend statt.

Die öffentliche Führungen zum Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus werden auch in den Semesterferien an jedem 3. Samstag im Monat angeboten.

Unser neues Programmheft mit Veranstaltungsankündigungen von Oktober 2025 bis Februar 2026 ist in Vorbereitung. Es wird Ende September verschickt. Sie können das Programmheft mit diesem Formular kostenfrei bestellen:
Infosendungen des Fritz Bauer Instituts

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Mi 23
Juli 2025
18:15

Eichmanns Anwalt

Robert Servatius als Verteidiger in NS-Strafverfahren

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Dirk Stolper

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.801

Der Kölner Rechtsanwalt Robert Servatius erlangte 1961 weltweite Bekanntheit. Er verteidigte in Jerusalem Adolf Eichmann, der während des Zweiten Weltkriegs aus dem Berliner Reichssicherheitshauptamt die Deportation der europäischen Juden in die deutschen Vernichtungslager im östlichen Europa organisiert hatte. Dirk Stolper blickt nicht nur auf die Biografie und die öffentliche Wahrnehmung von Servatius, sondern beleuchtet auch dessen Verteidigungsstrategien in NS-Prozessen zwischen 1945 und 1975 sowie deren Rezeption in der Öffentlichkeit.

Dr. Dirk Stolper

ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

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Sa 19
Juli 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
24 Videointerviews

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Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Mi 16
Juli 2025
18:15

Die Shoah und die DDR

Akteure und Aushandlungen im Antifaschismus

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Alexander Walther

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.801

Wie konnten jüdische Verfolgungserfahrungen und antifaschistische Überzeugungen unter staatssozialistischen Vorzeichen verhandelt und artikuliert werden? Welche Rolle spielten jüdische Überlebende in der DDR in der kulturellen Auseinandersetzung mit der Shoah und dem Nationalsozialismus? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und zeigt ausgehend von Nachlässen und Egodokumenten die Handlungsoptionen und Motivationen jüdischer, vereinzelt auch nichtjüdischer Akteure und Akteurinnen. Dabei wird das Spannungsfeld zwischen eigensinnigem Handeln und teils parteiloyalen, mitunter schmerzhaften Zugeständnissen an den Staat untersucht.

Dr. Alexander Walther

studierte Geschichte und Englisch für das Lehramt und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Jena und Erfurt. Derzeit ist er Mitarbeiter im Projekt »Tacheles 2026. Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen« am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz.

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Mo 14
Juli 2025
18:15

Israel und die Juden aus arabischen Ländern nach dem Holocaust.

Ringen um Anerkennung und Entschädigung

PRÄSENZ — Vortrag von Prof. em. Dr. José Brunner

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 1
PA-Gebäude, Lobby im Erdgeschoss

Nachholtermin:
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Seit Anfang der 2000er Jahre ringen Juden, die während des Zweiten Weltkriegs in arabischen Ländern zu Opfern antisemitischer Gewalt und Diskriminierung wurden, um Anerkennung als NS-Verfolgte und um Entschädigungsleistungen durch Deutschland und Israel. Der Vortrag untersucht, wie es vor allem in Israel zu diesem verspäteten Kampf um Anerkennung und Entschädigung kam und was er für unser Verständnis des Holocaust und der Verbindung von NS-Verfolgung und Kolonialismus bedeutet.

Prof. em. Dr. José Brunner

1954 in Zürich geboren, ist Professor Emeritus an der Buchmann-Fakultät für Rechtswissenschaft und am Cohn-Institut für die Geschichte und Philosophie der Wissenschaften an der Universität Tel Aviv. Von 2005 bis 2013 war er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Tel Aviv. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zur Geschichte und Politik der Psychoanalyse und der politischen Theorie der Gegenwart. Zuletzt von ihm erschienen: Brutale Nachbarn. Wie Emotionen den Nahostkonflikt antreiben – und entschärfen können, Berlin: Propyläen Verlag, 2025, 368 S., € 26,–, ISBN 9783549110034

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main

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Mi 09
Juli 2025
18:15

Tatort Forensik

Sicherungsverwahrung von Patientinnen in bayerischen Heil- und Pflegeanstalten

PRÄSENZ — Vortrag von Prof. Dr. Annette Eberle

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, 1. OG, Raum 1.801

Mit dem »Gesetz gegen die Gewohnheitsverbrecher« stieg die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die von Gerichten aufgrund ihrer psychischen Erkrankung für nicht oder vermindert schuldfähig erklärt worden waren, in den Psychiatrischen Anstalten an. Viele von ihnen wurden Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Ihre doppelte Stigmatisierung als psychisch Kranke und als Straffällige wirkte lange nach. Der Vortrag beleuchtet die Verfolgungswege von betroffenen Frauen während des Nationalsozialismus, über die bis heute wenig bekannt ist.

Prof. Dr. Annette Eberle

ist Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungshochschule München – University of Applied Sciences.

Veranstaltung im Rahmen der Workshops »Doppeltes Stigma. Verfolgungswege forensischer Anstaltspatienten in der Zeit des Nationalsozialismus« (9. und 10. Juni 2025)

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Mi 09 - Do 10
Juli 2025

Doppeltes Stigma

Verfolgungswege forensischer Anstaltspatientinnen und -patienten in der Zeit des Nationalsozialismus

PRÄSENZ — Workshop

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, 1. OG, Raum 1.314 (Eisenhower Saal)

Mittwoch, 9. Juli 2025, 12:30–17:30 Uhr
Donnerstag, 10. Juli 2025, 9:00–12:30 Uhr

Im Rahmen des Workshops findet ein öffentlicher Abendvortrag statt:
Prof. Dr. Annette Eberle (München): Tatort Forensik. Sicherungsverwahrung von
Patientinnen in bayerischen Heil- und Pflegeanstalten

Mittwoch, 9. Juli 2025, 18:15 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, 1. OG, Raum 1.801

Der Workshop geht der Frage nach, inwieweit forensische Anstaltspatientinnen und -patienten im Nationalsozialismus spezifische Verfolgungswege durchliefen. Hierfür werden die psychiatrische Begutachtungspraxis und der Alltag der Patientinnen und Patienten in unterschiedlichen Heil- und Pflegeanstalten ebenso wie die Situation in den von Deutschland annektierten Gebieten und Ländern in den Blick genommen. Der Fokus liegt auf den Schicksalen der Betroffenen in der Zeit der NS-Krankenmorde und der Verschleppungen in Konzentrationslager.

Abstract und Programm

Workshop: Doppeltes Stigma (pdf-Datei)

Anmeldung

Bitte bis 1. Juli 2025 per E-Mail an:
anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de

Workshop im Rahmen des vom Dorothee Freudenberg-Fonds finanzierten Forschungsprojekts zu forensischen Anstaltspatienten im Nationalsozialismus

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Mi 02
Juli 2025
18:15

ENTFÄLLT: Unerwünscht – Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes

AUFGRUND DER ZU ERWARTENDEN HITZE UND DER UNWETTERWARNUNG DES DEUTSCHEN WETTERDIENSTES MÜSSEN WIR DIE VERANSTALTUNG LEIDER ABSAGEN. SIE WIRD IM HERBST NACHGEHOLT.

Vortrag von Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum mit anschließendem Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Michel Friedman

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Moderation: Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts

Es gab nach 1945 nicht weniger Antisemitismus und Rassismus, nicht weniger Hass auf Homosexuelle als während des Nationalsozialismus, sondern wahrscheinlich sogar mehr. Stefanie Schüler-Springorum schildert in ihrem neuen Buch die Erfahrungen von überlebenden Juden sowie Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen im westlichen Teil Deutschlands in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. Das gängige Bild von der gelungenen Demokratisierung der Bundesrepublik bekommt durch diese Geschichten einen Riss. Die Erfahrungen der ehemals Verfolgten zeigen, dass der Hass und die Ressentiments gegen sie nicht einfach verschwanden, sie waren tief im Denken der Menschen verankert und sind es zum Teil bis heute.

Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum

ist Historikerin und seit 2011 Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin sowie Sprecherin des FGZ-Standorts Berlin.

Stefanie Schüler-Springorum
Unerwünscht. Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes
Frankfurt am Main: S. Fischer, 2025
256 S., € 25,– / E-Book, € 18,99
ISBN 978-3-10-397664-9

Prof. Dr. Dr. Michel Friedman

ist Jurist und Philosoph sowie Assoziiertes Mitglied des FGZ. Seit 2016 hat er die Honorarprofessor für Immobilien- und Medienrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences inne.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Forschungszentrum Normative Orders der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

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Mi 25
Juni 2025
18:15

Aktuelle Publikationen aus dem Fritz Bauer Institut

PRÄSENZ — Vorträge von Joscha Döpp M.A. und Dr. Jan Kreutz

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811


Der Darmstädter Einsatzgruppenprozess 1967/68

Mit dem Verfahren gegen Angehörige des Sonderkommandos 4a der Einsatzgruppe C wurde 1960 ein Verbrechen aufgerollt, dem circa 80.000 Jüdinnen und Juden zum Opfer gefallen waren. Joscha Döpp zeigt die intensive Grundlagenforschung, die vom Darmstädter Landgericht geleistet wurde, und stellt den Prozess in den Kontext anderer Verfahren wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in der Bundesrepublik.

Joscha Döpp M.A.

ist seit 2024 Doktorand an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine Masterarbeit zum Darmstädter Einsatzgruppenprozess wurde 2024 mit dem Zámečník-Studienpreis des Comité International de Dachau ausgezeichnet. Seine Studie Von Babyn Jar nach Darmstadt. Der SS-Sonderkommandoführer Kuno Callsen vor Gericht ist 2024 im Wallstein Verlag erschienen.


Erich von dem Bach-Zelewski

Mit der Monografie über Erich von dem Bach-Zelewski wird ein NS-Täter in den Blick genommen, der half, den Nationalsozialismus vorzubereiten, und an schlimmsten Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung in der Sowjetunion beteiligt war. Seine Taten dokumentierte er in autobiografischen Schriften, die Jan Kreutz neben vielen anderen Quellen in seinem Buch analysiert.

Dr. Jan Kreutz 

promovierte an der Universität Hamburg. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Europa-Universität Flensburg. Seine Studie Erich von dem Bach-Zelewski. Karrieren der Gewalt zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik ist 2025 im Wallstein Verlag erschienen.

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Sa 21
Juni 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

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Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
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Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

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24 Videointerviews

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Do 12
Juni 2025
18:15

»Falls keiner von uns überlebt, soll wenigstens das bleiben«

Das Untergrundarchiv im Warschauer Ghetto und seine Dokumentations- und Widerstandsarbeit

PRÄSENZ — Vortrag von Prof. Dr. Andrea Löw und Dr. Markus Roth

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Nebengebäude, Raum NG 2.701

Im Rahmen der Anne Frank Tage der Stadt Frankfurt am Main

Programm von Mittwoch, 11. Juni bis Sonntag, 15. Juni 2025
auf der Website der Bildungsstätte Anne Frank:
Anne Frank Tage 2025

Im Geheimen sammelten mutige Männer und Frauen im Warschauer Ghetto Tagebücher, Aufsätze von Kindern, literarische Texte, Untergrundzeitungen und vieles mehr. Emanuel Ringelblum, Rachela Auerbach und die anderen sahen ihre Arbeit als Teil des Widerstands und als Vermächtnis. Sie schufen so ein einmaliges Archiv über die Menschen im Ghetto, über ihr Leben und ihren Widerstand. Andrea Löw und Markus Roth stellen dieses Archiv, seine zentralen Akteure sowie ihre Motive und Ziele vor. Dabei nehmen sie besonders die Zeugnisse von Kindern und Jugendlichen in den Blick.

Prof. Dr. Andrea Löw

ist wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München.

Dr. Markus Roth

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut.

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Mi 04
Juni 2025
18:15

jüdisch – weiblich – arisch

Konvertitinnen zum Judentum vor und nach 1933

PRÄSENZ — Vortrag von Prof. Dr. Michael Brenner

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.801

Aron Freimann Lecture of Jewish Cultural History

Was hatten der Religionsphilosoph Martin Buber, der Schriftsteller Richard Beer-Hofmann und der Völkerpsychologe Moritz Lazarus gemeinsam? Ihre Frauen gehörten zu einer Gruppe von mehreren tausend Personen, die vor 1933 in Deutschland und Österreich zum Judentum konvertierten. Die Mehrheit dieser Gruppe bildeten Frauen, die mit jüdischen Männern verheiratet waren. Sie waren Mitglieder der jüdischen Gemeinden und nach NS-Rassekriterien trotzdem »Arier«. Der Vortrag endet mit einem Ausblick in die Zeit nach 1945, als zahlreiche Menschen ihre jüdischen Wurzeln suchten oder zum Judentum konvertieren wollten.

Prof. Dr. Michael Brenner

ist Inhaber des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München und Direktor des Center for Israel Studies an der American University in Washington, D.C.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Seminar für Judaistik der Goethe-Universität im Rahmen der Mittwochskonferenzen des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität mit Unterstützung der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Mi 21
Mai 2025
18:15

Antisemitismus. Was gibt es da zu erklären?

HYBRID — Vortrag von Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 823

Hybridveranstaltung

Livestream auf YouTube: https://youtu.be/gP4bpZgEpUM

Fritz Bauer Lecture

Die Geschichte der Versuche, den Antisemitismus zu »erklären«, ist lang und unübersichtlich – sowie vergeblich. Letztlich ist Antisemitismus ein Angebot, Mitglied einer internationalen Ressentimentgemeinschaft zu sein. Die Pflege eines Ressentiments ist die aufwandärmste Weise, ein Überlegenheitsgefühl zu gewinnen und auf Dauer zu stellen. Die ideologische Rahmung eines Ressentiments kann verfallen, das Ressentiment jedoch bleibt.

Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma 

ist Gründer und Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie der Arno Schmidt Stiftung. Zudem ist er Gründer des Hamburger Instituts für Sozialforschung, dessen Leitung er bis März 2015 innehatte.

Jan Philipp Reemtsma
»Antisemitismus – Was gibt es da zu erklären?«
Essay aus: Aus Politik und Zeitgeschichte, 14. Juni 2024

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Sa 17
Mai 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
24 Videointerviews

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
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Mi 14
Mai 2025
18:15

Stiftung – Wissenschaft – Krieg

Naturwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Jason Lemberg

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Nebengebäude, NG 2.701

Die Frankfurter Goethe-Universität wurde 1914 als Stiftungsuniversität gegründet. Sie war eng mit dem Engagement ihrer Stifter, darunter sehr viele Juden der Stadt, verbunden. Nach 1933 wurde sie Austragungsort politischer Verteilungskämpfe, Knotenpunkt radikalisierter Netzwerke und Schauplatz rassistischer Raubaktionen. Die einstmals liberale Hochschule wollte sich dem NS-Regime durch demonstrative Härte beweisen. Wie dies vonstattenging, zeigt der Vortrag.

Dr. Jason Lemberg

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) an der Bergischen Universität Wuppertal. Von 2017 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust. Am Fritz Bauer Institut bearbeitete er ein Projekt zur Geschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus und in der frühen Bundesrepublik. Im Rahmen seiner Dissertation forschte er seit 2018 zur Geschichte der Rüstungsforschung an der Goethe-Universität in der NS-Zeit.

Jason Lemberg, Stiftung – Wissenschaft – Krieg
Naturwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus

Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 11
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
Göttingen: Wallstein Verlag, 2024
EAN 9783835357174, 331 S., € 36,–

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Do 08
Mai 2025
19:30

Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz.

Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus

Eröffnung der Wanderausstellung des Fritz Bauer Instituts

Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum
Eingangsgebäude des Themenparks Kohle & Energie
Am Freilichtmuseum 1, 34582 Borken (Hessen)

Eröffnungsveranstaltung

Dr. Sara Berger (Fritz Bauer Institut) wird in die Ausstellung einführen. Museumsleiter Ingo Sielaff ergänzt Aspekte zum Thema »Borken und Auschwitz« und stellt aktuelle Forschungsergebnisse vor.
Gäste sind zur Ausstellungseröffnung herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist kostenlos.
https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de/veranstaltungen/aktuelle-veranstaltungen/eroeffnung-der-sonderausstellung

Ausstellungszeitraum

Freitag, 9. Mai bis Sonntag, 24. August 2025

Öffnungszeiten:
Montag, Ruhetag
Dienstag bis Donnerstag, 14:00 Uhr, Führungen
Freitag bis Samstag 14:00–17:00 Uhr
Sonntag, 11:00–17:00 Uhr
https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de/ihr-besuch/oeffnungszeiten

Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zum Konzentrationslager Auschwitz eine Fabrik zur Produktion von Buna errichten, einem für die Kriegswirtschaft wichtigen synthetischen Kautschuk. Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle Häftlingen aus dem KZ Auschwitz, außerdem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein. Mit der SS arbeiteten die Manager der I.G. Farben eng zusammen. Für die ständig steigende Zahl von KZ-Häftlingen errichteten sie 1942 gemeinsam mit der SS das firmeneigene Konzentrationslager Buna-Monowitz. Tausende Häftlinge kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf der Baustelle zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, sobald sie nicht mehr arbeitsfähig waren. Menschen, die zur Zwangsarbeit nach Buna-Monowitz abkommandiert waren, lebten im Durchschnitt nur noch etwa drei Monate.
Die Ausstellung zeichnet Entstehung, Alltag und Auflösung des KZ Buna-Monowitz nach. Historische Fotografien, die anlässlich eines Besuchs von Heinrich Himmler, dem Reichsführer SS, am 17. und 18. Juli 1942 gemacht wurden, dokumentieren die Perspektive von SS und I.G. Farben. Sie werden kontrastiert mit autobiografischen Texten von überlebenden Häftlingen, darunter Primo Levi, Jean Améry und Elie Wiesel, sowie Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. Informationen zu den Gerichtsverfahren und den Bemühungen der Betroffenen um Entschädigung nach 1945 ergänzen die Wechselausstellung.

Begleitpublikation zur Ausstellung

Ausstellungskatalog in deutscher und englischer Sprache als pdf-Datei zum kostenfreien Download:
Katalog, Doppelseiten | › Katalog, Einzelseiten
Catalog, double pages | › Catalog, single pages

Eine Wanderausstellung des Fritz Bauer Instituts.
Veranstalter der lokalen Ausstellungspräsentation und des Rahmenprogramms:
Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum, Borken

Kontakt

Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum
Eingangsgebäude des Themenparks Kohle & Energie
Am Freilichtmuseum 1, 34582 Borken (Hessen)
Tel.: 05682.808-271

https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de


Mi 07
Mai 2025
18:15

Seit wann sind israelische Juden »weiße Siedler«?

Mythen und Streitpunkte der israelischen Geschichte

PRÄSENZ — Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Johannes Becke und Rechtsanwalt Daniel Neumann

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Die Geschichte des Staats Israel ist auch eine Geschichte der Vorurteile und des Kampfs um Deutungshoheit. Schon das zionistische Projekt zur Errichtung einer sicheren Heimstatt für Jüdinnen und Juden im Land Israel/Palästina sah sich dem Vorwurf des Imperialismus ausgesetzt. Gleiches gilt für die Staatsgründung 1948. Doch ihre volle Geltungskraft entfalteten die (Vor-)Urteile gegen die Legitimität des jüdischen Nationalstaats erst nach dem Sechstagekrieg 1967, nicht zuletzt mit der Unterstützung der Sowjetunion und der Neuen Linken. Verbreitete Mythen und Klischees lauten etwa, die Staatsgründung sei ein »koloniales« oder »imperialistisches Projekt«, Israel betreibe eine »ethnische Säuberung Palästinas«, zu Lasten der arabischen Bevölkerung sei ein »System der Apartheid« errichtet worden oder die Vorstellung, terroristische Attentate gegen die Zivilbevölkerung Israels seien Teil des »palästinensischen Befreiungskampfs« – und nicht zuletzt der Vorwurf, Israel habe im Gaza-Krieg nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 einen »Genozid« an der Bevölkerung des Gaza-Streifens angestrebt. Im Gespräch geht es darum, nach den Akteuren und Interessen zu fragen, die hinter den Stereotypen stehen.

Prof. Dr. Johannes Becke

ist Politikwissenschaftler und Inhaber des Lehrstuhls Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.

Daniel Neumann

ist Jurist und Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Mi 23
April 2025
18:15

Ein anderer Krieg

Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935–1942

PRÄSENZ — Vortrag von Prof. Dr. Dan Diner

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.801

Hinweis

Entgegen der ursprünglichen Ankündigung findet die Veranstaltung nur in Präsenz statt. Sie wird jedoch aufgezeichnet und voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt über die Mediathek des Fritz Bauer Instituts verfügbar sein.

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

Dieses Buch erzählt die Anatomie des Zweiten Weltkriegs aus einer ungewohnten Perspektive: Im Zentrum des Geschehens steht das jüdische Palästina, gelegen am Schnittpunkt der europäisch-kontinentalen und außereuropäisch-kolonialen Wahrnehmung. Die Verschränkung zweier ganz unterschiedlicher Kriege – des Zweiten Weltkriegs und des Kampfs um Palästina – konstruiert das Drama der Erzählung und durchzieht als roter Faden das Buch. Es entsteht eine bislang wenig beachtete Sicht auf das Großereignis des Zweiten Weltkriegs.

Prof. Dr. Dan Diner

ist Historiker und Jurist. Bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Zudem war er bis 2014 Direktor des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig.

Dan Diner, Ein anderer Krieg
Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935–1942

München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2021
ISBN: 978-3-421-05406-7, 352 S., € 34,–

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
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