Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
› www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
› 24 Videointerviews
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Livestream auf YouTube: youtu.be/tORsmZIEZ44
Der Zionismus präsentiert sich als absolute Alternative zur »Endlösung der Judenfrage«. Entsprechend schöpft der zionistische Staat aus dem Erinnerungskapital der Shoah seine Rechtfertigung und viele seiner politischen Argumente. Der inflationäre Griff nach diesem Erinnerungskapital verbraucht und verspielt es, besonders seit dem 7. Oktober 2023, mit dem Ergebnis, dass der Zionismus nicht mehr auf diese Erinnerung zurückgreifen kann und er seine Manifestation, den Staat Israel, delegitimiert.
ist Professor emeritus für Neuere Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Zwischen 1986 und 2012 war er Direktor des Richard-Koebner-Minerva-Zentrums für Deutsche Geschichte. Er ist Autor zahlreicher Bücher, zuletzt erschien von ihm der Band Niemals Frieden? Israel am Scheideweg im Propyläen Verlag, Berlin 2024.
ist Herausgeber sowie Chef des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Träger des Ludwig-Börne-Preises 2015.
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Die Urteilsverkündung im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess hat sich 2025 zum 60. Mal gejährt. Als erster Prozess im Land der Täter, der den Opfern eine Stimme gab, ist er ein Meilenstein bundesdeutscher Erinnerungsgeschichte. Dennoch blieb er weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Das Strafgesetzbuch von 1871 bot keine hinreichende Handhabe für Massenverbrechen wie die Shoah. Fritz Bauer wandte sich entschieden gegen die »Auflösung in Episoden«, die das überkommene Strafrecht verlangte. Er forderte, das Lager als »Tatkomplex« zu begreifen. In dem Vortrag wird der Frage nachgegangen, warum er mit dieser Forderung kein Gehör fand, und die Rechtsprechungsentwicklung bis in die Gegenwart reflektiert.
ist Professorin am Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Fritz Bauer Instituts.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
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Über 1,5 Millionen ukrainische Jüdinnen und Juden wurden während der Shoah ermordet. Boris Zabarko ist selbst Überlebender des Ghettos von Schargorod. Es ist ihm zur Lebensaufgabe geworden, die Berichte von Überlebenden in der Ukraine zu sammeln. Seine auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch erschienenen Bücher enthalten Schilderungen grausamer Morde, zeugen aber auch vom übermächtigen Überlebenswillen der damals – wie er – im Kindesalter Verfolgten.
der nach seiner Flucht aus Kiew im März 2022 heute wieder dort lebt, ist Historiker und Präsident der ukrainischen Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischen Konzentrationslager.
Boris Zabarko, Nur wir haben überlebt
Holocaust in der Ukraine, Zeugnisse und Dokumente
Weilerswist-Metternich: Dittrich Verlag, 2. Aufl. 2016
580 S., € 34,90 (auch als E-Book verfügbar)
ISBN 978-3-943941-64-7
Eine Veranstaltung des Fritz Bauer Instituts in Kooperation mit dem Projekt »Zeitzeugen« im Bistum Limburg
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Vor hundert Jahren, im Dezember 1925, entstand aus der Fusion der acht führenden deutschen Chemieunternehmen der IG Farben-Konzern. Am Hauptsitz Frankfurt am Main wurde für dessen Zentralverwaltung ein riesiges Bürogebäude geschaffen, entworfen von Hans Poelzig, einem Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Die Interessengemeinschaft Farbenindustrie AG war einer der größten Chemiekonzerne Europas. Als Produzent kriegswichtiger synthetischer Ersatzstoffe kooperierte sie eng mit dem nationalsozialistischen Regime. In der Nähe des Konzentrationslagers Auschwitz begannen 1941 Vorbereitungen für den Bau eines großen Buna-Werks. Im Herbst 1942 entstand das konzerneigene Konzentrationslager Buna-Monowitz, wo der Chemiegigant in enger Kooperation mit der Lager-SS Häftlinge in Zwangsarbeit ausbeutete. Tausende kamen zu Tode. Die IG Farben lieferten mit dem Lager Monowitz anderen deutschen Rüstungsunternehmen das Vorbild für den Einsatz von KZ‑Häftlingen in der Rüstungsindustrie. An der Radikalisierung der auf Krieg und Lebensraumeroberung ausgerichteten Politik wirkte der Konzern aktiv mit, bis hin zu seiner Beteiligung an der Raub- und Mordökonomie. Führende Manager musste sich 1947/48 in Nürnberg vor Gericht verantworten, wurden aber freigesprochen oder kamen mit kurzen Haftstrafen davon. In den 1950er Jahren erhoben überlebende Häftlinge Anklage auf Schadenersatz, Schmerzensgeld und Arbeitslohn gegen die IG Farben – und setzten sich im sogenannten Wollheim-Prozess durch, angestrengt von Norbert Wollheim, einem Überlebenden des KZ Buna-Monowitz. Für die DDR war der IG Farben-Konzern der Inbegriff des bundesdeutschen »Monopolkapitalismus«, der wiederum als Variante des Faschismus galt.
Die Geschichte des IG Farben-Konzerns spannt sich von der Weimarer Republik bis in den Kalten Krieg und reicht auch in unsere Gegenwart, denn die Abwicklung der IG Farben zog sich über 60 Jahre hin und war erst 2012 abgeschlossen.
Das Fritz Bauer Institut veranstaltet am 1. und 2. Dezember 2025 eine Konferenz, die auf der Basis der vor allem seit den 1980er Jahren betriebenen intensiven Erforschung der IG Farben nach dem Ort des Konzerns in der deutschen Geschichte fragt.
Im Lichte aktueller Fragen der Forschung zur Zeitgeschichte, speziell zur Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Folgewirkungen, soll überlegt werden, welche neuen Fragen heute zum Thema zu stellen sind und welche thematischen Aspekte Desiderate der Forschung bilden. Dabei steht eine multiperspektivische Herangehensweise im Mittelpunkt: Neben der Konzerngeschichte, dem Thema Zwangsarbeit und weiteren politik-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Aspekten geht es darum, gewissermaßen von den Rändern her auf die IG Farben zu blicken. So gibt der Poelzig-Bau – heute das Hauptgebäude der Goethe-Universität – Anlass, über Industriearchitektur und die Prämissen »es Neuen Frankfurt« nachzudenken. Um soziologische Fragen soll es ebenfalls gehen, beispielsweise mit Blick auf die Angestelltenkultur der Weimarer Zeit. Rechtsgeschichtliche Themen drängen sich angesichts des IG Farben-Prozesses und des Wollheim-Prozesses geradezu auf. Mit seinen autobiographischen Schriften hat Primo Levi, Überlebender von Monowitz, eindrückliche literarische Zeugnisse hinterlassen. Literaturgeschichtliche Forschungen zu Levi und zur Rezeption seiner Werke werden ebenfalls zur Sprache kommen. Auch ist die Expertise von Archivarinnen und Archivaren zum Thema IG Farben gefragt.
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und angesichts der gegenwärtigen Debatten über die gesellschaftliche Verantwortung zumal der Industrie möchte das Fritz Bauer Institut die Geschichte der IG Farben erneut in den Mittelpunkt rücken. Ziel der Konferenz ist es, neue Forschungen anzustoßen. Am Fritz Bauer Institut stehen 2026 dafür zwei Forschungsstipendien der von der Bayer AG getragenen Hans und Berthold Finkelstein Stiftung zur Verfügung.
Keynote: Peter Hayes (Chicago)
Mit Beiträgen von: Nicola Wurthmann (Wiesbaden), Fabian Engel (Leverkusen), Florian Schmaltz (Potsdam), Stephan Braese (Aachen), Anna Horstmann (Bielefeld), Winfried Schulze (Bochum), Stephan Lindner (München), Andrea Schneider-Braunberger (Frankfurt am Main), Alexa Stiller (Zürich), Peter Cachola Schmal (Frankfurt am Main), Inga Steinhauser (Frankfurt am Main), Tim Tolsdorff (Hamburg), Tim Schanetzky (Essen)
› Tagungsprogramm (pdf-Datei)
Veranstaltung des Fritz Bauer Instituts
Die Tagung wird von der Finkelstein Stiftung (gegründet von der Bayer AG) und von BASF gefördert.
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Im Vortrag werden Überlegungen zur Funktion der »Zigeuner«-Figur in der politischen Theorie von Kant, Marx und Adorno mit umfangreichem Quellenmaterial verbunden, das von frühneuzeitlichen Gesetzestexten bis zu polizeilich eingesetzten Bildern im frühen 20. Jahrhundert reicht. So werden die lange Vorgeschichte des nationalsozialistischen Völkermords an Sinti und Roma ebenso wie der moderne Antiziganismus als Elemente eines gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnisses thematisiert.
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Politische Theorie und Ideengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ihre Doktorarbeit Politische Theorie des Antiziganismus. Genese und Kritik eines modernen Herrschaftsverhältnisses erschien 2025 im transcript Verlag und wurde mit dem Dissertationspreis der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Wilhelm-Liebknecht-Preis der Stadt Gießen ausgezeichnet.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Gesellschaft für Antiziganismusforschung e.V.
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Isy Aronowitz aus Wuppertal-Elberfeld wurde 1938 im Alter von 25 Jahren als »Ostjude« deportiert. Er kam in das Ghetto Lodz und anschließend in zwei Lager, in denen er Zwangsarbeit beim Bau einer Autobahn in den zu erobernden Osten sowie in der Rüstungsindustrie leisten musste. Es gelang ihm, sein Leben vom Dezember 1940 bis zum August 1943 in einem informativen und bewegenden Tagebuch festzuhalten. Mit diesem liegt erstmals eine umfangreiche Quelle vor, die aus der Perspektive eines Zwangsarbeiters über den gewaltgeprägten Alltag beim Autobahnbau spricht, der für die deutsche Eroberungspolitik zentral war.
hat den Lehrstuhl für Britische Literatur und Kultur am Institut für Anglophone Studien der Universität Duisburg-Essen inne. Er ist Herausgeber des Lagertagebuchs von Isy Aronowitz, das im Mai 2025 im Metropol Verlag Berlin erschienen ist.
Isy Aronowitz
»Es wird nicht eher hell, bis es ganz dunkel geworden ist«
Das Lagertagebuch des Isy Aronowitz, 13. Dezember 1940 – 26. August 1943
Herausgegeben von Christoph Heyl
Mit einem Vorwort von Richard Aronowitz-Mercer
Studien und Dokumente zur Holocaust- und Lagerliteratur, Band 16
Berlin: Metropol Verlag, 2025, 78+312 S., € 26,–
ISBN: 978-3-86331-793-5
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen
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Regie: Elan Golod, USA 2023, 79 Minuten, OmdU
Am Ende des Zweiten Weltkriegs trat Nathan Hilu, Sohn syrisch-jüdischer Einwanderer in New York, in die US Army ein und wurde als Wachsoldat beim Internationalen Militärtribunal gegen die Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg eingesetzt. Diese Erfahrung inspirierte ihn ein Leben lang zu künstlerischen Arbeiten. Er verbrachte die nächsten 70 Jahre damit, Zeichnungen und Skizzen seiner Erinnerung an diesen Einsatz anzufertigen. Aber was passiert, wenn diese Erinnerung ein Eigenleben entwickelt? Der Film von Elan Golod ist das Porträt eines alternden Künstlers. Was als Dokumentation eines einzigartigen Zeugen begann, wurde zu einer Studie über die Funktion der Kunst im Spannungsfeld von Archiv und Erfindung.
ist ein israelisch-amerikanischer Filmemacher. Sein Film NATHAN-ISM gewann den Yad Vashem Award als herausragender Dokumentarfilm mit Bezug zum Holocaust. Er war außerdem auf der Shortlist der International Documentary Association 2024.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Jüdischen Museum Frankfurt und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
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Es gab nach 1945 wahrscheinlich mehr Antisemitismus, Rassismus und Hass auf Homosexuelle als im Nationalsozialismus. Der Vortrag schildert die Erfahrungen von überlebenden Juden und Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen in Westdeutschland in der Nachkriegszeit. Das gängige Bild von der gelungenen Demokratisierung der Bundesrepublik bekommt durch diese Geschichten einen Riss. Die Erfahrungen der ehemals Verfolgten zeigen, dass der Hass und die Ressentiments gegen sie tief im Denken der Menschen verankert waren und es zum Teil bis heute sind.
ist Historikerin und seit 2011 Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin sowie Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Standort Berlin.
Stefanie Schüler-Springorum
Unerwünscht. Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes
Frankfurt am Main: S. Fischer, 2025
256 S., € 25,– / E-Book, € 18,99
ISBN 978-3-10-397664-9
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Forschungszentrum »Normative Orders« der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
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Welche Rolle spielt die NS-Herrschaft in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts? Im Jahr 2009 hat das Gericht im Wunsiedel-Beschluss festgestellt, das NS-Regime habe für die verfassungsrechtliche Ordnung der Bundesrepublik Deutschland »eine gegenbildlich identitätsprägende Bedeutung«; das Grundgesetz sei darauf ausgerichtet, »eine Wiederholung solchen Unrechts ein für alle Mal auszuschließen«. Zugleich heißt es im selben Beschluss, das Grundgesetz kenne »kein allgemeines antinationalsozialistisches Grundprinzip«. Inwiefern war und ist die NS-Herrschaft in der Rechtsprechung also ein verfassungsrechtliches Argument?
ist Professorin für Öffentliches Recht mit einem Schwerpunkt im Verfassungsrecht an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2011 bis 2023 war sie Richterin im Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts.
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Entgegen der ursprünglichen Ankündigung gibt es keinen Livestream über Zoom-Meetings. Die Veranstaltung wird aber aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt über unsere Mediathek zugängig gemacht.
Wie prägte die NS-Herrschaft das Leben und Überleben ganzer Bevölkerungsgruppen zwischen 1933 und 1945? Basierend auf dem aktuellen Forschungsstand schließt das 2024 im Wallstein Verlag erschienene und von Christoph Cornelißen und Sybille Steinbacher herausgegebene Buch Frankfurt am Main und der Nationalsozialismus Forschungslücken. Es analysiert die Durchsetzung der NS-Herrschaft in zentralen Feldern der kommunalen Politik und Verwaltung, den Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch der Stadtplanung und Kultur sowie die nationalsozialistische Imagepolitik. Ebenso beleuchtet es die Dynamik der Gewalt gegenüber all jenen Gruppen, die seit 1933 als »Gemeinschaftsfremde« verfolgt und ausgegrenzt wurden.
hatte bis 2012 den Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne. Sie ist Vorsitzende der Frankfurter Historischen Kommission.
ist seit April 2012 Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
ist stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts und außerplanmäßiger Professor am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Christoph Cornelißen, Sybille Steinbacher (Hrsg.)
Frankfurt am Main und der Nationalsozialismus
Herrschaft und Repression – Wirtschaft und Gesellschaft – Kultur und Gedächtnis
Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 10,
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
zugleich: Frankfurter Historische Kommission XXVII, Geschichte der Stadt Frankfurt, Band 5
hrsg. im Auftrag der Frankfurter Historischen Kommission
Göttingen: Wallstein Verlag, 2024, 500 S., 55 z.T. farb. Abb.
Hardcover gebunden, mit Schutzumschlag, € 38,–
EAN 9783835355873 (auch als E-Book erhältlich)
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, der Historischen Kommission Frankfurt und der Evangelischen Akademie Frankfurt
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Unter den Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland ragt Konrad Adenauer hervor. Seine Politik der unbedingten Westbindung, die er gegen zahlreiche Widerstände und Hindernisse durchsetzte, gilt als Fundament für die Erfolgsgeschichte der Bonner Demokratie. Norbert Frei legt aus Anlass von Adenauers 150. Geburtstag eine neue, bewusst knapp gehaltene Biografie des westdeutschen Gründungskanzlers vor. Dieser erscheint darin als Nazi-Gegner und konservativer Katholik, als autokratischer Parteiführer, skrupelloser Taktiker und weitblickender Europäer, der seinem eigenen Volk mit anhaltender Skepsis, ja Misstrauen begegnete.
ist Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte und Leiter des Jena Center – Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Norbert Frei
Konrad Adenauer. Kanzler nach der Katastrophe. Biographie
München: C.H.Beck, 2025, 318 S., 29 Abb., € 29,90
ISBN 978-3-406-83723-4
ist Direktorin des Fritz Bauer Instituts und Professorin für Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
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Der Vortrag analysiert Völkermordurteile internationaler (Ad-hoc-)Strafgerichte für das ehemalige Jugoslawien, Ruanda und Kambodscha und zeichnet die verschiedenen Ursachen und Modalitäten des Vorgehens der »Täterstaaten« nach. Wie wird der Genozid als »Präventivschlag« gegen eine angebliche Bedrohung eingesetzt? Es zeigt sich, dass die Bedrohungsassoziation und der Bedrohungsgrad durch Verweis auf die Andersartigkeit der Opfergruppe verstärkt werden. Fatih Kolkilic kommt zu dem Resultat, dass die Bedrohungslagen vollständig konstruiert sind und auf der Entmenschlichung der Opfergruppen beruhen.
ist Rechtsanwalt und Kriminologe. Für seine 2024 im Nomos Verlag erschienene Dissertation Zur Kriminologie des Genozids – Handlungsmuster und Erklärungsansätze wurde er 2025 mit dem Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz ausgezeichnet.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit den Professuren für Verfassungsrecht und Kriminologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Der ursprünglich für diesen Termin geplante Vortrag von Prof. Dr. Mary Fulbrook, Gesellschaft und Überleben während des Holocaust, muss leider entfallen.
Dr. Beate Meyer behandelt in ihrem Vortrag die Arbeit der 1939 als Zwangsorganisation gegründeten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland bis 1943/1945. Deren jüdische Repräsentanten in der Berliner Zentrale und den einzelnen jüdischen Gemeinden wie Frankfurt waren anfangs vor allem für Emigration, Fürsorge und Bildung zuständig. Doch ab Herbst 1941 zogen das Reichssicherheitshauptamt und die Gestapostellen sie auch für die organisatorische Vorbereitung der Deportationen heran. Ohne vertieftes Wissen um die Shoa, durch Lügen getäuscht und unter steter Gewaltandrohung versuchten sie, den Prozess zu verzögern und Härten für die Jüdinnen und Juden abzumildern. Gegen die Dynamik der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik allerdings konnten sie mit ihren Mitteln kaum etwas ausrichten.
Ramón Jaffé spielt aus Kompositionen seines Vaters, des deutsch-israelischen Komponisten Don Jaffé, der mit seiner Familie 1941 vor den Nationalsozialisten aus Riga in die Sowjetunion flüchten musste und dort überlebte.
war bis 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg, dem sie heute noch als assoziierte Wissenschaftlerin verbunden ist. 2011 erschien ihre umfassende Monografie Tödliche Gratwanderung: die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung, Zwang, Selbstbehauptung und Verstrickung (1939–1945) im Wallstein Verlag in Göttingen. Für sie erhielt sie 2013 den Joseph-Carlebach-Preis der Universität Hamburg. Darüber hinaus hat sie zur Verfolgung sogenannter jüdischer Mischlinge gearbeitet und sich mit biografischen Projekten zur Geschichte der Juden in Hamburg und Berlin während des Nationalsozialismus einen Namen gemacht.
ist ein vielfach mit Preisen geehrter Cellist. Als Solist spielt er mit vielen Orchestern weltweit. Im Jahr 1995 begründete er das Kammermusikfest Hopfgarten in Tirol, seit 2011 leitet er auch das Musikfestival Middelburg in den Niederlanden. Zudem unterrichtet er an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden.
Interessierte können sich bis 15. Oktober 2025 unter dem Link protokoll.ffm.de für die Gedenkstunde am 20. Oktober anmelden und erhalten bei Vorlage eines Ausweises Zugang zur Veranstaltung. Einlass in die Paulskirche ist ab 17:15 Uhr.
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Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
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Am Beispiel eines Projekts zu Fluchtgeschichten zwischen 1938 und 1945 am Jüdischen Museum Hohenems werden die dramatischen Lebenswege nicht nur von Jüdinnen und Juden behandelt. Sie vermitteln ein differenziertes Bild von der Gewalt der Zeit und geben Raum, auch über die Gegenwart zu sprechen. Der multiperspektivische Dialog ist auch Thema in der politischen Bildung heterogener Gesellschaften. Religiös codierte Ressentiments finden sich nicht erst nach Erfahrungen von Diskriminierung, sondern bereits im Vorschulalter. Was bedeutet das für das Lernen über den Holocaust?
ist Diplom-Politologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt »Religiös codierte Differenzkonstruktionen im Vor- und Grundschulalter« am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Fritz Bauer Instituts.
ist Literatur- und Medienwissenschaftler. Er war ab 1995 Gründungsdirektor des Fritz Bauer Instituts und ist seit 2004 Direktor des Jüdischen Museum Hohenems.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Bildungsstätte Anne Frank
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Livestream auf YouTube: youtu.be/2VlPnxUWdtA
This talk discusses the main themes of Omer Bartov’s recent book Genocide, the Holocaust and Israel-Palestine – originally published in August 2024 – and goes on to consider how our understanding of these themes has been affected in the wake of the events of October 7 and the war in Gaza. The questions addressed include the fraught relationship between the terms genocide and Holocaust; the impact on our understanding of perceiving genocide as a local event; the use of first-person accounts in the reconstruction of atrocity; the difficulties in adjudicating genocide; and, finally, the tension between memory and commemoration, on the one hand, and erasure and forgetting, on the other.
is Dean’s Professor of Holocaust and Genocide Studies at Brown University. He has written widely on war crimes, genocide, and antisemitism. The German translation of his most recent book Genozid, Holocaust und Israel-Palästina. Geschichte im Selbstzeugnis has been published 2025 with Suhrkamp publishing house.
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Das Veranstaltungsprogramm des Fritz Bauer Instituts pausiert in der vorlesungsfreien Zeit der Goethe-Universität. Ab Oktober finden wieder regelmäßig Vortragsveranstaltungen auf dem Campus Westend statt.
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Unser neues Programmheft mit Veranstaltungsankündigungen von Oktober 2025 bis Februar 2026 ist in Vorbereitung. Es wird Ende September verschickt. Sie können das Programmheft mit diesem Formular kostenfrei bestellen:
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Der Kölner Rechtsanwalt Robert Servatius erlangte 1961 weltweite Bekanntheit. Er verteidigte in Jerusalem Adolf Eichmann, der während des Zweiten Weltkriegs aus dem Berliner Reichssicherheitshauptamt die Deportation der europäischen Juden in die deutschen Vernichtungslager im östlichen Europa organisiert hatte. Dirk Stolper blickt nicht nur auf die Biografie und die öffentliche Wahrnehmung von Servatius, sondern beleuchtet auch dessen Verteidigungsstrategien in NS-Prozessen zwischen 1945 und 1975 sowie deren Rezeption in der Öffentlichkeit.
ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
› www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
› 24 Videointerviews
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Wie konnten jüdische Verfolgungserfahrungen und antifaschistische Überzeugungen unter staatssozialistischen Vorzeichen verhandelt und artikuliert werden? Welche Rolle spielten jüdische Überlebende in der DDR in der kulturellen Auseinandersetzung mit der Shoah und dem Nationalsozialismus? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und zeigt ausgehend von Nachlässen und Egodokumenten die Handlungsoptionen und Motivationen jüdischer, vereinzelt auch nichtjüdischer Akteure und Akteurinnen. Dabei wird das Spannungsfeld zwischen eigensinnigem Handeln und teils parteiloyalen, mitunter schmerzhaften Zugeständnissen an den Staat untersucht.
studierte Geschichte und Englisch für das Lehramt und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Jena und Erfurt. Derzeit ist er Mitarbeiter im Projekt »Tacheles 2026. Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen« am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz.
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Seit Anfang der 2000er Jahre ringen Juden, die während des Zweiten Weltkriegs in arabischen Ländern zu Opfern antisemitischer Gewalt und Diskriminierung wurden, um Anerkennung als NS-Verfolgte und um Entschädigungsleistungen durch Deutschland und Israel. Der Vortrag untersucht, wie es vor allem in Israel zu diesem verspäteten Kampf um Anerkennung und Entschädigung kam und was er für unser Verständnis des Holocaust und der Verbindung von NS-Verfolgung und Kolonialismus bedeutet.
1954 in Zürich geboren, ist Professor Emeritus an der Buchmann-Fakultät für Rechtswissenschaft und am Cohn-Institut für die Geschichte und Philosophie der Wissenschaften an der Universität Tel Aviv. Von 2005 bis 2013 war er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Tel Aviv. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zur Geschichte und Politik der Psychoanalyse und der politischen Theorie der Gegenwart. Zuletzt von ihm erschienen: Brutale Nachbarn. Wie Emotionen den Nahostkonflikt antreiben – und entschärfen können, Berlin: Propyläen Verlag, 2025, 368 S., € 26,–, ISBN 9783549110034
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Ausgaben des Programmhefts
(pdf-Datei) seit April 2018
› Oktober bis Februar 2025/26
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› Oktober bis Februar 2024/25
› März bis Juli 2024
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