Der Vortrag analysiert Völkermordurteile internationaler (Ad-hoc-)Strafgerichte für das ehemalige Jugoslawien, Ruanda und Kambodscha und zeichnet die verschiedenen Ursachen und Modalitäten des Vorgehens der »Täterstaaten« nach. Wie wird der Genozid als »Präventivschlag« gegen eine angebliche Bedrohung eingesetzt? Es zeigt sich, dass die Bedrohungsassoziation und der Bedrohungsgrad durch Verweis auf die Andersartigkeit der Opfergruppe verstärkt werden. Fatih Kolkilic kommt zu dem Resultat, dass die Bedrohungslagen vollständig konstruiert sind und auf der Entmenschlichung der Opfergruppen beruhen.
ist Rechtsanwalt und Kriminologe. Für seine 2024 im Nomos Verlag erschienene Dissertation Zur Kriminologie des Genozids – Handlungsmuster und Erklärungsansätze wurde er 2025 mit dem Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz ausgezeichnet.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit den Professuren für Verfassungsrecht und Kriminologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Der ursprünglich für diesen Termin geplante Vortrag von Prof. Dr. Mary Fulbrook, Gesellschaft und Überleben während des Holocaust, muss leider entfallen.
Dr. Beate Meyer behandelt in ihrem Vortrag die Arbeit der 1939 als Zwangsorganisation gegründeten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland bis 1943/1945. Deren jüdische Repräsentanten in der Berliner Zentrale und den einzelnen jüdischen Gemeinden wie Frankfurt waren anfangs vor allem für Emigration, Fürsorge und Bildung zuständig. Doch ab Herbst 1941 zogen das Reichssicherheitshauptamt und die Gestapostellen sie auch für die organisatorische Vorbereitung der Deportationen heran. Ohne vertieftes Wissen um die Shoa, durch Lügen getäuscht und unter steter Gewaltandrohung versuchten sie, den Prozess zu verzögern und Härten für die Jüdinnen und Juden abzumildern. Gegen die Dynamik der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik allerdings konnten sie mit ihren Mitteln kaum etwas ausrichten.
Ramón Jaffé spielt aus Kompositionen seines Vaters, des deutsch-israelischen Komponisten Don Jaffé, der mit seiner Familie 1941 vor den Nationalsozialisten aus Riga in die Sowjetunion flüchten musste und dort überlebte.
war bis 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg, dem sie heute noch als assoziierte Wissenschaftlerin verbunden ist. 2011 erschien ihre umfassende Monografie Tödliche Gratwanderung: die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung, Zwang, Selbstbehauptung und Verstrickung (1939–1945) im Wallstein Verlag in Göttingen. Für sie erhielt sie 2013 den Joseph-Carlebach-Preis der Universität Hamburg. Darüber hinaus hat sie zur Verfolgung sogenannter jüdischer Mischlinge gearbeitet und sich mit biografischen Projekten zur Geschichte der Juden in Hamburg und Berlin während des Nationalsozialismus einen Namen gemacht.
ist ein vielfach mit Preisen geehrter Cellist. Als Solist spielt er mit vielen Orchestern weltweit. Im Jahr 1995 begründete er das Kammermusikfest Hopfgarten in Tirol, seit 2011 leitet er auch das Musikfestival Middelburg in den Niederlanden. Zudem unterrichtet er an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden.
Interessierte können sich bis 15. Oktober 2025 unter dem Link protokoll.ffm.de für die Gedenkstunde am 20. Oktober anmelden und erhalten bei Vorlage eines Ausweises Zugang zur Veranstaltung. Einlass in die Paulskirche ist ab 17:15 Uhr.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
› www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
› 24 Videointerviews
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Am Beispiel eines Projekts zu Fluchtgeschichten zwischen 1938 und 1945 am Jüdischen Museum Hohenems werden die dramatischen Lebenswege nicht nur von Jüdinnen und Juden behandelt. Sie vermitteln ein differenziertes Bild von der Gewalt der Zeit und geben Raum, auch über die Gegenwart zu sprechen. Der multiperspektivische Dialog ist auch Thema in der politischen Bildung heterogener Gesellschaften. Religiös codierte Ressentiments finden sich nicht erst nach Erfahrungen von Diskriminierung, sondern bereits im Vorschulalter. Was bedeutet das für das Lernen über den Holocaust?
ist Diplom-Politologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt »Religiös codierte Differenzkonstruktionen im Vor- und Grundschulalter« am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Fritz Bauer Instituts.
ist Literatur- und Medienwissenschaftler. Er war ab 1995 Gründungsdirektor des Fritz Bauer Instituts und ist seit 2004 Direktor des Jüdischen Museum Hohenems.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Bildungsstätte Anne Frank
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Livestream auf YouTube: youtu.be/2VlPnxUWdtA
This talk discusses the main themes of Omer Bartov’s recent book Genocide, the Holocaust and Israel-Palestine – originally published in August 2024 – and goes on to consider how our understanding of these themes has been affected in the wake of the events of October 7 and the war in Gaza. The questions addressed include the fraught relationship between the terms genocide and Holocaust; the impact on our understanding of perceiving genocide as a local event; the use of first-person accounts in the reconstruction of atrocity; the difficulties in adjudicating genocide; and, finally, the tension between memory and commemoration, on the one hand, and erasure and forgetting, on the other.
is Dean’s Professor of Holocaust and Genocide Studies at Brown University. He has written widely on war crimes, genocide, and antisemitism. The German translation of his most recent book Genozid, Holocaust und Israel-Palästina. Geschichte im Selbstzeugnis has been published 2025 with Suhrkamp publishing house.
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
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Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
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Das Veranstaltungsprogramm des Fritz Bauer Instituts pausiert in der vorlesungsfreien Zeit der Goethe-Universität. Ab Oktober finden wieder regelmäßig Vortragsveranstaltungen auf dem Campus Westend statt.
Die öffentliche Führungen zum Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus werden auch in den Semesterferien an jedem 3. Samstag im Monat angeboten.
Unser neues Programmheft mit Veranstaltungsankündigungen von Oktober 2025 bis Februar 2026 ist in Vorbereitung. Es wird Ende September verschickt. Sie können das Programmheft mit diesem Formular kostenfrei bestellen:
› Infosendungen des Fritz Bauer Instituts
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Der Kölner Rechtsanwalt Robert Servatius erlangte 1961 weltweite Bekanntheit. Er verteidigte in Jerusalem Adolf Eichmann, der während des Zweiten Weltkriegs aus dem Berliner Reichssicherheitshauptamt die Deportation der europäischen Juden in die deutschen Vernichtungslager im östlichen Europa organisiert hatte. Dirk Stolper blickt nicht nur auf die Biografie und die öffentliche Wahrnehmung von Servatius, sondern beleuchtet auch dessen Verteidigungsstrategien in NS-Prozessen zwischen 1945 und 1975 sowie deren Rezeption in der Öffentlichkeit.
ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
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Wie konnten jüdische Verfolgungserfahrungen und antifaschistische Überzeugungen unter staatssozialistischen Vorzeichen verhandelt und artikuliert werden? Welche Rolle spielten jüdische Überlebende in der DDR in der kulturellen Auseinandersetzung mit der Shoah und dem Nationalsozialismus? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und zeigt ausgehend von Nachlässen und Egodokumenten die Handlungsoptionen und Motivationen jüdischer, vereinzelt auch nichtjüdischer Akteure und Akteurinnen. Dabei wird das Spannungsfeld zwischen eigensinnigem Handeln und teils parteiloyalen, mitunter schmerzhaften Zugeständnissen an den Staat untersucht.
studierte Geschichte und Englisch für das Lehramt und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Jena und Erfurt. Derzeit ist er Mitarbeiter im Projekt »Tacheles 2026. Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen« am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz.
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Seit Anfang der 2000er Jahre ringen Juden, die während des Zweiten Weltkriegs in arabischen Ländern zu Opfern antisemitischer Gewalt und Diskriminierung wurden, um Anerkennung als NS-Verfolgte und um Entschädigungsleistungen durch Deutschland und Israel. Der Vortrag untersucht, wie es vor allem in Israel zu diesem verspäteten Kampf um Anerkennung und Entschädigung kam und was er für unser Verständnis des Holocaust und der Verbindung von NS-Verfolgung und Kolonialismus bedeutet.
1954 in Zürich geboren, ist Professor Emeritus an der Buchmann-Fakultät für Rechtswissenschaft und am Cohn-Institut für die Geschichte und Philosophie der Wissenschaften an der Universität Tel Aviv. Von 2005 bis 2013 war er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Tel Aviv. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zur Geschichte und Politik der Psychoanalyse und der politischen Theorie der Gegenwart. Zuletzt von ihm erschienen: Brutale Nachbarn. Wie Emotionen den Nahostkonflikt antreiben – und entschärfen können, Berlin: Propyläen Verlag, 2025, 368 S., € 26,–, ISBN 9783549110034
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Mit dem »Gesetz gegen die Gewohnheitsverbrecher« stieg die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die von Gerichten aufgrund ihrer psychischen Erkrankung für nicht oder vermindert schuldfähig erklärt worden waren, in den Psychiatrischen Anstalten an. Viele von ihnen wurden Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Ihre doppelte Stigmatisierung als psychisch Kranke und als Straffällige wirkte lange nach. Der Vortrag beleuchtet die Verfolgungswege von betroffenen Frauen während des Nationalsozialismus, über die bis heute wenig bekannt ist.
ist Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungshochschule München – University of Applied Sciences.
Veranstaltung im Rahmen der Workshops »Doppeltes Stigma. Verfolgungswege forensischer Anstaltspatienten in der Zeit des Nationalsozialismus« (9. und 10. Juni 2025)
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Mittwoch, 9. Juli 2025, 12:30–17:30 Uhr
Donnerstag, 10. Juli 2025, 9:00–12:30 Uhr
Im Rahmen des Workshops findet ein öffentlicher Abendvortrag statt:
Prof. Dr. Annette Eberle (München): Tatort Forensik. Sicherungsverwahrung von
Patientinnen in bayerischen Heil- und Pflegeanstalten
Mittwoch, 9. Juli 2025, 18:15 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, 1. OG, Raum 1.801
Der Workshop geht der Frage nach, inwieweit forensische Anstaltspatientinnen und -patienten im Nationalsozialismus spezifische Verfolgungswege durchliefen. Hierfür werden die psychiatrische Begutachtungspraxis und der Alltag der Patientinnen und Patienten in unterschiedlichen Heil- und Pflegeanstalten ebenso wie die Situation in den von Deutschland annektierten Gebieten und Ländern in den Blick genommen. Der Fokus liegt auf den Schicksalen der Betroffenen in der Zeit der NS-Krankenmorde und der Verschleppungen in Konzentrationslager.
› Workshop: Doppeltes Stigma (pdf-Datei)
Bitte bis 1. Juli 2025 per E-Mail an:
› anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de
Workshop im Rahmen des vom Dorothee Freudenberg-Fonds finanzierten Forschungsprojekts zu forensischen Anstaltspatienten im Nationalsozialismus
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Moderation: Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts
Es gab nach 1945 nicht weniger Antisemitismus und Rassismus, nicht weniger Hass auf Homosexuelle als während des Nationalsozialismus, sondern wahrscheinlich sogar mehr. Stefanie Schüler-Springorum schildert in ihrem neuen Buch die Erfahrungen von überlebenden Juden sowie Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen im westlichen Teil Deutschlands in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. Das gängige Bild von der gelungenen Demokratisierung der Bundesrepublik bekommt durch diese Geschichten einen Riss. Die Erfahrungen der ehemals Verfolgten zeigen, dass der Hass und die Ressentiments gegen sie nicht einfach verschwanden, sie waren tief im Denken der Menschen verankert und sind es zum Teil bis heute.
ist Historikerin und seit 2011 Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin sowie Sprecherin des FGZ-Standorts Berlin.
Stefanie Schüler-Springorum
Unerwünscht. Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes
Frankfurt am Main: S. Fischer, 2025
256 S., € 25,– / E-Book, € 18,99
ISBN 978-3-10-397664-9
ist Jurist und Philosoph sowie Assoziiertes Mitglied des FGZ. Seit 2016 hat er die Honorarprofessor für Immobilien- und Medienrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences inne.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Forschungszentrum Normative Orders der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
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Mit dem Verfahren gegen Angehörige des Sonderkommandos 4a der Einsatzgruppe C wurde 1960 ein Verbrechen aufgerollt, dem circa 80.000 Jüdinnen und Juden zum Opfer gefallen waren. Joscha Döpp zeigt die intensive Grundlagenforschung, die vom Darmstädter Landgericht geleistet wurde, und stellt den Prozess in den Kontext anderer Verfahren wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in der Bundesrepublik.
ist seit 2024 Doktorand an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine Masterarbeit zum Darmstädter Einsatzgruppenprozess wurde 2024 mit dem Zámečník-Studienpreis des Comité International de Dachau ausgezeichnet. Seine Studie Von Babyn Jar nach Darmstadt. Der SS-Sonderkommandoführer Kuno Callsen vor Gericht ist 2024 im Wallstein Verlag erschienen.
Mit der Monografie über Erich von dem Bach-Zelewski wird ein NS-Täter in den Blick genommen, der half, den Nationalsozialismus vorzubereiten, und an schlimmsten Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung in der Sowjetunion beteiligt war. Seine Taten dokumentierte er in autobiografischen Schriften, die Jan Kreutz neben vielen anderen Quellen in seinem Buch analysiert.
promovierte an der Universität Hamburg. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Europa-Universität Flensburg. Seine Studie Erich von dem Bach-Zelewski. Karrieren der Gewalt zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik ist 2025 im Wallstein Verlag erschienen.
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
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Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
› 24 Videointerviews
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Programm von Mittwoch, 11. Juni bis Sonntag, 15. Juni 2025
auf der Website der Bildungsstätte Anne Frank:
› Anne Frank Tage 2025
Im Geheimen sammelten mutige Männer und Frauen im Warschauer Ghetto Tagebücher, Aufsätze von Kindern, literarische Texte, Untergrundzeitungen und vieles mehr. Emanuel Ringelblum, Rachela Auerbach und die anderen sahen ihre Arbeit als Teil des Widerstands und als Vermächtnis. Sie schufen so ein einmaliges Archiv über die Menschen im Ghetto, über ihr Leben und ihren Widerstand. Andrea Löw und Markus Roth stellen dieses Archiv, seine zentralen Akteure sowie ihre Motive und Ziele vor. Dabei nehmen sie besonders die Zeugnisse von Kindern und Jugendlichen in den Blick.
ist wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München.
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut.
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Was hatten der Religionsphilosoph Martin Buber, der Schriftsteller Richard Beer-Hofmann und der Völkerpsychologe Moritz Lazarus gemeinsam? Ihre Frauen gehörten zu einer Gruppe von mehreren tausend Personen, die vor 1933 in Deutschland und Österreich zum Judentum konvertierten. Die Mehrheit dieser Gruppe bildeten Frauen, die mit jüdischen Männern verheiratet waren. Sie waren Mitglieder der jüdischen Gemeinden und nach NS-Rassekriterien trotzdem »Arier«. Der Vortrag endet mit einem Ausblick in die Zeit nach 1945, als zahlreiche Menschen ihre jüdischen Wurzeln suchten oder zum Judentum konvertieren wollten.
ist Inhaber des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München und Direktor des Center for Israel Studies an der American University in Washington, D.C.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Seminar für Judaistik der Goethe-Universität im Rahmen der Mittwochskonferenzen des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität mit Unterstützung der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main
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Livestream auf YouTube: https://youtu.be/gP4bpZgEpUM
Die Geschichte der Versuche, den Antisemitismus zu »erklären«, ist lang und unübersichtlich – sowie vergeblich. Letztlich ist Antisemitismus ein Angebot, Mitglied einer internationalen Ressentimentgemeinschaft zu sein. Die Pflege eines Ressentiments ist die aufwandärmste Weise, ein Überlegenheitsgefühl zu gewinnen und auf Dauer zu stellen. Die ideologische Rahmung eines Ressentiments kann verfallen, das Ressentiment jedoch bleibt.
ist Gründer und Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie der Arno Schmidt Stiftung. Zudem ist er Gründer des Hamburger Instituts für Sozialforschung, dessen Leitung er bis März 2015 innehatte.
Jan Philipp Reemtsma
»Antisemitismus – Was gibt es da zu erklären?«
Essay aus: Aus Politik und Zeitgeschichte, 14. Juni 2024
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Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
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Die Frankfurter Goethe-Universität wurde 1914 als Stiftungsuniversität gegründet. Sie war eng mit dem Engagement ihrer Stifter, darunter sehr viele Juden der Stadt, verbunden. Nach 1933 wurde sie Austragungsort politischer Verteilungskämpfe, Knotenpunkt radikalisierter Netzwerke und Schauplatz rassistischer Raubaktionen. Die einstmals liberale Hochschule wollte sich dem NS-Regime durch demonstrative Härte beweisen. Wie dies vonstattenging, zeigt der Vortrag.
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) an der Bergischen Universität Wuppertal. Von 2017 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust. Am Fritz Bauer Institut bearbeitete er ein Projekt zur Geschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus und in der frühen Bundesrepublik. Im Rahmen seiner Dissertation forschte er seit 2018 zur Geschichte der Rüstungsforschung an der Goethe-Universität in der NS-Zeit.
Jason Lemberg, Stiftung – Wissenschaft – Krieg
Naturwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Nationalsozialismus
Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 11
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
Göttingen: Wallstein Verlag, 2024
EAN 9783835357174, 331 S., € 36,–
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Dr. Sara Berger (Fritz Bauer Institut) wird in die Ausstellung einführen. Museumsleiter Ingo Sielaff ergänzt Aspekte zum Thema »Borken und Auschwitz« und stellt aktuelle Forschungsergebnisse vor.
Gäste sind zur Ausstellungseröffnung herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist kostenlos.
https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de/veranstaltungen/aktuelle-veranstaltungen/eroeffnung-der-sonderausstellung
Freitag, 9. Mai bis Sonntag, 24. August 2025
Öffnungszeiten:
Montag, Ruhetag
Dienstag bis Donnerstag, 14:00 Uhr, Führungen
Freitag bis Samstag 14:00–17:00 Uhr
Sonntag, 11:00–17:00 Uhr
https://www.braunkohle-bergbaumuseum.de/ihr-besuch/oeffnungszeiten
Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zum Konzentrationslager Auschwitz eine Fabrik zur Produktion von Buna errichten, einem für die Kriegswirtschaft wichtigen synthetischen Kautschuk. Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle Häftlingen aus dem KZ Auschwitz, außerdem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein. Mit der SS arbeiteten die Manager der I.G. Farben eng zusammen. Für die ständig steigende Zahl von KZ-Häftlingen errichteten sie 1942 gemeinsam mit der SS das firmeneigene Konzentrationslager Buna-Monowitz. Tausende Häftlinge kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf der Baustelle zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, sobald sie nicht mehr arbeitsfähig waren. Menschen, die zur Zwangsarbeit nach Buna-Monowitz abkommandiert waren, lebten im Durchschnitt nur noch etwa drei Monate.
Die Ausstellung zeichnet Entstehung, Alltag und Auflösung des KZ Buna-Monowitz nach. Historische Fotografien, die anlässlich eines Besuchs von Heinrich Himmler, dem Reichsführer SS, am 17. und 18. Juli 1942 gemacht wurden, dokumentieren die Perspektive von SS und I.G. Farben. Sie werden kontrastiert mit autobiografischen Texten von überlebenden Häftlingen, darunter Primo Levi, Jean Améry und Elie Wiesel, sowie Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. Informationen zu den Gerichtsverfahren und den Bemühungen der Betroffenen um Entschädigung nach 1945 ergänzen die Wechselausstellung.
Ausstellungskatalog in deutscher und englischer Sprache als pdf-Datei zum kostenfreien Download:
› Katalog, Doppelseiten | › Katalog, Einzelseiten
› Catalog, double pages | › Catalog, single pages
Eine Wanderausstellung des Fritz Bauer Instituts.
Veranstalter der lokalen Ausstellungspräsentation und des Rahmenprogramms:
Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum, Borken
Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum
Eingangsgebäude des Themenparks Kohle & Energie
Am Freilichtmuseum 1, 34582 Borken (Hessen)
Tel.: 05682.808-271
bergbaumuseum(at)borken-hessen.de
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Die Geschichte des Staats Israel ist auch eine Geschichte der Vorurteile und des Kampfs um Deutungshoheit. Schon das zionistische Projekt zur Errichtung einer sicheren Heimstatt für Jüdinnen und Juden im Land Israel/Palästina sah sich dem Vorwurf des Imperialismus ausgesetzt. Gleiches gilt für die Staatsgründung 1948. Doch ihre volle Geltungskraft entfalteten die (Vor-)Urteile gegen die Legitimität des jüdischen Nationalstaats erst nach dem Sechstagekrieg 1967, nicht zuletzt mit der Unterstützung der Sowjetunion und der Neuen Linken. Verbreitete Mythen und Klischees lauten etwa, die Staatsgründung sei ein »koloniales« oder »imperialistisches Projekt«, Israel betreibe eine »ethnische Säuberung Palästinas«, zu Lasten der arabischen Bevölkerung sei ein »System der Apartheid« errichtet worden oder die Vorstellung, terroristische Attentate gegen die Zivilbevölkerung Israels seien Teil des »palästinensischen Befreiungskampfs« – und nicht zuletzt der Vorwurf, Israel habe im Gaza-Krieg nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 einen »Genozid« an der Bevölkerung des Gaza-Streifens angestrebt. Im Gespräch geht es darum, nach den Akteuren und Interessen zu fragen, die hinter den Stereotypen stehen.
ist Politikwissenschaftler und Inhaber des Lehrstuhls Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.
ist Jurist und Vorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Hessen.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
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Entgegen der ursprünglichen Ankündigung findet die Veranstaltung nur in Präsenz statt. Sie wird jedoch aufgezeichnet und voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt über die Mediathek des Fritz Bauer Instituts verfügbar sein.
Dieses Buch erzählt die Anatomie des Zweiten Weltkriegs aus einer ungewohnten Perspektive: Im Zentrum des Geschehens steht das jüdische Palästina, gelegen am Schnittpunkt der europäisch-kontinentalen und außereuropäisch-kolonialen Wahrnehmung. Die Verschränkung zweier ganz unterschiedlicher Kriege – des Zweiten Weltkriegs und des Kampfs um Palästina – konstruiert das Drama der Erzählung und durchzieht als roter Faden das Buch. Es entsteht eine bislang wenig beachtete Sicht auf das Großereignis des Zweiten Weltkriegs.
ist Historiker und Jurist. Bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Zudem war er bis 2014 Direktor des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig.
Dan Diner, Ein anderer Krieg
Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935–1942
München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2021
ISBN: 978-3-421-05406-7, 352 S., € 34,–
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