22. Oktober 2024 bis 11. Februar 2025
dienstags, 12:00–14:00 Uhr, PEG 1.G 111
Dass die faschistischen Bewegungen nach dem Ersten Weltkrieg – ausgehend von Italien und Deutschland – in vielen europäischen Ländern einen rasanten Aufstieg erfuhren, lag an den Verheerungen des Krieges, an der kommunistischen Revolution in Russland und an den Wirtschaftskrisen während der 1920er Jahre. Ob in Österreich, Frankreich, Großbritannien, Ungarn, Rumänien, Spanien oder Portugal – überall formierten sich faschistische Bewegungen, bald auch Parteien. Zwar entwickelten sie sich auf unterschiedliche Weise. Gemeinsam war ihnen aber der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Nation. Was führte in den einzelnen europäischen Ländern zur Entstehung faschistischer Gruppen? Woher kamen Radikalität und Fanatismus ihrer Anhänger? Wer waren diese Männer und wie sahen sie die Rolle von Frauen? Was bedeutete Gewalt für ihr Selbstverständnis? Diesen und weiteren Fragen nach dem Wesen des Faschismus wird im Seminar nachgegangen. Auch um die Konjunkturen des Begriffs »Faschismus« geht es, die angesichts des Erstarkens rechter Kräfte in Europa bis in unsere Gegenwart reichen.
Die Anmeldung ist ab dem 1. August 2021 über OLAT möglich: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/22055157763 Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Warteliste ist eingerichtet.
22. Oktober 2024 bis 11. Februar 2025
dienstags, 18:00–20:00 Uhr, IG 457
Im Forschungskolloquium werden laufende Untersuchungen und jüngst abgeschlossene Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust vorgestellt und diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Geschichte, an Examenskandidaten und -kandidatinnen, Promovierende, Habilitierende und wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Fachbereich Geschichte.
› Programmübersicht (pdf-Datei)
22. Oktober 2024 bis 11. Februar 2025
dienstags, 14:00–16:00 Uhr, SP 2.04
Die Weimarer Republik ist viele Jahrzehnte vor allem als eine von Krisen geschüttelte und letztlich gescheiterte Demokratie erinnert worden. Auch die Geschichtswissenschaft hat sich in erster Linie für die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme der Zeit interessiert und die Defizite der Weimarer Republik als wesentliche Ursachen für den Aufstieg des Nationalsozialismus interpretiert. Erst spät trat die revolutionäre Frühphase der Republik in den Blick und die Chancen des demokratischen Experiments wurden stärker gewichtet. In den letzten Jahren dominierten vor allem die »Goldenen Zwanziger«, das Krisenjahr 1923 und ein massenmedial vermitteltes »Babylon Berlin« das Bild der Weimarer Republik, während die Geschichtswissenschaft begann, die internationalen Bezüge der Geschichte Weimars zu analysieren. In dieser Übung soll die Weimarer Republik vor allem aus gesellschaftsgeschichtlicher Perspektive betrachtet werden. Gefragt wird sowohl nach den Modernisierungsprozessen der 1920er Jahre als auch nach den Faktoren und historischen Entwicklungen, die die Demokratie stärkten, unterliefen und gefährdeten.
Die Anmeldung ist ab dem 1. August 2021 über OLAT möglich: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/21813067780/CourseNode/1718592156878450007 Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Warteliste ist eingerichtet.
25. Oktober 2024 bis 13. Februar 2025
freitags, 14:00–16:00 Uhr, SH 4.108
Die Herausforderungen des Erinnerns und Gedenkens im öffentlichen Raum, die Frage nach Schuld und Verantwortung sowie des adäquaten Umgangs mit dem Nationalsozialismus zwischen Historisierung und Aktualisierung, vor allem in der Schule, werfen immer wieder neue Diskussionen auf. Schullehrbücher sind bedeutsame Medien der Geschichtskultur, die einer praxisorientierten Kritik unterzogen werden müssen. In dieser Übung werden einschlägige, jüngere Geschichtslehrbücher im Hinblick auf die Thematisierung des Nationalsozialismus und die damit verbundenen Themen analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf der Darstellung der jüdischen Perspektive, des Antisemitismus und des Verfolgungsaspekts bis zum Holocaust liegen.
Die Analyse der Schulgeschichtsbücher wird Aspekte der historisch-sachlichen Faktizität und ihrer politisch-moralischen Bewertung mit den Formen ihrer didaktischen Umsetzung im Lehrbuch (Autorentext, Text- und Bildquellen, Arbeitsaufträge) verknüpfen. Eingangs der Veranstaltung erfolgt eine methodische Einführung zur Schulbuchanalyse. Voraussetzung: Ausreichende historische Grundkenntnis über die zu behandelnde Epoche.
Die Anmeldung ist ab dem 1. August 2021 über OLAT möglich: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/21928345602?4 Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Warteliste ist eingerichtet.
17. Oktober 2024 bis 12. Februar 2025
donnerstags, 10:00–13:00 Uhr, IG 4.501
Durch die Neuschöpfung von Wörtern, durch eine veränderte Bedeutungszuschreibung vorhandener Begriffe sowie durch eine aggressive Rhetorik schuf das NS-Regime einen Sprachkosmos, der die Welt und die darin begangenen Verbrechen in der Sprache der nationalsozialistischen Ideologie fasste. Das Vokabular war euphemistisch und verdeckte die Verfolgungen, die Deportation und die Morde. Es bot nicht nur einen rechtlichen und moralischen Handlungsrahmen, sondern auch eine Handlungsanleitung. In der Übung fragen wir anhand historischer Quellen nach der Verknüpfung von Diskurs, Sprache, Ideologie und Praxis. Wir folgen der Ausweitung der nationalsozialistischen Sprache in die überfallenen und kollaborierenden Länder und werfen einen Blick auf historische Kontinuitäten bis in die Gegenwart.
An-Institut der Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
+49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Historisches Seminar
Goethe-Universität Frankfurt
Prof. Dr. Sybille Steinbacher
Lehrstuhlinhaberin
› Lehrstuhl am Historischen Seminar
› Erstsemesterinformation (pdf-Datei)