29. April 2025 bis 22. Juli 2025
dienstags, 12:00–14:00 Uhr, IG 457
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die zeitgenössischen Kontexte der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg. Die Perspektive der Täter ist dafür ebenso bedeutsam wie diejenige der Verfolgten sowie die jener, die nicht unmittelbar am Mordgeschehen beteiligt waren, es aber aus eigener Anschauung erlebten. Die Basis der auf Quellenarbeit angelegten Veranstaltung bildet die 16-bändige Dokumentensammlung »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945«. Ihre Multiperspektivität zeichnet die Reihe ebenso aus wie ihre umfassende zeitliche Dimension und ihre geographische Reichweite, die das gesamte von Deutschland besetzte Europa umfasst. Ziel ist es, anhand der Dokumente das Kalkül der deutschen Täter zu erfassen, die soziale Wirklichkeit und die Handlungsspielräume der verfolgten Juden zu erschließen und nach den Wahrnehmungen Dritter zu fragen.
Die Anmeldung zum Seminar ist ab dem 1. März 2025 über OLAT möglich: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/23283630080?3. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Warteliste ist eingerichtet.
29. April 2025 bis 22. Juli 2025
dienstags, 18:00–20:00 Uhr, IG 457
Im Forschungskolloquium werden laufende Untersuchungen und jüngst abgeschlossene Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust vorgestellt und diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Geschichte, an Examenskandidaten und -kandidatinnen, Promovierende, Habilitierende und wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Fachbereich Geschichte.
29. April 2025 bis 22. Juli 2025
dienstags, 14:00–16:00 Uhr, PEG 1.G 092
Auf dem Ettersberg nahe Weimar wurde 1937 eines der größten Konzentrationslager des NS-Staates eingerichtet. In »Buchenwald« waren bis 1945 insgesamt 277.800 Menschen inhaftiert, etwa 56.000 von ihnen starben. In diesem Seminar geht es aber nicht nur um das NS-Konzentrationslager und seinen Funktionswandel bis 1945, sondern auch um das von den Sowjetischen Besatzern bis 1950 auf dem Gelände eingerichtete »Speziallager« und um die Geschichte der »Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald«, dem zentralen Erinnerungsort der DDR. Wie rahmte und überformte die offizielle Geschichtspolitik der DDR die Erinnerung an die NS-Verbrechen? Welche Rolle spielten Überlebende und ihre Verbände? Wie wurden die in Buchenwald verübten Verbrechen verfolgt? Welche Kontroversen ergaben sich mit der Umgestaltung der Gedenkstätte nach 1990? Auch die aktuelle Entwicklung, dass sich die Gedenkstätte vermehrt Provokationen und Übergriffen aus dem rechten Spektrum ausgesetzt sieht, soll diskutiert werden. Welche Rolle kann und soll eine NS-Gedenkstätte in gegenwärtigen politischen Konflikten spielen?
Die Anmeldung ist ab dem 1. März 2025 über OLAT möglich: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/22879207428/CourseNode/93668888136022. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Warteliste ist eingerichtet.
24. April 2025 bis 24. Juli 2025
donnerstags, 10:00–12:00 Uhr, SP 1.03
Was ist ein historischer Vergleich? Wie können wir mit Quellen der Oral History arbeiten? Für welche Fragestellungen eignen sich qualitative, und für welche quantitative Herangehensweisen? Was gilt es bei der Analyse historische Bilder und Fotografien zu beachten? Wie arbeitet die historische Geschlechterforschung? Welche methodologischen Debatten gab es und inwiefern hängen theoretische und methodische Fragen zusammen?
Diese Übung soll Orientierung über die vielfältigen Herangehensweisen der Geschichtswissenschaft in der Neueren und Neuesten Geschichte bieten. Ziel ist es, verschiedene Methoden und Theorien kennenzulernen und anhand eines Themas im Bereich der Forschung zum Nationalsozialismus und zum Holocaust anzuwenden. Die Studierenden sollen befähigt werden, verschiedene methodische und theoretische Zugänge zu erkennen und in der eigenen Arbeit umzusetzen.
Die Anmeldung ist ab dem 1. März 2025 über OLAT möglich: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/23433052161?2 Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Warteliste ist eingerichtet.
22. April 2025 bis 22. Juli 2025
dienstags, 10:00–13:00 Uhr, IG 3.401
Ist der Holocaust ein singuläres Ereignis? Woher kommt der Begriff des Genozids und mit welchen Debatten war er verbunden? Gibt es Kontinuitätslinien zwischen dem Kolonialismus und dem Holocaust? Diese Fragen waren in den letzten Jahren Gegenstand kontroverser Debatten über die Erinnerungskultur, sowohl in der Wissenschaft als auch in der interessierten Öffentlichkeit. Mit zunehmender Heftigkeit wird in Deutschland und darüber hinaus über die Deutung historischer und aktueller Ereignisse gestritten.
In diesem Proseminar steht nicht die Ereignisgeschichte im Mittelpunkt. Stattdessen wird der Fokus auf den wissenschaftlichen Kontroversen, rechtlichen und vergangenheitspolitischen Diskussionen sowie auf der Geschichte der Verwendung der Begriffe Holocaust und Genozid liegen. Das Ziel ist es, die Begriffe und ihre Geschichte geschichtswissenschaftlich einordnen und sich in den aktuellen Debatten orientieren zu können.
Anhand des Proseminarthemas werden Methoden und Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens erlernt – von der Literatur- und Quellenrecherche über das Lesen von Texten bis hin zu den Zitierregeln.
vier Einzeltermine am 29. April, 27. Mai, 24. Juni und 15. Juli
jeweils dienstags, 10:00–12:00 Uhr, IG 3.501
Das Lektorium setzt sich eingehend mit der 2022 publizierten Untersuchung Ghassan Moazzins (University of Hong Kong) zur Präsenz ausländischer Banken in China zwischen 1870 und 1919 auseinander. In dieser Studie geht Moazzin der Frage nach, welchen Beitrag die überwiegend europäischen, aber auch amerikanischen und japanischen Auslandsbanken zur finanziellen Integration Chinas in die sich entfaltende Weltwirtschaft leisteten. Unter welchen Bedingungen und wie genau vollzog sich dieser Prozess? Ist er im Wesentlichen eine Folge der imperialistischen Machtentfaltung ausländischer Staaten, die China mit den beiden Opiumkriegen zur Öffnung für den internationalen Handel zwangen? Welche – von der älteren Forschung offenkundig unterschätzte – Rolle spielten die verschiedenen chinesischen Akteure an der Chinese Frontier, also in den so genannten Vertragshäfen? Lässt sich die finanzielle Integration Chinas in die Weltwirtschaft, so die zentrale These Moazzins, tatsächlich treffender als eine transnationale Verflechtungsgeschichte beschreiben? Das Lektorium setzt die Bereitschaft zur intensiven eigenständigen Lektüre des Buches sowie ergänzender Texte voraus. Die Teilnehmenden kommen zu vier Einzelsitzungen zusammen, um ihre Eindrücke und weiterführenden Fragen miteinander zu diskutieren.
Zur Vorbereitung für die 1. Sitzung am 29. April 2025 bitte lesen:
An-Institut der Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
+49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Historisches Seminar
Goethe-Universität Frankfurt
Prof. Dr. Sybille Steinbacher
Lehrstuhlinhaberin
› Lehrstuhl am Historischen Seminar
› Erstsemesterinformation (pdf-Datei)