Das Fritz Bauer Institut ist eine unabhängige, zeitgeschichtlich ausgerichtete und interdisziplinär orientierte Forschungs- und Bildungseinrichtung. Es wurde 1995 als Stiftung bürgerlichen Rechts in Frankfurt am Main gegründet. Zweck der Stiftung sind Studium, Erforschung und Dokumentation der nationalsozialistischen Massenverbrechen, insbesondere des Holocaust. Darüber hinaus macht sich das Institut die wissenschaftliche, pädagogische und künstlerische Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik und ihren bis heute nachwirkenden Folgen zur Aufgabe.
Seit 2017 ist die Leitung des Fritz Bauer Instituts mit der neu geschaffenen Professur für die Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main verbunden, der ersten in Deutschland mit dieser Denomination. Die institutionelle Verknüpfung ermöglicht es dem Institut, ein breites Aufgabenspektrum wahrzunehmen, das von der historischen Grundlagenforschung über die Sammlungs- und Archivierungsarbeit bis hin zu einem vielfältigen Vermittlungs- und Bildungsangebot reicht. Dabei kooperiert das Fritz Bauer Institut mit nationalen wie internationalen Forschungsinstitutionen, universitären Lehrstühlen und Einrichtungen der historisch-politischen Bildung.
In seiner Arbeit fühlt sich das Institut dem Andenken seines Namensgebers Fritz Bauer (1903–1968) verpflichtet. Als hessischer Generalstaatsanwalt verschrieb er sich der Aufklärung und juristischen Ahndung der nationalsozialistischen Verbrechen und trat engagiert für die Stärkung einer demokratischen und humanistischen Grundhaltung in Staat und Gesellschaft ein. Die Erinnerung an Fritz Bauer, sein Werk und sein Wirken aufrechtzuerhalten, zählt ebenfalls zu den Stiftungszwecken des Instituts.
In der Überzeugung, dass eine aufgeklärte demokratische Weltsicht im Sinne Fritz Bauers solider historischer Kenntnisse und eines kritischen Geschichtsbewusstseins bedarf, erforscht, dokumentiert und vermittelt das Fritz Bauer Institut die Geschichte der nationalsozialistischen Massenverbrechen und deren Wirkung bis in die Gegenwart. Diese Arbeit wird von einer regen Publikations-, Veranstaltungs- und Ausstellungstätigkeit begleitet.
Das Forschungsprogramm des Fritz Bauer Instituts umfasst den Zeitraum der Vorgeschichte des Nationalsozialismus bis zu seinen in die Gegenwart reichenden Folgewirkungen in einem transnationalen und transdisziplinären Rahmen. In dem Bewusstsein, dass die Perspektiven auf Vergangenheit stets durch die Gegenwart und die Erwartungen an die Zukunft geprägt sind, spielen gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen der Gegenwart für die Forschungsvorhaben des Instituts eine bestimmende Rolle. Die inhaltlichen Schwerpunkte von Forschung und Lehre sind daher weit gefasst.
Das Archiv und die Bibliothek des Fritz Bauer Instituts sammeln Unterlagen und Publikationen zu allen Forschungsthemen und Arbeitsfeldern des Instituts und erschließen sie für eine nachhaltige und möglichst barrierefreie Nutzung durch Forschung und Öffentlichkeit. Besonderes Augenmerk liegt auf Fritz Bauers Wirken und seiner Bedeutung bis heute.
Die Vermittlung aktueller Fragen und Ergebnisse der Holocaust- und Zeitgeschichtsforschung steht im Mittelpunkt der Bildungsarbeit des Instituts. Sie umfasst Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen für die interessierte Öffentlichkeit und das Fachpublikum ebenso wie Fortbildung und Beratung für Lehrkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. In der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern wie auch in der Erwachsenenbildung fungiert das Fritz Bauer Institut als außerschulischer Lernort, der Raum für Vertiefung und Reflexion bietet.
Mit seinen vielfältigen Tätigkeiten in der Holocaustforschung und -vermittlung trägt das Fritz Bauer Institut zur Schärfung und Bewahrung eines reflektierten Verständnisses der Geschichte des Holocaust und seiner Wirkung im Kontext einer sich dynamisch entwickelnden Gegenwart und einer zunehmend internationalisierten Vergegenwärtigung der nationalsozialistischen Verbrechen bei. Das Institut versteht sich als notwendige Säule einer partizipativen, ethisch aufgeklärten und vielfältigen Gesellschaft und ist der Überzeugung, dass es in der Beschäftigung mit der Geschichte des Holocaust keinen Schlussstrich geben kann und sie einen wichtigen Ausgangspunkt für ein historisch sensibles Erkennen von verschiedenen Formen der Menschenfeindlichkeit in der Gegenwart bildet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fritz Bauer Instituts setzen sich für ein diverses Arbeitsumfeld ein und treten jeder Diskriminierung und Benachteiligung entschieden entgegen.
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
+49 (0)69 798 322-40
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