Die Konferenz von Évian im Juli 1938 war ein diplomatisches Großereignis. Auf der Basis zeitgenössischer Dokumente jüdischer Organisationen stellt Martin Jost eine neue Perspektive auf die Konferenz und die mit ihr verbundenen Erwartungen vor: Den jüdischen Emissären galt sie zunächst als hoffnungsvoller Auftakt eines Auswanderungsprojekts für die Verfolgten des Nationalsozialismus. Erst mit Kriegsbeginn und angesichts der präzedenzlosen Vernichtungspolitik transformierte sich diese Einschätzung. In das historische Gedächtnis ging Évian ein als verpasster Moment zur Rettung der europäischen Jüdinnen und Juden.
Dr. des. Martin Jost
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow und wissenschaftlicher Referent der Direktion des Instituts.
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