Veranstaltungen und Ausstellungen

Veranstaltungsarchiv

Fr 24
März 2017
19:00

Die lange Nacht des Kommissars

von Haydée Mareike Haass, Köln

Filmaufführung mit Einführung

Veranstaltungsende gegen 23:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 7.214

DER KOMMISSAR war eine außerordentlich beliebte deutsche Krimiserie, die zwischen 1969 und 1976 im ZDF ausgestrahlt wurde. Für die Selbstverständigung der Bundesrepublik über moralische Normen und Werte hatte sie eine ähnliche Bedeutung wie heutzutage der TATORT. Die Drehbücher stammten von Herbert Reinecker, der bereits in den 1930er Jahren Jugendbücher, im Krieg in einer Propagandakompanie der Waffen-SS Kriegsberichte und als überzeugter Nationalsozialist propagandistische Bühnenstücke verfasst hatte. Nach 1945 konnte er sich schnell als Drehbuchautor etablieren.
Nach einer Einführung in die Serie und die frühen Arbeiten Reineckers werden zwei Folgen aus der Serie gezeigt und diskutiert. Welche Gefühle zu teilen wird der Zuschauer eingeladen? Tradierte die Serie nationalsozialistische Wertungen und Urteilsformen? Und inwieweit setzte sie sich bewusst oder unbewusst mit Erfahrungen aus dem Nationalsozialismus auseinander?

Haydée Mareike Haass, M.A. Soziologie und Geschichte sowie Staatsexamen für das Gymnasium mit den Fächern Politik- und Wirtschaft und Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Ihr Studium schloss sie mit einer Arbeit zur Theorie des Antisemitismus »Schreibstrategien – Die Damaskusaffäre 1840 in Heinrich Heines Lutetia« ab, die am Fritz Bauer Institut betreut wurde. Ihre Doktorarbeit entwickelte sie mit der Unterstützung von apl. Prof. Dr. Werner Konitzer am Fritz Bauer Institut. Seit April 2015 ist sie Stipendiatin der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne. Ihre Dissertation wird von Prof. Dr. Habbo Knoch, Prof. Dr. Ralph Jessen und Prof. Dr. Raphael Gross betreut.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
info(at)fritz-bauer-institut.de


 


Mi 22
März 2017
19:30

Fritz Bauer

Jurist aus Freiheitssinn und Anwalt der Überlebenden

Vortrag von PD Dr. Irmtrud Wojak, Eschenlohe:

Kathedral-Forum
Schloßstr. 24
01067 Dresden

Begleitveranstaltung zur Ausstellung
»Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht«
Eine Veranstaltung des Freundeskreises Synagoge Dresden e.V. in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie des Bistums Meißen
Moderation: Prof. Dr. Christoph Meyer, Mittweida

Das Leben des Bürgers und streitbaren Juristen Fritz Bauer wurde in jüngster Zeit zum Thema aufsehenerregender Kinofilme und Medienberichte. Konsequent setzte sich der Sohn jüdischer Eltern für die Verfolgten und Schwächsten in der Gesellschaft ein und scheute dabei nicht vor persönlicher Benachteiligung zurück. In einem politischen Klima des Stillschweigens und Wegsehens betrieb Fritz Bauer Aufklärung und von Staats wegen Ahndung der Nazi-Verbrechen. In ihrer 2016 neu aufgelegten Biografie über den Kämpfer für die Menschenrechte fragt Irmtrud Wojaks nach den Motiven, die Fritz Bauer antrieben und nach den Konsequenzen, die sein Plädoyer für die Gerechtigkeit und die Pflicht zum Ungehorsam hatte.

Irmtrud Wojak ist Historikerin, Publizistin, Ausstellungskuratorin, Lehrbeauftragte an der Universität der Bundeswehr München und Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft BUXUS STIFTUNG.
<link http: www.buxus-stiftung.de _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.buxus-stiftung.de

Zur Ausstellung
»Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht«

Fritz Bauer hat als Generalstaatsanwalt in Braunschweig und in Hessen, der den Frankfurter Auschwitz-Prozess auf den Weg brachte, bundesrepublikanische Geschichte geschrieben. Dabei blieb sein Leben nicht unberührt von den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung dokumentiert seine Lebensgeschichte im Spiegel der historischen Ereignisse. Als Jude und Homosexueller blieb Fritz Bauer von Ausgrenzung und Verfolgung nicht verschont. Als Sozialdemokrat glaubte er dennoch an den Fortschritt, dann trieben ihn die Nationalsozialisten in die Emigration. Als Jurist und Strafrechtsreformer trat für ihn an die Stelle der Staatsräson um jeden Preis der Schutz der Würde des Einzelnen, gerade auch gegen staatliche Gewalt – ein großer Schritt auf dem Weg zur Demokratie.

Ausstellungszeitraum

Freitag, 10. März bis Dienstag, 27. Juni 2017
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden
Eintritt frei

Öffnungszeiten
Montag: 10.00–21.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag bis Sonntag: 10.00–18.00 Uhr
Mittwoch: geschlossen

Anmeldung zu Gruppenführungen
Claudia Rose
<link>mhmfuehrungen@bundeswehr.org

Begleitband zur Ausstellung

Fritz Backhaus, Monika Boll, Raphael Gross (Hrsg.)
Fritz Bauer. Der Staatsanwalt.  NS-Verbrechen vor Gericht
Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2014,
300 S., zahlr. Abb., € 29,90, ISBN: 978-3-5935-0105-5
<link internal-link internen link im aktuellen>Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts, Band 32

Eine Ausstellung des Fritz Bauer Institutes und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck.
Sie wird gefördert durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, das Hessische Ministerium der Justiz, für Integration und Europa, die Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung, die Fazit-Stiftung sowie Christiane und Nicolaus Weickert.
Die Ausstellungspräsentation in Dresden wird realisiert in Kooperation mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr, dem Münchner-Platz-Komitee e.V. und der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

Weitere Informationen zur Ausstellung
<link http: www.fritz-bauer-institut.de fritz-bauer-ausstellung.html _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.fritz-bauer-institut.de/fritz-bauer-ausstellung.html

Kontakt
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2
01099 Dresden
Tel.: 0351.82328-03, Fax: -05
<link>mhmeingang@bundeswehr.org
<link https: www.mhmbw.de _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.mhmbw.de

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link mail ein fenster zum versenden der>info@fritz-bauer-institut.de



Mi 22
März 2017
19:00

Kriegsgefangene der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg

Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts und Praxis der deutschen Kriegsgefangenenpolitik

Vortrag von Dr. Jörg Osterloh:

Gedenkstätte und Museum Trutzhain
Seilerweg 1
34613 Schwalmstadt

Mit dem Überfall auf Polen entfesselte Deutschland im September 1939 den Zweiten Weltkrieg. Die zunächst anscheinend unaufhaltsam vorrückende Wehrmacht nahm bis zur Kriegswende in Stalingrad Anfang 1943 Millionen von Kombattanten gefangen; so mussten beispielsweise rund 400.000 polnische Soldaten, 1,9 Millionen Franzosen sowie zwischen 5,35 und 6 Millionen Soldaten der Roten Armee den Gang in deutsche Gefangenschaft antreten. Von den sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Hand kamen zwischen 2,5 und 3,3 Millionen ums Leben. Dieses Massensterben lässt sich freilich nicht mit den „normalen“ Notständen während des Krieges erklären.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Kriegsgefangenenpolitik der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Dabei wird die Genese der völkerrechtlichen Rahmenbedingungen ebenso beleuchtet wie die Frage, in wie weit völkerrechtliche Vorschriften beachtet wurden. Hierbei gilt das Hauptaugenmerk den sowjetischen Kriegsgefangenen und den Gefangeneneinrichtungen, in denen die Wehrmacht diese im Reichsgebiet unterbrachte.

Dr. Jörg Osterloh ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fritz Bauer Instituts und Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Kontakt

Gedenkstätte und Museum Trutzhain
Seilerweg 1
34613 Schwalmstadt
Tel.: 06691.710662
<link>info@gedenkstaette-trutzhain.de
<link http: www.gedenkstaette-trutzhain.de _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.gedenkstaette-trutzhain.de



Di 21
März 2017
18:15

Rechtfertigung und Entlastung

Albert Speer in der Bundesrepublik

Vortrag von Dr. Isabell Trommer, Frankfurt am Main:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 311

Mit der Entlassung Albert Speers aus dem Spandauer Kriegsverbrechergefängnis am 1. Oktober 1966 beginnt eine der erstaunlichsten Geschichten der Nachkriegszeit: Bis zu seinem Tod am 1. September 1981 war der einstige Architekt und Rüstungsminister Hitlers ein Entlastungszeuge in der Bundesrepublik Deutschland und ein Zeitzeuge in der Welt. Seine Erinnerungen (1969) und seine Spandauer Tagebücher (1975) waren in den Medien und Buchhandlungen überragende Erfolge. In ihrer Studie untersucht Isabell Trommer die Wahrnehmung Speers in der deutschen Öffentlichkeit von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen dabei Rechtfertigungsdiskurse, die nicht nur den Umgang mit Speer selbst geprägt haben, sondern auch viel über das Verhältnis der Bundesrepublik zum Nationalsozialismus und die Grundzüge ihrer politischen Kultur verraten.

Dr. Isabell Trommer ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet als Lektorin beim Campus Verlag in Frankfurt am Main.
In der Wissenschaftlichen Reihe des Fritz Bauer Instituts ist von ihr erschienen:

Isabell Trommer, Rechtfertigung und Entlastung.
Albert Speer in der Bundesrepublik

Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2016
367 S., Hardcover gebunden, € 34,90
EAN 978-3-593-50529-9
<link internal-link internen link im aktuellen>Wissenschaftliche Reihe, Band 27

Eine Veranstaltung des Fördervereins Fritz Bauer Institut e.V.

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
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Mo 20
März 2017
18:00

Was können Strafprozesse für historische Aufklärung leisten?

Mit Werner Renz (Fritz Bauer Institut), Heike Kleffner (Journalistin, Autorin) und Annette Ramelsberger (Journalistin, Prozessbeobachterin NSU-Prozessen

NSU-Prozess und Auschwitz-Prozess:

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2
01099 Dresden

Forum Museum zu den Sonderausstellungen
»Blutiger Boden« und »Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht«

Seit fast vier Jahren läuft der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier weitere mutmaßliche Unterstützer des NSU. Während es dem Gericht in erster Linie um die individuelle Schuld der Angeklagten geht, erwarten Nebenkläger und weite Teile der Öffentlichkeit eine weitreichende Aufklärung der rechtsextremen Abgründe in unserem Land. Was aber kann ein Strafprozess tatsächlich für eine historische Aufklärungsarbeit leisten?
Das Beispiel der Frankfurter Auschwitzprozesse in den 1960er Jahren und seine Rolle im Erinnerungsdiskurs zum Holocaust beleuchtet der Historiker Werner Renz, langjähriger Mitarbeiter des Fritz Bauer Instituts. Die Journalistin Heike Kleffner beobachtet seit Jahren Untersuchungsausschüsse und den Prozess zum NSU-Komplex. Die Gerichtsreporterin Annette Ramelsberger hat den NSU Prozess von Beginn an begleitet. Sie berichtet über ihre mehrjährige Konfrontation mit Tätern und ihrem Umfeld und den mühsamen Weg der juristischen Aufarbeitung eines dreizehnjährigen Mordzuges durch unsere Gegenwart.

Zur Ausstellung
»Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht«

Fritz Bauer hat als Generalstaatsanwalt in Braunschweig und in Hessen, der den Frankfurter Auschwitz-Prozess auf den Weg brachte, bundesrepublikanische Geschichte geschrieben. Dabei blieb sein Leben nicht unberührt von den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung dokumentiert seine Lebensgeschichte im Spiegel der historischen Ereignisse. Als Jude und Homosexueller blieb Fritz Bauer von Ausgrenzung und Verfolgung nicht verschont. Als Sozialdemokrat glaubte er dennoch an den Fortschritt, dann trieben ihn die Nationalsozialisten in die Emigration. Als Jurist und Strafrechtsreformer trat für ihn an die Stelle der Staatsräson um jeden Preis der Schutz der Würde des Einzelnen, gerade auch gegen staatliche Gewalt – ein großer Schritt auf dem Weg zur Demokratie.

Ausstellungszeitraum

Freitag, 10. März bis Dienstag, 27. Juni 2017
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden
Eintritt frei

Öffnungszeiten
Montag: 10.00–21.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag bis Sonntag: 10.00–18.00 Uhr
Mittwoch: geschlossen

Anmeldung zu Gruppenführungen
Claudia Rose
<link>mhmfuehrungen@bundeswehr.org

Begleitband zur Ausstellung

Fritz Backhaus, Monika Boll, Raphael Gross (Hrsg.)
Fritz Bauer. Der Staatsanwalt.  NS-Verbrechen vor Gericht
Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2014,
300 S., zahlr. Abb., € 29,90, ISBN: 978-3-5935-0105-5
<link internal-link internen link im aktuellen>Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts, Band 32

Eine Ausstellung des Fritz Bauer Institutes und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck.
Sie wird gefördert durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, das Hessische Ministerium der Justiz, für Integration und Europa, die Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung, die Fazit-Stiftung sowie Christiane und Nicolaus Weickert.
Die Ausstellungspräsentation in Dresden wird realisiert in Kooperation mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr, dem Münchner-Platz-Komitee e.V. und der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

Weitere Informationen zur Ausstellung
<link http: www.fritz-bauer-institut.de fritz-bauer-ausstellung.html _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.fritz-bauer-institut.de/fritz-bauer-ausstellung.html

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Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2
01099 Dresden
Tel.: 0351.82328-03, Fax: -05
<link>mhmeingang@bundeswehr.org
<link https: www.mhmbw.de _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.mhmbw.de

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link mail ein fenster zum versenden der>info@fritz-bauer-institut.de



Sa 18
März 2017
15:00

Norbert Wollheim Memorial

Öffentliche Führung:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Guide: Patrick Schwentke

Das pädagogische Angebot greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert und gibt Anlass für historisch-politisches Lernen.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
<link http: www.wollheim-memorial.de>www.wollheim-memorial.de

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Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
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Sa 18
März 2017
13:00

des Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

Mitgliederversammlung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG-Farben Haus, Raum 311

Veranstalter: <link internal-link internen link im aktuellen>Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

Der Vorstand des Fördervereins des Fritz Bauer Instituts lädt alle seine Mitglieder ein zur ordentlichen Mitgliederversammlung (gemäß § 7 der Satzung).

Tagesordnung
1. Eröffnung der Versammlung und Begrüßung durch die 1. Vorsitzende
2. Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und der Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung
3. Genehmigung der Tagesordnung
4. Bericht der Vorstandsvorsitzenden über die Vereinsarbeit
5. Bericht des kommissarischen Direktors apl. Prof. Dr. Werner Konitzer
6. Bericht der Schatzmeisterin
7. Bericht der Kassenprüfer
8. Aussprache über die Berichte
9. Entlastung von Vorstand und Schatzmeisterin
10. Wahl einer Wahlleiterin/eines Wahlleiters
11. Wahl des Vorstandes
      a) Wahl der/des 1. Vorsitzenden
      b) Wahl der/des Vorstandes
      c) Wahl der Schatzmeisterin/des Schatzmeisters
      d) Wahl der Schriftführerin/des Schriftführers
      e) Wahl weiterer Vorstandsmitglieder
12. Wahl der Vertreterin/des Vertreters des Fördervereins im Stiftungsrat
13. Wahl der Kassenprüferinnen/der Kassenprüfer
14. Verschiedenes

Mit freundlichen Grüßen,
Jutta Ebeling
Vorsitzende des Fördervereins
(für den Vorstand)

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Dorothee Becker
Fritz Bauer Institut
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link mail ein fenster zum versenden der>d.becker@fritz-bauer-institut.de



Di 14
März 2017
19:00

»Juden unerwünscht«

Anfeindungen und Ausschreitungen nach dem Holocaust

Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Benz, Berlin:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 311

Überlebende Juden waren nach dem Holocaust nirgendwo willkommen. Der Befreiung aus Konzentrationslagern und Zwangsarbeit folgte die Erkenntnis, dass sie in ihrer Heimat unerwünscht waren – gleichviel ob diese in Polen oder Ungarn, in der Slowakei oder Rumänien lag. Deutschland war ein Sonderfall: Hier sammelten sich unter der Obhut der U.S. Army und britischer Besatzungstruppen jene, die keine Heimat mehr hatten oder nicht in die Länder zurückkehren wollten, in denen sie gedemütigt worden waren und ihre Angehörigen verloren hatten. Doch den jüdischen »Displaced Persons« war keineswegs das Mitgefühl schuldbewusster Deutscher sicher. Im Gegenteil: Anwohner der DP-Camps beklagten sich über die Juden, und Behörden veranlassten unter dem Vorwand des Verdachts auf Schwarzmarktgeschäfte Razzien.

Prof. Dr. Wolfgang Benz
war jahrzehntelang Direktor des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin. Er hat zahlreiche Bücher verfasst und herausgegeben. Zuletzt erschien von ihm im Wochenschau Verlag Antisemitismus: Präsenz und Tradition eines Ressentiments.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main


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Fritz Bauer Institut
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Norbert-Wollheim-Platz 1
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Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
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So 12
März 2017
11:30

Der Staat gegen Fritz Bauer

Filmmatinee zur Erinnerung an Fritz Bauer

Cinema-Kino, Roßmarkt 7
60311 Frankfurt am Main
Eintritt: 5 Euro

Sonntags-Matinee aus Anlass der Enthüllung einer Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus Fritz Bauers (siehe Veranstaltung am 10. März 2017).
Filmvorführung mit anschließendem Publikumsgespräch, Gastredner ist apl. Prof. Dr. Werner Konitzer (Kommissarischer Direktor des Fritz Bauer Instituts).
Veranstaltet auf Initiative der SPD-Westend in Kooperation mit dem Cinema-Kino Frankfurt.

DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
Ein Film von Lars Kraume, Deutschland 2015, FSK 6, 105 Min.
Drehbuch: Lars Kraume, Olivier Guez
Darsteller: Burghart Klaußner (Fritz Bauer), Ronald Zehrfeld (Karl Angermann), Sebastian Blomberg (Ulrich Kreidler), Jörg Schüttauf (Paul Gebhardt), Lilith Stangenberg (Victoria), Laura Tonke (Fräulein Schütt), Götz Schubert (Georg-August Zinn), Cornelia Gröschel (Charlotte Angermann), Robert Atzorn (Charlottes Vater), Michael Schenk (Adolf Eichmann), Matthias Weidenhöfer (Zvi Aharoni), Tilo Werner (Isser Harel), Dani Levy (Chaim Cohn), u.a.
www.derstaatgegenfritzbauer.de 

Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt behindern den unliebsamen Bauer in seinen Ermittlungen. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird.

Kontakt
Cinema-Kino
Rossmarkt 7
60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069.21997855
info(at)arthouse-kinos.de
www.arthouse-kinos.de


 


Fr 10
März 2017
11:00

Einweihung einer Gedenktafel für Fritz Bauer

an seinem ehemaligen Wohnhaus in Frankfurt am Main

Erinnerung an Fritz Bauer

Feldbergstr. 48
Frankfurt am Main

Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, der Ortsvorsteher des Ortsbeirates 2, Axel Kaufmann, und das Fritz Bauer Institut laden zur Enthüllung einer Gedenktafel für Fritz Bauer ein. Stadträtin Hartwig übergibt die Tafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Feldbergstraße 48 der Öffentlichkeit.

Als hessischer Generalstaatsanwalt initiierte Fritz Bauer den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess, der von Dezember 1963 bis August 1965 stattfand und die Verbrechen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verhandelte. Mit diesem Prozess gewann die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der Bundesrepublik Deutschland erstmals eine öffentliche Dimension.
Fritz Bauers Werk galt dem Aufbau einer demokratischen Justiz, der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts und der Reform des Straf- und Strafvollzugsrechts.
Vom Magistrat der Stadt Frankfurt wurden Fritz Bauers große Verdienste mehrfach gewürdigt. So gehört die Stadt Frankfurt am Main neben dem Land Hessen und dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V. zu den Gründungsstiftern des Fritz Bauer Instituts – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Eine 2013 im Plenarsaal des Frankfurter Römers installierte Gedenktafel für Fritz Bauer erinnert an die Frankfurter Auschwitz-Prozesse. Das auf Initiative des Fritz Bauer Instituts und im Auftrag des Magistrats realisierte Denkmal der Künstlerin Tamara Grcic vor dem Oberlandesgericht an der Zeil 42 würdigt die großen Verdienste des ehemaligen hessischen Generalstaatsanwalts.
Mit der Tafel in der Feldbergstraße 48 im Frankfurter Westend kommt ein weiterer Ort des Gedenkens an diese herausragende Persönlichkeit hinzu. Hier wohnte der Hessische Generalstaatsanwalt von 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 1968.

Es sprechen:
Axel Kaufmann, Ortsvorsteher des Ortsbeirates 2
Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main
Gottfried Kößler, stellv. Direktor des Fritz Bauer Instituts 

Kontakt
Dezernat Kultur und Wissenschaft
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
Brückenstraße 3–7
60594 Frankfurt am Main
Tel.: 069.212-49232
Fax: 069.212-9749232
jana.kremin(at)stadt-frankfurt.de


 


Do 09
März 2017
18:00

Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht

Vortrag von Generalstaatsanwalt Norbert Wolf, Braunschweig

Ausstellungseröffnung

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2
01099 Dresden

Fritz Bauer hat als Generalstaatsanwalt in Braunschweig und in Hessen, der den Frankfurter Auschwitz-Prozess auf den Weg brachte, bundesrepublikanische Geschichte geschrieben. Dabei blieb sein Leben nicht unberührt von den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung dokumentiert seine Lebensgeschichte im Spiegel der historischen Ereignisse. Als Jude und Homosexueller blieb Fritz Bauer von Ausgrenzung und Verfolgung nicht verschont. Als Sozialdemokrat glaubte er dennoch an den Fortschritt, dann trieben ihn die Nationalsozialisten in die Emigration. Als Jurist und Strafrechtsreformer trat für ihn an die Stelle der Staatsräson um jeden Preis der Schutz der Würde des Einzelnen, gerade auch gegen staatliche Gewalt – ein großer Schritt auf dem Weg zur Demokratie.

Ausstellungszeitraum
Freitag, 10. März bis Dienstag, 27. Juni 2017
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden
Eintritt frei

Öffnungszeiten
Montag: 10.00–21.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag bis Sonntag: 10.00–18.00 Uhr
Mittwoch: geschlossen

Anmeldung zu Gruppenführungen
Claudia Rose
mhmfuehrungen(at)bundeswehr.org

Begleitband zur Ausstellung
Fritz Backhaus, Monika Boll, Raphael Gross (Hrsg.)
Fritz Bauer. Der Staatsanwalt.  NS-Verbrechen vor Gericht
Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2014,
300 S., zahlr. Abb., € 29,90, ISBN: 978-3-5935-0105-5
Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts, Band 32

Eine Ausstellung des Fritz Bauer Institutes und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck.
Sie wird gefördert durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, das Hessische Ministerium der Justiz, für Integration und Europa, die Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung, die Fazit-Stiftung sowie Christiane und Nicolaus Weickert.
Die Ausstellungspräsentation in Dresden wird realisiert in Kooperation mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr, dem Münchner-Platz-Komitee e.V. und der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

Weitere Informationen zur Ausstellung
www.fritz-bauer-institut.de/fritz-bauer-ausstellung.html

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Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2
01099 Dresden
Tel.: 0351.82328-03, Fax: -05
mhmeingang(at)bundeswehr.org
https://www.mhmbw.de

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
info(at)fritz-bauer-institut.de


 


Mo 06
März 2017
18:15

Die »Arisierung der toten Juden«

Einverleibung und Externalisierung des Holocaust in der tschechischen Erinnerungskultur seit 1945

Vortrag von Dr. Peter Hallama, Paris

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 311

Die Zahl der 360.000 »tschechoslowakischen Bürger«, der »Patrioten«, die ihr Leben im nationalen Befreiungskampf gelassen hätten, wird seit den 1950er Jahren regelmäßig bedient. Sie ist ein Ausdruck jener nationalistischen Sichtweise, in welcher die jüdischen Opfer des Holocaust (als Tschechen) einverleibt werden und der Holocaust (als deutsch-jüdisches Thema) aus der tschechischen Nationalgeschichte externalisiert wird. Der tschechische Exil-Historiker Erich Kulka kritisierte sie als »Arisierung der toten Juden«.
Diese beiden kennzeichnenden Aspekte der tschechischen Erinnerungskultur und ihre Kontinuitäten von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die Gegenwart sollen im Vortrag nicht nur anhand von Opferstatistiken analysiert, sondern auch anhand der Musealisierung der Vergangenheit anschaulich gemacht werden, allen voran anhand der Darstellung von Zweitem Weltkrieg und Holocaust in Theresienstadt, dem Erinnerungsort des jüdischen und tschechischen Leidens.

Dr. Peter Hallama ist derzeit an der Ecole des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris tätig. Sein aktuelles Projekt trägt den Titel »Sozialistische Vaterschaft. Revolutionäre Zukunftsvorstellungen und familiärer Alltag in Ostmitteleuropa«. 2015 erschien bei Vandenhoeck & Ruprecht seine Dissertation Nationale Helden und jüdische Opfer. Tschechische Repräsentationen des Holocaust.

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Fritz Bauer Institut
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Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
info(at)fritz-bauer-institut.de


 


Mo 27
Februar 2017
18:15

Vom Rand in die Mitte

Entwicklungen und Herausforderungen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit

Dr. Serhat Karakayali, Berlin

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 411

Vortragsreihe »Grenzen, Flucht, Menschenrecht – Historische, psychoanalytische und sozialtheoretische Aspekte der Flüchtlingsdiskussion«

Die in die Europäische Union flüchtenden Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Regionen stellen die einzelnen Länder vor eine schwierige Situation. Wie soll das politische Handeln aussehen, wenn es einerseits um die Sicherung der Grundrechte, andererseits um die Zunahme von Ängsten und politische Verschiebungen geht? Aus historischer, psychoanalytischer und politikwissenschaftlicher Perspektive soll die aktuelle Debatte um das Asyl für Flüchtlinge diskutiert werden.

Alle Vorträge der Reihe:
›  14. März 2016, Vortrag von Prof. Dr. Sonja Buckel, Kassel:
Krise des europäischen Grenzregimes
›  10. Mai 2016, PD Dr. Susanne Heim, Berlin:
Die Judenverfolgung in Deutschland 1938 und die internationale Flüchtlingskonferenz von Evian
›  21. Juni 2016, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Frankfurt am Main:
Psychoanalytische Überlegungen zum Projekt Step-by-Step in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Darmstadt
›  21. November 2016, Prof. Dr. Claus Leggewie, Essen:
Anti-Europäer – Breivik, Dugin, al-Suri & Co.
›  12. Dezember 2016, Dr. Gilad Ben-Nun, Leipzig:
The UN 1951 Refugee Convention. Between Nation-State Sovereignty and the Non-Refoulement Principle
›  27. Februar 2017, Dr. Serhat Karakayali, Berlin:
Vom Rand in die Mitte. Entwicklungen und Herausforderungen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit

Der Vortrag stellt Untersuchungen unter zwei Gruppen von Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe vor. Individuell agierende Freiwillige und Vertreter von Hilfsorganisationen wurden über ihre alltägliche Praxis online befragt. Erste Ergebnisse zeigen beispielsweise, wie der Anteil von Frauen in diesem Feld ist und wie die Zunahme von Hilfsangeboten in ländlichen Gebieten einzuschätzen ist. Die Studie liefert Erkenntnisse über den permanenten Wandel in den Bedingungen des Untersuchungsfeldes. Eine der zentralen Fragen der Untersuchung ist, ob sich die Freiwilligen als politische Akteure sehen? Ergänzt diese Arbeit das Handeln von Behörden oder widerspricht sie ihm?

Dr. Serhat Karakayali ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung »Wissenschaftliche Grundfragen« und Post-Doc am Lehrbereich Diversity and Social Conflict der Humboldt Universität Berlin. Er leitet verschiedene Forschungsprojekte, u.a. zum Thema ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen, zur Integration von Flüchtlingen in der EU und zum Engagement von Gewerkschaftsmitgliedern mit Migrationshintergrund. Sein aktuelles Forschungsprojekt lautet »Vom Gastarbeiter zum Unternehmer. Transformation von Integrationspolitiken am Beispiel der Förderung migrantischen Unternehmertums«. Zuletzt erschienen von ihm gemeinsam mit Olaf J. Kleist die Ergebnisse einer explorativen Umfrage vom November/Dezember 2016 mit dem Titel Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit (EFA) in Deutschland 2. Forschungsbericht. Zurzeit arbeitet er an dem E-Book Project: Witnessing the Transition. Refugees, Asylum-Seekers and Migrants in Transnational Perspective. Seine Dissertation Gespenster der Migration: zur Genealogie illegaler Migration in der Bundesrepublik Deutschland erschien 2008 im Transkript Verlag.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Institut für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt und dem Sigmund-Freud-Institut – Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, Frankfurt am Main und dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
info(at)fritz-bauer-institut.de


 


Do 23
Februar 2017
20:30

Wider die Sittenwächter

Fritz Bauers Kritik am überkommenen Sexualstrafrecht der 1950er und 1960er Jahre

Vortrag und Diskussion mit Werner Renz

Buchladen Land in Sicht
Rotteckstr. 13
60316 Frankfurt am Main
Kostenbeitrag: VVK € 8,– / AK € 9,–

Fritz Bauer ist durch Dokumentar- und Spielfilme in den letzten Jahren als Verfolger nationalsozialistischer Verbrecher einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden. Das Bild vom »Nazi-Jäger« Bauer ist aber sehr einseitig. Seine Hauptaufgabe als Justizjurist sah Bauer in der Reform des Strafrechts und des Strafvollzugs. Bereits Anfang der 1950er Jahre trat er als Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Braunschweig für die Abschaffung des § 175 Strafgesetzbuch ein. Die Liberalisierung und somit Humanisierung des Strafrechts, insbesondere des Sexualstrafrechts war ihm ein wichtiges Anliegen.
In seinem Vortrag »Wider die Sittenwächter« legt Werner Renz Bauers Auffassungen dar und geht auch auf Bauers Biografie ein. Bauer wurde 1936 im dänischen Exil von der Fremdenpolizei vorgeladen und verhört. Den Polizeiberichten zufolge war Bauer bei sexuellen Kontakten mit Männern beobachtet worden. Renz diskutiert den Quellenwert der Polizeiberichte und stellt auch Bauers Freundschaft zu Thomas Harlan dar. Bauer, der von sich sagte, er existiere nur »am Rande des Lebens«, sah in Harlan, dem rebellischen Sohn des Nazi-Regisseurs Veit Harlan, ein herausragendes Beispiel und Vorbild für den angemessenen Umgang mit der NS-Vergangenheit.

Werner Renz war von 1995 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut und Leiter des Archivs und der Bibliothek. Seit April 2016 ist er freier Mitarbeiter. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Frankfurter Auschwitz-Prozesse und zu Fritz Bauer.
› Werner Renz: Fritz Bauer und das Versagen der Justiz. Nazi-Prozesse und ihre »Tragödie«. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 2015, 200 S., € 18,–, EAN 978-3-86393-068-4
› Werner Renz (Hrsg.): »Von Gott und der Welt verlassen«. Fritz Bauers Briefe an Thomas Harlan. Mit Einführungen und Anmerkungen von Werner Renz und Jean-Pierre Stephan. Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2015, 300 S., € 29,90, EAN 978-3-593-50468-1, Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts, Band 25

Kontakt
Buchladen Land in Sicht
Rotteckstr. 13, 60316 Frankfurt am Main
Tel.: 069.443095, Fax: 069.4909266
landinsicht(at)online.de
www.landinsicht.eu


 


Mo 20
Februar 2017
18:15

Geteilte Erinnerung

Der Holocaust in der ungarischen Museums- und Denkmalkultur

Vortrag von Dr. Regina Fritz, Bern/Wien

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 311

2014 jährten sich die Besatzung Ungarns durch deutsche Truppen und der Beginn der Deportation ungarischer Juden zum 70. Mal. Finanziert durch beträchtliche staatliche Mittel, erinnerten politische und wissenschaftliche Akteur*innen, jüdische Organisationen, zivilgesellschaftliche Gruppen und Privatpersonen an die Ermordung von über einer halben Million ungarischer Jüdinnen und Juden. Im Laufe des Gedenkjahres trat eine Vielzahl geschichtspolitischer Konflikte in Erscheinung, deren inhaltliche Kernpunkte seit 1989/90 (und teilweise sogar seit 1945) sukzessive formuliert wurden.
Der Vortrag zeichnet die stark polarisierten Deutungskämpfe um den Holocaust in Ungarn am Beispiel der Museums- und Denkmalkultur nach. Wie haben sich innen-, aber auch außenpolitische Interessen und Notwendigkeiten auf die kulturelle Repräsentation des Holocaust ausgewirkt? Und wie ist die zunehmende Intervention zivilgesellschaftlicher Gruppen in die öffentliche Erinnerungslandschaft zu bewerten?

Dr. Regina Fritz ist Assistentin für Neueste und Osteuropäische Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern. Im Rahmen des Editionsprojektes »Judenverfolgung 1933–1945« des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin erarbeitet sie den Band 15 zu Ungarn 1938–1945. 2012 erschien im Wallstein Verlag ihre Promotion Nach Krieg und Judenmord. Ungarns Geschichtspolitik seit 1944.

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Sa 18
Februar 2017
15:00

Norbert Wollheim Memorial

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Guide: Patrick Schwentke

Das pädagogische Angebot greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert und gibt Anlass für historisch-politisches Lernen.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de

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Tel.: 069.798 322-40
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Fr 17
Februar 2017
14:00

»Was gibt es da noch zu sehen?!«

Konzepte und Methoden zur Erschließung von Orten zur NS-Geschichte

Fortbildung für Pädagogische Fachkräfte

bis Sonntag, 19. Februar 2017, 12:30 Uhr
Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
Jenaer Str. 2/4
99425 Weimar

Das Seminar wird aus Mitteln des Fritz Bauer Institutes gefördert.

In der Fortbildung reflektieren die Teilnehmenden gemeinsam ihre pädagogische Arbeit zum Nationalsozialismus und lernen Methoden zur Erarbeitung der Geschichte kennen. Sie befassen sich mit den beiden pädagogischen Konzepten »Konfrontationen – Bausteine für die pädagogische Arbeit« und »Verunsichernde Orte – Weiterbildung Gedenkstättenpädagogik«, die auf unterschiedliche Weise die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus inhaltlich und methodisch anregen. Die Teilnehmenden erproben ausgewählte Übungen aus den Konzepten und beschäftigen sich dabei mit der eigenen Motivation, Zielsetzung und Ergebniserwartung für die Durchführung von Gedenkstättenbesuchen mit Schulklassen und/oder Gruppen der außerschulischen Bildung.
Das Angebot richtet sich an Gedenkstättenmitarbeiter*innen, schulische Lehrkräfte unterschiedlicher Fachrichtungen und an außerschulische Multiplikator*innen, die Besuchergruppen betreuen bzw. mit Gruppen NS-Gedenkstätten besuchen.

Vorgestellte pädagogische Konzepte
› Konfrontationen – Bausteine für die pädagogische Annäherung an Geschichte und Wirkung des Holocaust
dazu: Konfrontationen, Heft 1 bis 6, Publikationsreihe des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main: Eigenverlag, 2000–2003
www.fritz-bauer-institut.de/konfrontationen.html
› Verunsichernde Orte – Weiterbildung Gedenkstättenpädagogik
dazu: Barbara Thimm, Gottfried Kößler, Susanne Ulrich (Hrsg.), Verunsichernde Orte. Selbstverständnis und Weiterbildung in der Gedenkstättenpädagogik, Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts, Band 21, Frankfurt am Main: Brandes & Apsel Verlag, 2010
Website: www.verunsichernde-orte.de

Seminarprogramm
› Freitag, 17. Februar
Stadtführung »Weimar im NS«, anschließend: Stadtrallyes – Erprobung von Selbstführungsformaten für Jugendliche und junge Erwachsene
› Samstag, 18. Februar
Vorstellung und Erprobung von Erarbeitungsmethoden aus dem Konzept »Verunsichernde Orte« zu Geschichtsbildern, Motivationen und Heterogenität/Inklusion
› Sonntag, 19. Februar
Vorstellung und Erprobung von Erarbeitungsmethoden aus dem Konzept »Konfrontationen«: z.B. Filmanalyse, Perspektivisches Schreiben, Arbeit mit Fotografien

Seminarleitung
Kerstin Engelhardt (Koordinatorin/Trainerin »Verunsichernde Orte«, Historikerin und Coach)
Christian Geißler (Trainer »Verunsichernde Orte« und »Konfrontationen«, Sonderpädagoge)

Kosten
€ 225,–/ermäßigt € 165,– (inkl. Übernachtung, Vollpension und Seminargebühr), € 165,–/ermäßigt € 115,– (ohne Übernachtung)

Anmeldung
per E-Mail, Post oder Fax bis zum 3. Februar 2017 an die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Veranstaltungsflyer
»Was gibt es da noch zu sehen?!« (pdf-Datei, 202 kb)

Kontakt
Stiftung »Europäische Jugendbildungs-
und Jugendbegegnungsstätte Weimar«
Manuel Vogel
Bildungsreferent Historisch-Politische Bildung
Jenaer Str. 2/4, 99425 Weimar
Tel.: 03643.827-104, Fax: -452
vogel(at)ejbweimar.de
www.ejbweimar.de
www.facebook.com/ejbweimar


 


Mi 15
Februar 2017
18:00

Holocaust und digitale Vermittlung

Websites machen Tondokumente und Interviews zugänglich

Bildungsstätte Anne Frank
Hansaallee 150
60320 Frankfurt am Main

Präsentation von Websites
mit Gottfried Kößler, Pädagogisches Zentrum Frankfurt
und Adrian Oeser, Frankfurt am Main


Seit Jahren wissen wir, dass die Chancen für eine Begegnung mit Überlebenden des Holocaust dahinschwinden. Wir nehmen Abschied von einer Generation. Dank der technischen Entwicklung der Neuen Medien bleiben viele Erzählungen und Bilder als Dokumente erhalten. Wie kann diese Überlieferung pädagogisch fruchtbar genutzt werden? Wie können die Erzählungen von Zeitzeugen des Nationalsozialismus medial vermittelt werden? Und wie spricht man dabei junge Menschen an?

Gottfried Kößler: Keine Begegnungen, aber Zeugnisse von Überlebenden. Websites mit Zeitzeugen-Erzählungen
Nach einer Einführung in den Stand der Forschung zum Thema Erinnerung und Zeugenschaft werden die wichtigsten Websites, die Tondokumente und Interviews zur NS-Geschichte zugänglich machen, vorgestellt.

Adrian Oeser: Filmprojekt »Eine Ausnahme«
Das Online-Projekt www.eine-ausnahme.de macht die Berichte der Widerständlerin Irmgard Heydorn und der Holocaust-Überlebenden Trude Simonsohn mithilfe der Möglichkeiten des Internet in einer Form zugänglich, dass Schülerinnen und Schüler als aktive Betrachter anspricht und zum Nach- und Weiterdenken anregt.

Im Anschluss ist das Publikum zum Gespräch eingeladen.
Diese Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, also nicht nur an Pädagogen, der Eintritt ist frei.

Gottfried Kößler ist stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts. Er ist Lehrer für Geschichte, Deutsch und Politik für Gymnasien und Berufliche Schulen und abgeordnet an das Pädagogische Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt. Er ist (Co-)Autor und Mitherausgeber zahlreicher Publikationen, u.a. 2015 Gedenkstättenpädagogik. Kontext, Theorie und Praxis der Bildungsarbeit zu NS-Verbrechen im Metropol Verlag.

Adrian Oeser ist Filmemacher und Soziologe aus Frankfurt am Main. Als Schüler drehte er über Trude Simonsohn und Irmgard Heydorn den Dokumentarfilm EINE AUSNAHME und entwickelte ab 2013 das gleichnamige crossmediale Web-Projekt.

Eine Veranstaltung der Bildungsstätte Anne Frank und des Pädagogisches Zentrums des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt, in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Frankfurt am Main e.V. im Rahmenprogramm der »Woche der Brüderlichkeit 2017«.

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Mo 13
Februar 2017
18:15

Was heißt denn hier »Armutszuwanderung«?

Ressentiments in der Freizügigkeitsdebatte

Vortrag von Markus End, Berlin:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 311

In den letzten Jahren wurde in den deutschen Medien, in Politik und Öffentlichkeit eine gesellschaftliche Debatte über die Folgen einer sogenannten Armutszuwanderung ausgefochten, die zahlreiche antiziganistische Elemente aufweist. Wütende »Anwohner« berichten über »Müll«, »Lärm« und »Kriminalität«; der Städtetag, Polizeidienststellen und Migrationsbeauftragte warnen vor einer »Gefährdung des sozialen Friedens«; Arbeitslosengeld und Kindergeldzahlungen von EU-Zuwanderern werden unter die Lupe genommen. All dies nährt das rassistische Fremdbild vom »Zigeuner«.
Der Vortrag setzt sich kritisch mit dieser Debatte um die »Armutseinwanderung« auseinander. Einen besonderen Schwerpunkt stellt dabei die mediale Berichterstattung dar. Anhand verschiedener Beispiele wird die Konstruktion des Narrativs »Armutszuwanderung« nachvollzogen und kritisiert, um zum Schluss auf die politischen Konsequenzen und möglichen Gefahren der Debatte einzugehen.

Markus End ist Doktorand an der Universität Bielefeld und Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung. Er arbeitet derzeit als freier wissenschaftlicher Autor und Referent und ist u.a. für zahlreiche Selbstorganisationen von Sinti und Roma tätig.2014 erschien sein Buch Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit: Strategien und Mechanismen medialer Kommunikation als Studie für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg.

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Mo 06
Februar 2017
18:15

Eine Suche nach »dem Anderen«

Der mehrheitsgesellschaftliche Blick auf Sinti und Roma

Vortrag von Dr. Karola Fings, Köln

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 411

Das populäre »Zigeunerbild« speist sich aus seit Jahrhunderten tradierten Zuschreibungen. Diese eingeübte und bis heute überaus konsensfähige Vorurteilsstruktur der Mehrheitsgesellschaft führt dazu, dass vielen Angehörigen der Minderheit eine gesellschaftliche Teilhabe versagt wird und überall in Europa rassistische und gewalttätige Angriffe drohen oder stattfinden.
Der Vortrag untersucht in einem historischen Längsschnitt die Ursachen für die Herausbildung der stereotypen Bilder und kontrastiert sie mit der vielfältigen Lebenswelt der Betroffenen. Aufgezeigt wird dabei auch, wie mittelalterliche und frühneuzeitliche Zuschreibungen von »Fremdheit«, »Bettelei« und »Nichtsesshaftigkeit« bis in die Gegenwart hinein wirkungsmächtig blieben.

Karola Fings ist stellvertretende Direktorin des NS-Dokumentationszentrums im EL-DE-Haus und Lehrbeauftrage am Historischen Seminar der Universität Köln. Zuletzt erschien von ihr im C.H.Beck Verlag Sinti und Roma. Geschichte einer Minderheit, München 2016

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So 05
Februar 2017
16:00

Legalisierter Raub

Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933–1945

Ausstellungseröffnung

Museumszentrum Lorsch
Nibelungenstr. 35
Lorsch

› Grußworte: Christian Schönung, Bürgermeister der Stadt Lorsch;
Christian Engelhardt, Landrat im Kreis Bergstraße;
Dr. Thomas Wurzel, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
› Dr. Katharina Stengel, Fritz Bauer Institut, führt in das Thema der Ausstellung ein
› Helge Heynold, Hessischer Rundfunk, liest aus Dokumenten zum Thema
› Birgit Grüner (Klavier) spielt ausgewählte Werke des Komponisten Walter Braunfels (1882–1954), der im Nationalsozialismus als sogenannter »Mischling« galt. 1933 verlor er seinen Posten als Direktor der neu gegründeten Hochschule für Musik in Köln. Seine Werke wurden verboten und erst in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wiederentdeckt.

Ausstellungszeitraum
Montag, 6. Februar bis Sonntag, 14. Mai 2017
im Museumszentrum Lorsch

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, 10.00–17.00 Uhr
Eintritt: frei

Gruppenführungen
€ 50,– pro Gruppe

Begleitprogramm (pdf-Datei)

Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts und des Hessischen Rundfunks.
Mit Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Lokaler Veranstalter: Heimat- und Kulturverein Lorsch unter der Schirmherrschaft von Christian Engelhardt, Landrat im Kreis Bergstraße

Weitere Informationen zur Ausstellung:
www.fritz-bauer-institut.de/legalisierter-raub.html

Kontakt
Renate Pratz
Nibelungenstr. 41
64653 Lorsch
Tel.: 06251.70799-28
Fax: 06251.7079915
r.pratz(at)geo-naturpark.de
www.kulturverein-lorsch.de

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Do 02
Februar 2017
18:15

Von Frankfurt am Main nach Entebbe

Vom Antiimperialismus zur

Vortrag von Jeffrey Herf (University of Maryland/USA)

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
Hörsaalzentrum, HZ 8

Einführung: Prof. Dr. Christoph Cornelißen

Dem Vortrag liegt das aktuelle Buch des US-amerikanischen Historikers zugrunde:
Jeffrey Herf, Undeclared Wars with Israel. East Germany and the West German
Far Left 1967–1989
(New York, 2016)

Jeffrey Herf ist Distinguished Professor am Department of History der University of Maryland (USA). Zu seinen Spezialgebieten gehören die Geistes- und Kulturgeschichte im Europa des 20. Jahrhunderts, die Geschichte des Kalten Krieges und Probleme des modernen Antisemitismus. 2007 war er Fellow an der American Academy in Berlin. Neben zahlreichen Fachpublikationen schreibt Jeffrey Herf u.a. auch für Die Zeit, The New Republic, Partisan Review und The Times of Israel.

Veranstaltet vom Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt, der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie und dem Fritz Bauer Institut.

... Veranstaltumngsflyer (pdf-Datei)

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Fr 27
Januar 2017
12:00

Stille Helden und heimliche Profiteure

Erfahrungen von untergetauchten Juden mit ihren Helfern 1941–1945

Vortrag von Prof. Dr. Susanna Schrafstetter, Burlington:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
Lobby des PA-Gebäudes
(Präsidium und Administration, Erdgeschoss)

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Rahmenprogramm an der Goethe-Universität Frankfurt, 20. bis 27. Januar 2017
Das komplette Programm, gemeinsam veranstaltet vom Fritz Bauer Institut, dem Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften, dem Pädagogischen Zentrum Frankfurt, dem ASTA der Goethe-Universität und dem Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main finden Sie hier:
<link http: www.fritz-bauer-institut.de fileadmin downloads>www.fritz-bauer-institut.de/fileadmin/downloads/2017-01-27_Gedenktag.pdf

Zwischen 1941 und 1945 flüchteten etwa 10.000 bis 15.000 Juden in Deutschland vor den Deportationen und tauchten unter. Sie waren dabei auf die Unterstützung von nichtjüdischen Verwandten, Freunden, Bekannten oder fremden Menschen angewiesen. Erst in den letzten Jahren erfuhren die heute häufig als »stille Helden« bezeichneten Helfer Anerkennung. Vergleichsweise wenig beachtet blieben ihre Motive. Nicht selten wurden flüchtende Juden Opfer von Dieben, Schwindlern und Erpressern, die sie oft sogar denunzierten.
Der Vortrag analysiert die gesamte Bandbreite dieser Begegnungen: von uneigennütziger Hilfe über die häufig komplexen und schwierigen Beziehungen zwischen versteckt lebenden Personen und ihren Helfern bis hin zu jenen Menschen, die sich gezielt an flüchtigen Juden bereicherten. Auch der Umgang mit der Erinnerung an die »stillen Helden« wird thematisiert.

Prof. Dr. Susanna Schrafstetter
ist Associate Professor of History und Mitarbeiterin am Center for Holocaust Studies der Universität von Vermont, USA. Im Jahre 2017 ist sie Senior Research Fellow am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz.

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Mi 25
Januar 2017
18:15

Die ideologische Ausrichtung der Lehrkräfte 1933–1945

Herrenmenschentum, Rassismus und Judenfeindschaft des Nationalsozialistischen Lehrerbundes

Vortrag von apl. Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer, Frankfurt am Main

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 311

Im Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) waren 97 Prozent der Pädagoginnen und Pädagogen organisiert. Ein Drittel davon waren NSDAP-Mitglieder. Dennoch hält sich die Verharmlosung des NSLB auch in der Erziehungswissenschaft immer noch hartnäckig. Die vorliegende Studie weist anhand der Analyse des Zentralorgans des Lehrerbundes nach, dass der NSLB keine harmlose Berufsorganisation war, sondern seit 1933 einen festen Bestandteil des verbrecherischen NS-Systems bildete, das dessen Hetze, Rassismus und Judenfeindschaft zur Vorbereitung und als Begleitung der realen Mordprogramme durchaus benötigte.

Benjamin Ortmeyer ist apl. Professor am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität. Er leitet die gemeinsam mit Prof. Dr. Micha Brumlik gegründete Forschungsstelle NS-Pädagogik. In seiner Forschung hat er sich intensiv mit der Analyse erziehungswissenschaftlicher Zeitschriften zwischen 1933 und 1945 befasst. 2016 erschien von ihm die dreiteilige Reihe NS-Ideologie im Wissenschaftsjargon im Protagoras Academicus Verlag in Frankfurt am Main.
https://forschungsstelle.wordpress.com

Saskia Müller, Benjamin Ortmeyer:
Die ideologische Ausrichtung der Lehrkräfte 1933–1945.
Herrenmenschentum, Rassismus und Judenfeindschaft des Nationalsozialistischen Lehrerbundes. Eine dokumentarische Analyse des Zentralorgans des NSLB

Weinheim: Beltz Juventa, 2016, 206 S., € 19,95
ISBN:978-3-7799-3414-1

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Mo 23
Januar 2017
17:15

Vom Rand in die Mitte

Entwicklungen und Herausforderungen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit

Dr. Serhat Karakayali, Berlin

Die Veranstaltung muss leider verschoben werden
Sie wird am Montag
27. Februar 2017 nachgeholt

Vortragsreihe »Grenzen, Flucht, Menschenrecht – Historische, psychoanalytische und sozialtheoretische Aspekte der Flüchtlingsdiskussion«

Die in die Europäische Union flüchtenden Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Regionen stellen die einzelnen Länder vor eine schwierige Situation. Wie soll das politische Handeln aussehen, wenn es einerseits um die Sicherung der Grundrechte, andererseits um die Zunahme von Ängsten und politische Verschiebungen geht? Aus historischer, psychoanalytischer und politikwissenschaftlicher Perspektive soll die aktuelle Debatte um das Asyl für Flüchtlinge diskutiert werden.

Alle Vorträge der Reihe:
›  14. März 2016, Vortrag von Prof. Dr. Sonja Buckel, Kassel:
Krise des europäischen Grenzregimes
›  10. Mai 2016, PD Dr. Susanne Heim, Berlin:
Die Judenverfolgung in Deutschland 1938 und die internationale Flüchtlingskonferenz von Evian
›  21. Juni 2016, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Frankfurt am Main:
Psychoanalytische Überlegungen zum Projekt Step-by-Step in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Darmstadt
›  21. November 2016, Prof. Dr. Claus Leggewie, Essen:
Anti-Europäer – Breivik, Dugin, al-Suri & Co.
›  12. Dezember 2016, Dr. Gilad Ben-Nun, Leipzig:
The UN 1951 Refugee Convention. Between Nation-State Sovereignty and the Non-Refoulement Principle
›  27. Februar 2017, Dr. Serhat Karakayali, Berlin:
Vom Rand in die Mitte. Entwicklungen und Herausforderungen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit

Der Vortrag stellt Untersuchungen unter zwei Gruppen von Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe vor. Individuell agierende Freiwillige und Vertreter von Hilfsorganisationen wurden über ihre alltägliche Praxis online befragt. Erste Ergebnisse zeigen beispielsweise, wie der Anteil von Frauen in diesem Feld ist und wie die Zunahme von Hilfsangeboten in ländlichen Gebieten einzuschätzen ist. Die Studie liefert Erkenntnisse über den permanenten Wandel in den Bedingungen des Untersuchungsfeldes. Eine der zentralen Fragen der Untersuchung ist, ob sich die Freiwilligen als politische Akteure sehen? Ergänzt diese Arbeit das Handeln von Behörden oder widerspricht sie ihm?

Serhat Karakayali ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung »Wissenschaftliche Grundfragen« und Post-Doc am Lehrbereich Diversity and Social Conflict der Humboldt Universität Berlin. Er leitet verschiedene Forschungsprojekte, u.a. zum Thema ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen, zur Integration von Flüchtlingen in der EU und zum Engagement von Gewerkschaftsmitgliedern mit Migrationshintergrund. Er arbeitet zur Zeit an dem E-Book Project: Witnessing the Transition. Refugees, Asylum-Seekers and Migrants in Transnational Perspective. Seine Dissertation Gespenster der Migration: zur Genealogie illegaler Migration in der Bundesrepublik Deutschland erschien 2008 im Transkript Verlag.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Institut für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt und dem Sigmund-Freud-Institut – Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, Frankfurt am Main und dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

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Norbert-Wollheim-Platz 1
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