Unter den Häftlingen in Auschwitz waren auch Ärztinnen und Ärzte. Wer eine Beschäftigung im Krankenbau fand, steigerte seine Überlebenschancen und konnte anderen helfen. Als Auschwitz 1942 zum Vernichtungskomplex ausgebaut wurde, ging die Behandlung der kranken Insassen in die Hände der Häftlingsärzte über, auch wenn SS-Mediziner die Aufsicht ausübten. Die Kooperation reichte oft tief und stürzte die Häftlingsärztinnen und -ärzte in Dilemmata: Einerseits konnten sie helfen, andererseits waren sie durch Befehle gezwungen, tödliche Entscheidungen mitzutragen.
Prof. Dr. Bogdan Musial
war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut (DHI) in Warschau und am Institut für Nationales Gedenken (IPN). Von 2010 bis 2015 hatte er eine Professur an der Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität in Warschau inne. Er hat zahlreiche Bücher über den Holocaust und die deutsche, sowjetische und polnische Geschichte veröffentlicht.
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