Montag, 14. April 2025,
Hybridveranstaltung
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811
Dr. Markus Roth, Fritz Bauer Institut
Sie liegen auf Dachböden von Wohnhäusern und auf Verkaufstischen von Flohmärkten; man kann sie im Internet kaufen und in Archiven besichtigen: Private Fotoalben sind materielle Zeugnisse, wie Deutsche den Zweiten Weltkrieg erlebten und wie sie ihn erinnert wissen wollten. Einige Alben, besonders solche mit Holocaust-Bezug, haben in Ausstellungen oder Publikationen Aufmerksamkeit erregt; dennoch hat sich die Forschung bislang nur ansatzweise mit ihnen befasst. Basierend auf der Auswertung einiger hundert Privatalben und mit Fokus auf den deutschen Vernichtungskrieg »im Osten« untersucht das Buch, was ihre Kriegserzählung ausmacht, wie sie Gewalt repräsentierten und welche Spuren ihr Bild deutscher Verbrechen und deutscher Opferschaft bis heute im Familiengedächtnis hinterlassen hat.
war bis März 2025 Leiter der Forschungsabteilung des United States Holocaust Memorial Museum. Er hat zahlreiche Publikationen zum Nationalsozialismus und zum Holocaust vorgelegt.
Jürgen Matthäus
Gerahmte Gewalt.
Fotoalben von Deutschen im »Osteinsatz« und die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg
Berlin: Metropol Verlag, 2025, 424 S., 80 Abb., € 39,–
ISBN: 978-3-86331-794-2