Veranstalter: <link internal-link internen link im aktuellen>Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
Öffentlicher Vortrag im Anschluss an die Mitgliederversammlung des Fördervereins (siehe separate Veranstaltungsankündigung).
Aktivität und Auftreten von Beate Zschäpe im »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU) und im Münchner Strafprozess wegen Mittäterschaft in dieser terroristischen Vereinigung liefern den Anlass, das Thema Frauen in der extremen Rechten in seiner Breite und Entwicklung zu betrachten. Die Zeit hat Zschäpe als »die gute Seele der Killer« vorgestellt, was der klassischen Rolle von Frauen in der extremen Rechten entspricht und sie tendenziell entpolitisiert. Rechte Frauen werden auch gern als Walküre mit vielen Kindern im Hintergrund einer vorwiegend männlichen extremistischen Gewalt wahrgenommen. Modernisierte Formen des öffentlich-politischen Auftretens von Frauen, eines subtilen Wirkens in der »Mitte der Gesellschaft« oder gar einer rechten Kritik an sexistischen Strukturen, also eines von Frauen getragenen »antisexistischen Nationalismus« werden dagegen kaum beachtet. Diese Differenzierung rechter Frauenbilder und -aktivitäten stellt Renate Bitzan auf Grundlage eigener Forschungen und ihres Mitwirkens im »Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus« vor.
Prof. Dr. Renate Bitzan ist Professorin für Gesellschaftswissenschaften an der Fakultät für angewandte Mathematik, Physik und Allgemeinwissenschaften der Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Dort leitet sie zusammen mit Prof. Dr. Laila Maija Hofmann das Kompetenzzentrum »Gender & Diversity«. 2000 erschien ihre Dissertation unter dem Titel Selbstbilder rechter Frauen. Zwischen Antisexismus und völkischem Denken im Verlag Edition Diskord in Tübingen. Seit 2000 ist sie Gründungsmitglied des Netzwerks »Frauen und Rechtsextremismus«. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Migration, Interkulturalität, Gender, Globalisierung, Gewerkschaften, Rechtsextremismus und Rassismus.
Kontakt
Dorothee Becker
Fritz Bauer Institut
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
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