Veranstaltungen und Ausstellungen

Montag, 10. November 2014, 19:00 Uhr

Die Wiederkehr des Antisemitismus
Zur Gegenwart und Geschichte der Ukraine. Vorträge von Christoph Dieckmann und Dmitrij Belkin, mit anschließender Diskussion, moderiert von Esther Schapira

LernNacht:

Jüdisches Museum Frankfurt
Untermainkai 14/15
60311 Frankfurt am Main

Während des Bürgerkriegs beim Umbruch vom Zarenreich zur Sowjetunion wurden circa 125.000 Juden durch Pogrome ermordet, vor allem auf ukrainischem Territorium. Es handelte sich um die größten Massenmorde an Juden vor der Shoah.
In seinem Vortrag, »Die Pogrome in der Ukraine 1917–1921« erläutert Christoph Dieckmann die Hintergründe und skizziert zeitgenössische Dokumentationen und Analysen.
Dmitrij Belkin ist ein aufmerksamer Beobachter der aktuellen Ereignisse in der Ukraine, in der er aufgewachsen ist. In seimem Vortrag, »Antisemitismus in der Ukraine: Putins Propaganda oder eine Konstante der Geschichte?«, schaut er auf die heutigen Konflikte in der Ukraine und die antisemitischen Stimmungen.
Beide Historiker beschäftigen sich mit Kontinuitäten und Diskontinuitäten von der Oktoberrevolution bis zur Shoah und zur Gegenwart.
Die anschließende Diskussion wird moderiert von Esther Schapira.

Dr. Christoph Dieckmann, geb. 1960, Studium in Göttingen, Jerusalem und Hamburg, seit 2005 Lehrauftrag für moderne europäische Geschichte an der Keele University, Großbritannien, 2011–2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut. Dieckmann erforscht im Rahmen eines DFG-Projekts die antisemitischen Pogrome im Zusammenhang mit der Oktoberrevolution 1917. Dabei geht er insbesondere auf die jüdischen Reaktionen auf diese Gewaltexzesse ein, die sich in Dokumentensammlungen und in Schilderungen in Jiddisch finden lassen. Für seine 2001 im Wallstein Verlag erschienene zweibändige Studie Deutsche Besatzungspolitik in Litauen 1941–1944 ist Dieckmann mit dem »Yad Vashem International Book Prize for Holocaust Research 2012« ausgezeichnet worden.

Dr. Dmitrij Belkin, 1971 geb. in Dnepropetrovsk, UdSSR/Ukraine, 1993 Emigration nach Deutschland. Belkin ist Historiker, Publizist und Kurator, 2009–2013 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut und Kurator mehrerer Ausstellungen des Jüdischen Museums Frankfurt, seit 2014 ist er Referent für Begabtenförderung am Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk in Berlin.

Esther Schapira ist Ressortleiterin der Abteilung Zeitgeschichte beim Fernsehen des Hessischen Rundfunks und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. die Buber-Rosenzweig-Medaille, den Elisabeth-Selbert-Preis und den Deutschen Kritikerpreis.

Seit seiner Eröffnung am 9. November 1988 veranstaltet das Jüdische Museum eine LernNacht zu einem Thema der jüdischen Verfolgungsgeschichte. Es knüpft damit an die jüdische Tradition an, sich in der Nacht vor einem Trauertag zum gemeinsamen Lernen zu versammeln. Von den Pogromen des Mittelalters bis zu den Gedenkbemühungen der jüngsten Vergangenheit spannt sich der Bogen der in den LernNächten des Jüdischen Museums behandelten Fragen und Probleme. 

Eintritt zur LernNacht: €5,– / ermäßigt: € 2,50

Kontakt
Jüdisches Museum Frankfurt
Untermainkai 14/15
60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069.212-35000
Fax: 069.212-30705
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