Einführung und Moderation: Dr. Jörg Osterloh, Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main
Kurzvorträge: Dr. Wolfgang Gippert, Köln, und Marc Schoentgen, Diekirch (Luxemburg)
– Eintritt frei –
65 Jahre nach dem Ende des »Dritten Reichs« beleuchtet der von Wolf Gruner und Jörg Osterloh herausgegebene Band Das »Großdeutsche Reich« und die Juden. Nationalsozialistische Verfolgung in den »angegliederten« Gebieten (2010) erstmals systematisch die antijüdische Politik in den vom NS-Staat zwischen 1935 und 1940 annektierten Gebieten. Dazu zählten u.a. die Saar, Österreich und das Memelgebiet wie auch Danzig-Westpreußen und Luxemburg. Die Autoren untersuchen die Verfolgung in diesen Gebieten und ihre Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung: Welche Institutionen waren zu welchem Zeitpunkt für welche Maßnahmen verantwortlich? Wie verhielt sich die einheimische deutsche und nichtdeutsche Bevölkerung? Wie beeinflusste die Verfolgungspolitik die Bildung der von den Nationalsozialisten propagierten »Volksgemeinschaft«? Anstelle gleicher, von Berlin angeordneter Maßnahmen zeigen die Beiträge eigenständige Entwicklungen in den »angegliederten« Gebieten, die oftmals auf die anderen Gebiete und sogar die antijüdische Politik im Reich zurückwirkten.
Jörg Osterloh, 1967 geboren, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main. Zu seinen Veröffentlichungen gehört die Studie Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938–1945 (2006). Er ist Mitherausgeber des vorgestellten Bandes und Autor des Beitrags zum Sudetenland.
Wolfgang Gippert, 1966 geboren, ist Akademischer Rat am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Universität zu Köln. Er veröffentlichte u.a. Kindheit und Jugend in Danzig 1920–1945. Identitätsbildung im sozialistischen und im konservativen Milieu (2005). Zum vorgestellten Band hat er eine Studie über Danzig-Westpreußen beigetragen.
Marc Schoentgen, 1967 geboren, ist Lehrer für Geschichte. Bis 2009 war er Mitglied der staatlichen Untersuchungskommission Commission d’études sur la spoliation des biens juifs pendant les années de guerre 1940–1945. Zuletzt gab er gemeinsam mit Jeannot Berg J’avais 20 ans. J’avais connu l’enfer. Mémoires d’un rescapé des camps nazis heraus (2009). In dem vorgestellten Band ist er mit einem Beitrag über Luxemburg vertreten.
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