Vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten galt die Frankfurter Eintracht als liberaler und weltoffener Fußballverein. Imagebildend war vor allem das Engagement jüdischer Funktionäre, Athleten und Förderer, die großen Anteil an den sportlichen Erfolgen des Clubs hatten. Dennoch kooperierte die Eintracht ab 1933 wie die meisten Sportorganisationen relativ widerstandslos mit dem neuen Regime. Vier Funktionäre prägten die Politik des Vereins während der NS-Zeit maßgeblich – unter ihnen der Fußballstar und spätere Ehrenpräsident Rudolf Gramlich und der berühmte Leichtathlet Adolf Metzner. Eintracht Frankfurt hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen zur Aufarbeitung der Clubgeschichte unternommen. Eine umfassende Untersuchung zu den »Vereinsführern« fehlte jedoch bislang. Maximilian Aigner stellt ihre Lebenswege in biographischen Skizzen vor. Dabei schildert er nicht nur ihr Agieren als Sportfunktionäre, sondern rekonstruiert auch ihre persönliche Partizipation am nationalsozialistischen Herrschaftssystem.
geb. 1988, studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Politische Theorie in München und Frankfurt am Main. Seit 2015 arbeitet er für das Fritz Bauer Institut zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust.
Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 4,
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
Göttingen: Wallstein Verlag, 2020,
304 Seiten, 8 Abb., Hardcover gebunden, mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-8353-3844-9
Preis: 39 Euro