Die immer neu aufflammende Diskussion, wie Rechtsextremismus zu bekämpfen sei, hat lange Tradition. Christoph Jahr untersucht, wie zwischen 1879 und 1960 antisemitische Diffamierungen geahndet wurden. Welche Reaktionen löste die jeweilige Ahndung in der Gesellschaft aus? Erkennbar wird, dass antisemitische Agitation mal als Straftat wahrgenommen wurde, mal lediglich moralische Empörung nach sich zog. Im Nationalsozialismus war antisemitische Agitation sogar das normativ erwünschte Verhalten. Christoph Jahr beleuchtet außerdem, inwieweit es notwendig bzw. erwünscht schien, die angefeindete Bevölkerungsgruppe vor Angriffen zu schützen, und wenn ja, warum und mit welchen Mitteln das geschehen sollte.
geb. 1963, ist derzeit Inhaber einer Lehrdozentur zur europäischen und deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts am Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
Publikationen: Die Berliner Universität in der NS-Zeit, Stuttgart 2005 (Mitherausgeber).
Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts, Band 16
Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2011
476 Seiten
EAN 978-3-593-39058-1
Preis: 39.9 Euro