Je näher man hinschaut, desto dringlicher stellt sich die grundlegende Frage, mit welchen Begriffen und Kategorien die Genese der NS-»Euthanasie« erschlossen und diskutiert werden kann. Im Anschluss an ältere und jüngere Erklärungsansätze formuliert Simon Duckheim die These, dass das Ineinander von ökonomischen und biologistischen Motiven dafür von entscheidender Bedeutung war. Dieses Ineinander wird als Ausdruck des dialektischen Verhältnisses von Naturbeherrschung und Naturverfallenheit interpretiert, wie es Adorno und Horkheimer in der Dialektik der Aufklärung entfaltet haben.
Dr. Simon Duckheim ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Geschichte der Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Eine Kooperation mit der Wanderausstellung »erfasst, verfolgt, vernichtet«
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