Die Spitze der Justiz des Deutschen Reichs traf sich auf Einladung des Justizministers am 23. April 1941 und ließ sich über den Mord an den Anstaltspatienten informieren – von den Tätern. Fritz Bauer initiierte 1960 ein Verfahren gegen die Teilnehmer dieser Konferenz. Im Zuge der Ermittlungen wurde deutlich: Hochrangige Juristen hatte einen wehrlosen und schutzbedürftigen Teil der Bevölkerung aus eigenem Antrieb preisgegeben. Zwei Jahre nach Bauers Tod wurde das Verfahren beendet, zehn Jahre nach seinem Tod war seine Existenz vergessen. Der Vortrag zeigt, wie die Strafverfolgung fehlschlug und wie verhindert wurde, dass Erkenntnisse aus dem Ermittlungsverfahren geschichtspolitisch wirksam werden konnten.
Christoph Schneider
ist freier Autor und Kulturwissenschaftler in Frankfurt am Main.
Eine Kooperation mit der Veranstaltungsreihe zum »Denkmal der Grauen Busse«
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