Das Institut

Dienstag, 14. April 2015

Gastprofessur
für interdisziplinäre Holocaustforschung

Großzügige Förderung der Holocaustforschung
am Fritz Bauer Institut durch Frankfurter Bürger

Am Fritz Bauer Institut wird für fünf Jahre die Stelle einer Gastprofessorin/eines Gastprofessors oder einer Gastwissenschaftlerin/eines Gastwissenschaftlers für Holocaustforschung neu geschaffen. Möglich wird dies mit der Förderung durch Frankfurter Bürger. Michael Hauck und sein Schwiegersohn Oliver Puhl möchten hierdurch darauf hinwirken, dass die Erforschung des Holocaust und seiner Wirkung bis heute als Forschungsschwerpunkt an der Frankfurter Goethe-Universität nachhaltig gestärkt wird. Schon Henry Oswalt, der Großvater von Michael Hauck, gehörte zu den Mitgründern und Förderern der Frankfurter Universität. Für Michael Hauck und Oliver Puhl ist es daher auch ein persönliches Anliegen, dass gerade in Frankfurt die Holocaustforschung institutionalisiert wird.
Die Förderer sagen: »Wir möchten dazu beitragen, die Forschungsschwerpunkte des Fritz Bauer Instituts als dauerhaftes Lehrangebot an der Frankfurter Goethe-Universität zu etablieren. Es sind die besorgniserregenden Anlässe im In- und Ausland, die wieder und wieder vor Augen führen, dass gerade die weitere Erforschung der Wirkungsweise des Holocaust auch Ansätze der Prävention von Katastrophen liefern kann und daher unterstützt werden muss. Mit einem Lehrstuhl für Holocaustforschung, wie das Land Hessen ihn jetzt schaffen wird, setzen Land und Goethe-Universität ein starkes wissenschaftspolitisches Signal, das durch eine Gastprofessur verstärkt wird. Denn bisher gibt es bemerkenswerterweise im Gegensatz zu vielen ausländischen Universitäten an keiner deutschen Universität eine so eindeutige Ausrichtung.«
Ab dem Wintersemester 2015/2016 sollen fünf Jahre lang Wissenschaftler/innen für je ein Semester an das Fritz Bauer Institut kommen. Sie werden sowohl in der Lehre als auch mit eigenen Forschungsvorhaben die Arbeit des Instituts unterstützen. Die Vereinbarung zwischen dem Institut und den Förderern wurde mit der neuen Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, abgestimmt. Sie begrüßt die Initiative der Förderer, die sich mit den Plänen des Präsidiums für den Ausbau eines neuen Forschungsschwerpunkts deckt.
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff: »Die Goethe-Universität mit ihrer stark vom jüdischen Bürgertum geprägten Identität ist der richtige Ort, um über den Holocaust und seine Wirkung nachzudenken. Das Fritz Bauer Institut hat hier bisher schon wichtige Forschungsarbeit geleistet. In der Verstärkung dieses Schwerpunktes sehe ich die Chance, daraus noch mehr Impulse für politische Debatten und zur Lösung von Konflikten der Gegenwart zu ziehen. Es kann gar nicht genug dafür getan werden, auch heute Diskriminierung und Ausgrenzung noch wirkungsvoller zu verhindern.«
Für das Fritz Bauer Institut füllt diese Förderung eine Lücke, da die Einrichtung von Gastprofessuren seit dem Sommersemester 2012 nicht mehr finanziert werden konnte. Gerade der Austausch mit Wissenschaftler/innen aus dem europäischen Ausland, aus den USA und aus Israel ist für die Studierenden der Goethe-Universität ein großer Gewinn. Das hat sich auch in der Vergangenheit schon gezeigt.
Prof. Dr. Raphael Gross, Direktor des Fritz Bauer Instituts: »Ich denke es ist wichtig, dass Holocaustforschung international verankert wird – und das bedeutet natürlich auch in Deutschland. Die Ziele des Fritz Bauer Instituts, die Erforschung des Holocaust und seiner Wirkung bis in die Gegenwart hinein, soll auch in künftigen Generationen fortgesetzt werden. Eine Gastprofessur hilft dieses Ziel zu verwirklichen.«
Die Vorsitzende des Stiftungsrats des Fritz Bauer Instituts, Jutta Ebeling, sagt: »Ich danke den beiden Förderern sehr für ihre Initiative. Das 1995 gegründete Fritz Bauer Institut hat auf dem Gebiet der Holocaustforschung in Deutschland Pionierarbeit geleistet – immer schon unterstützt durch internationale Gastwissenschaftler. Das hat das internationale Renommee des Instituts entscheidend gefördert. Es ist sehr gut, dass dieser fruchtbare wissenschaftliche Austausch nun für fünf Jahre gewährleistet ist.«

Ausschreibung für das Wintersemester 2015/16
Gastprofessor/in bzw. Gastwissenschaftler/in mit sozial-, geistes- und/oder humanwissenschaftlichen Perspektive zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust
... Ausschreibung Gastprofessur (pdf-Datei)

Gastprofessur am Fritz Bauer Institut
Informationen zur Gastprofessur und ihren Inhabern seit Sommersemester 2001.
... Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung

Kontakt:
Fritz Bauer Institut
Manuela Ritzheim
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798-32233
m.ritzheim(at)fritz-bauer-institut.de


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