Der nationalsozialistische Völkermord war auch ein Raubmord. Schon früh hatte es das NS-Regime auf das Vermögen der deutsch-jüdischen Bevölkerung abgesehen. Anteil und Funktion der deutschen Städte und Gemeinden waren bislang kaum bekannt. Paul-Moritz Rabe zeigt am Beispiel München, der »Hauptstadt der Bewegung«, welche Rolle den Kommunalverwaltungen zukam, wie die örtlichen Finanzbehörden agierten und wie sich die Verfolgungspolitik im Stadthaushalt widerspiegelte. So richteten die städtischen Beamten die Gebührenerhebung an antisemitischen Kriterien aus, gingen besonders massiv gegen »jüdische« Steuerschuldner vor und eröffneten bei der Stadthauptkasse ein sogenanntes Judenkonto, auf dem in besonders perfider Weise Hunderttausende von Reichsmark von jüdischen Münchnern gesammelt wurden.
Dr. Paul-Moritz Rabe
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am NS-Dokumentationszentrum München.
Eine Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk und dem Historischen Museum Frankfurt
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