22. Oktober 2019 bis 11. Februar 2020
dienstags, 12.00–14.00 Uhr, PEG 2G.094
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die zeitgenössischen Kontexte sowie die politischen und gesellschaftlichen Dynamiken, die zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg führten. Die Perspektive der Täter ist dabei ebenso bedeutsam wie diejenige der Verfolgten sowie die jener, die nicht unmittelbar am Mordgeschehen beteiligt waren, es aber aus eigener Anschauung beschreiben. Die Basis der dezidiert auf Quellenarbeit angelegten Veranstaltung bildet die Dokumentensammlung »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945«; zwölf der auf insgesamt 16 Bände angelegten Edition sind bereits erschienen. Ihre Multiperspektivität zeichnet die Reihe ebenso aus wie ihre zeitliche Dimension und ihre geographische Reichweite, die das gesamte von Deutschland besetzte Europa umfasst. Die intensive Arbeit mit der Dokumentenedition wird das Seminar bestimmen. Der Fokus liegt auf den Jahren des Krieges, aber auch die Zeit der sozialen Ausgrenzung, Entrechtung und Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich in der Zeit davor wird thematisiert. Ziel ist es, anhand der unterschiedlichen Dokumente das Kalkül der deutschen Täter zu erfassen, die soziale Wirklichkeit und die Handlungsspielräume der verfolgten Juden in ganz Europa zu erschließen, nach den Wahrnehmungen Dritter zu fragen und eine Reihe von weiteren Themensträngen zu erarbeiten, beispielsweise die Frage nach der Lage von Kindern und Jugendlichen im Holocaust.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung ist ab dem 1.8.2019 über OLAT möglich:
https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/7291338764/CourseNode/100025364324575
22. Oktober 2019 bis 11. Februar 2020
dienstags, 18:00–20:00 Uhr, SH 2.107
Im Forschungskolloquium werden laufende Untersuchungen und jüngst abgeschlossene Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust vorgestellt und diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Geschichte, an Examenskandidaten und -kandidatinnen, Promovierende, Habilitierende und wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Fachbereich Geschichte.
Programmübersicht (pdf-Datei)
22. Oktober 2019 bis 11. Februar 2020
dienstags, 14:00–16:00 Uhr, PEG 1G.092
Nach dem Ende des »Dritten Reiches« und angesichts des Massenmords an den Juden Europas schien eine Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland zunächst unvorstellbar. Dennoch entstanden sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR wieder jüdische Gemeinden, nach einigen Jahren auch der »Zentralrat der Juden in Deutschland«. Die Geschichte jüdischen Lebens im Nachkriegsdeutschland kann als langfristig gelungene Geschichte von Versöhnung und Aufarbeitung verstanden werden, andererseits war sie geprägt von zahlreichen Skandalen und zuweilen verstörenden Fremdheitserfahrungen. In dieser Übung wird die Entwicklung jüdischen Lebens in Deutschland bis in die Gegenwart behandelt.
Teilnahmevoraussetzung für die Übung ist die Einreichung regelmäßiger Lektüreprotokolle und die Übernahme eines Kurzreferats. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung ist ab dem 1.8.2019 über OLAT möglich:
https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/7272759303/CourseNode/93668888136022
23. Oktober 2019 bis 12. Februar 2020
mittwochs, 14:00–16:00 Uhr, IG 3.401
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und den Erfahrungen der Münchner Räterepublik war der Antibolschewismus in der Weimarer Republik weit verbreitet und mit Ausnahme der KPD Gemeingut aller Parteien. Vor allem die Nationalsozialisten setzten aber von Anfang an Bolschewismus mit Judentum gleich. Höhepunkt der antibolschewistischen NS-Propaganda war schließlich die Zeit des deutsch-sowjetischen Krieges 1941–1945. Die Übung betrachtet zum einen Theorie und Praxis der NS-Propaganda, zum anderen an ausgewählten Beispielen die Konjunkturen und Schwerpunkte der antibolschewistischen Propaganda des NS-Regimes.
Teilnahmevoraussetzung für die Übung ist neben der regelmäßigen Lektüre der bereitgestellten Quellen und Literatur die Übernahme eines Referats und eines Lektüreprotokolls. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung ist ab dem 15.8.2019 über OLAT möglich:
https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/7307198474/CourseNode/93668888136022?4
18. Oktober 2019 bis 14. Februar 2020
freitags, 14:00–16:00 Uhr, IG 4.401
Die Herausforderungen des Erinnerns und Gedenkens im öffentlichen Raum, der Frage nach Schuld und Verantwortung sowie des adäquaten Umgangs mit dem Nationalsozialismus zwischen Historisierung und Aktualisierung, vor allem in der Schule, werfen immer wieder neue Diskussionen auf. Schullehrbücher sind bedeutsame Medien der Geschichtskultur, die einer praxisorientierten Kritik unterzogen werden müssen. In dieser Übung werden einschlägige, jüngere Geschichtslehrbücher im Hinblick auf die Thematisierung des Nationalsozialismus und damit verbundener Themen analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf der Darstellung der jüdischen Perspektive, des Antisemitismus und des Verfolgungsaspekts bis zum Holocaust liegen. Die Analyse der Schulgeschichtsbücher wird Aspekte der historisch-sachlichen Faktizität und ihrer politisch-moralischen Bewertung mit den Formen ihrer didaktischen Umsetzung im Lehrbuch (Autorentext, Text- und Bildquellen, Arbeitsaufträge) verknüpfen. Eingangs der Veranstaltung erfolgt eine methodische Einführung zur Schulbuchanalyse.
Teilnahmevoraussetzung: Ausreichende historische Grundkenntnis über die zu behandelnde Epoche. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung ist über OLAT möglich: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/7380697096/CourseNode/93668888136022
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