Seminar, Historisches Seminar
17. April bis 10. Juli 2018, dienstags, 12:00–14:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum SH 5.106
Unter dem Tarnnamen »Aktion Reinhardt« wurden im Zweiten Weltkrieg etwa zwei Millionen Menschen in den Lagern Bełżec, Sobibór und Treblinka ermordet, die meisten waren Juden aus dem besetzten Polen. Kaum jemand hat überlebt. Ziel des Seminars ist es, der bis heute vieldiskutierten Frage nachzugehen, wie die zunächst auf Entrechtung und Ausgrenzung angelegte antijüdische Politik des NS-Staates in gezielte Mordpolitik umschlug, ferner zu eruieren, was sich über die Wahrnehmung der Verfolgten vom Geschehen sagen lässt, außerdem welche Rolle sogenannte Bystander spielten und wie schließlich nach Kriegsende mit den Verbrechen umgangen wurde. Dass der Massenmord stattfand, war ein offenes Geheimnis. Zu untersuchen ist beispielsweise, wie Profitinteressen, über die weithin gesellschaftlicher Konsens bestand, die Mordpolitik vorantrieben. Auch geht es darum zu überlegen, warum der Massenmord in Bełżec, Sobibór und Treblinka nach Kriegsende in Deutschland und anderswo erinnerungskulturell lange Zeit kaum beachtet wurde, während Auschwitz zum Symbol der NS-Massenverbrechen avancierte. Was schließlich lässt sich mit Blick auf die Täter über die Frage nach der Gerechtigkeit sagen? Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung erfolgt (von 12. Februar bis spätestens 23. März 2018) per E-Mail an: sekretariat.steinbacher(at)fritz-bauer-institut.de.
Dienstag, 15:00–16:00 Uhr
Termine nach Vereinbarung unter:
sekretariat.steinbacher(at)fritz-bauer-institut.de
Forschungskolloquium, Historisches Seminar
10. April bis 10. Juli 2018, dienstags, 18:00–20:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum IG 0.457
Im Forschungskolloquium werden laufende Untersuchungen und jüngst abgeschlossene Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust vorgestellt und diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Geschichte, an Examenskandidaten und -kandidatinnen, Promovierende und wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Fachbereich Geschichte.
Übung, Historisches Seminar
11. April bis 11. Juli 2018, mittwochs, 14:00–16:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum SH 1.105
Die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gilt heute als konstitutives Element der demokratischen Ordnung in der Bundesrepublik und häufig werden die Deutschen als »Weltmeister« der Vergangenheitsbewältigung bezeichnet. Bei näherem Hinsehen war die Selbstkonfrontation der deutschen Gesellschaft mit der »jüngsten Vergangenheit« allerdings von Anfang an außerordentlich umstritten – und ist es bis heute. In dieser Übung wird die Geschichte des Umgangs mit der Geschichte des Nationalsozialismus von 1945 bis in die Gegenwart behandelt. Die Probleme der juristischen Ahndung der NS-Verbrechen spielen ebenso eine Rolle wie wichtige öffentliche Debatten und politische Weichenstellungen.
Voraussetzung für den Erwerb eines Teilnahme- bzw. Leistungsnachweises ist die Einreichung regelmäßiger Lektüreprotokolle und die Übernahme eines Kurzreferats. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Anmeldung ist ausschließlich über OLAT möglich. Rückfragen bitte an: freimueller(at)em.uni-frankfurt.de.
Übung, Blockveranstaltung mit Exkursion, Historisches Seminar
Einführungsveranstaltung: Mittwoch, 18. April 2018, 14:00–16:00 Uhr
Blocksitzungen: Freitag, 25. und Montag, 28. Mai
Exkursion nach Nürnberg: Dienstag, 29. Mai 2018
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum IG 3.401
Die fränkische Großstadt Nürnberg ist eng mit der Geschichte und Nachgeschichte des Nationalsozialismus verwoben: 1922 wurde dort eine der ersten Ortsgruppen der NSDAP gegründet; seit 1923 verlegte Julius Streicher hier das antisemitische Hetzblatt Der Stürmer, seit 1927 war Nürnberg Ort der Reichsparteitage der NSDAP. Auf dem Parteitag 1935 wurden die »Nürnberger Gesetze« verkündet, die die juristische Grundlage für die Judenverfolgung bildeten. Von 1945 bis 1949 fanden in der Stadt zunächst der sogenannte Hauptkriegsverbrecherprozess vor einem Internationalen Militärtribunal und anschließend zwölf »Nachfolgeprozesse« u.a. gegen führende deutsche Politiker, Militärs und Industrielle vor amerikanischen Militärgerichten statt. Ziel der Übung ist es, diese und weitere Ereignisse auf Grundlage von veröffentlichten Quellen und der neuesten Forschungsliteratur zu diskutieren.
Voraussetzung für den Erwerb eines Teilnahme- bzw. Leistungsnachweises ist die aktive Teilnahme an den zwei ganztägigen Blockveranstaltungen und an der eintägigen Exkursion nach Nürnberg. Die Kosten für das Gruppenticket der Bahn werden sich pro Teilnehmer/in auf etwa 40 Euro belaufen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt; Teilnahme ausschließlich nach persönlicher Anmeldung per E-Mail an: j.osterloh(at)fritz-bauer-institut.de.
Übung, Historisches Seminar
Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung
16. April bis 9. Juli 2018, montags, 14:00–16:00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum IG 251
Der Zweite Weltkrieg hat Millionen tote Körper produziert, Millionen Menschen, die nicht eines natürlichen Todes gestorben waren. Unter den Toten waren gleichermaßen Zivilisten, Soldaten, SS-Mitglieder, jüdische und nichtjüdische KZ-Häftlinge und andere NS-Verfolgte aus 27 europäischen Ländern. Während es in den ersten Monaten nach Ende des Kriegs in erster Linie um die Bestattung der toten Körper ging, ging es in den darauffolgenden Jahren darum, Formen der Trauer um und der Erinnerung an die Toten zu finden. Im Mittelpunkt der Übung steht die Frage, wie Bestattungs- und Trauerrituale die Beziehung zwischen Toten und Lebenden nach dem Holocaust prägten. Insbesondere soll die Spannung zwischen individuellem Tod und Massenmord nach dem Holocaust herausgearbeitet werden.
Die Übung basiert auf einer eingehenden Lektüre von Sekundärliteratur sowie auf einem grundlegenden Quellenstudium. Wir werden mit Literatur und Filmen, aber auch mit Briefen und Berichten von Zeitzeugen arbeiten. Die Lektüre von englischer Fachliteratur wird vorausgesetzt.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an: sekretariat.steinbacher(at)fritz-bauer-institut.de.
Übung, Historisches Seminar
Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung
18. April bis 11. Juli 2018, mittwochs, 10:00–12.00 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Raum IG 0.454
Bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie der Mord an sechs Millionen europäischen Juden möglich war, richtete die Forschung in den letzten Jahren den Fokus auf die alltägliche Praxis antisemitischer Gewalt in der Zwischenkriegszeit. In der Übung wird die Praxis antisemitischer Gewalt im europäischen Kontext vor Ausbruch des Vernichtungskrieges und damit vor Beginn der Verschleppung von Millionen von Juden in die nationalsozialistischen Vernichtungslager nach Polen untersucht. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei jüdische und nichtjüdische Akteure aus allen Teilen der Gesellschaft.
Die Übung basiert auf einer eingehenden Lektüre von Sekundärliteratur sowie auf einem grundlegenden Quellenstudium. Wir werden mit Literatur und mit Filmen, aber auch mit Briefen und Berichten von Zeitzeugen arbeiten. Die Lektüre von englischer Fachliteratur wird vorausgesetzt. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an: sekretariat.steinbacher(at)fritz-bauer-institut.de.
Übung, Seminar für Didaktik der Geschichte
An-Institut der Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
+49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de