Forschung und Lehre

Kriegsverbrecherpolitik. Die War Crimes Group der US-Armee und die Dachauer Prozesse

Bearbeiter: Percy Herrmann M.A.

Förderung: Promotionsstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung

Von 1945 bis 1948 führte die US-Armee insgesamt 461 Militärgerichtsprozesse, um Verstöße des nationalsozialistischen Staates gegen Kriegs- und Völkerrecht zu ahnden. Der Verfahrenskomplex ist unter der Bezeichnung »Dachauer Prozesse« bekannt, bezogen auf den Hauptgerichtsort Dachau. Sämtliche Verfahren fanden im Zuge des amerikanischen War Crimes Trials Program und ausschließlich unter der Gerichtsbarkeit der US-Armee statt. Die Dachauer Prozesse sind einer der größten zusammenhängenden Verfahrenskomplexe zur Ahndung von Kriegsverbrechen durch eine einzige Institution. Im Mittelpunkt des Dissertationsprojekts steht die Rolle der War Crimes Group, einer speziellen Abteilung der US-Militärjustizbehörde (Judge Adovcate General’s Department), die mit der Durchführung der Ermittlungen und der Gerichtsverfahren beauftragt war.

Im Projekt geht es darum, die Dachauer Prozesse als Teil des War Crimes Trial Programs zu beleuchten und die justizielle Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen zu untersuchen. Welche Rolle übernahm die War Crimes Group in der US-Kriegsverbrecherpolitik und wie setzte sie ihre Aufgaben um?