Die Ausstellung dokumentiert die Lebensgeschichte von Fritz Bauer, der als hessischer Generalstaatsanwalt den Frankfurter Auschwitz-Prozess auf den Weg brachte und entscheidende Hinweise zur Ergreifung von Adolf Eichmann gab. Sowohl während der Weimarer Republik, als er einer der jüngsten Amtsrichter der Republik wurde, als auch in der NS-Zeit und schließlich in der Bundesrepublik war er antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Trotz seiner Vertreibung ins Exil nach Skandinavien während des »Dritten Reichs« glaubte er, zumal als Sozialdemokrat, jedoch fest an den Fortschritt.
Als Generalstaatsanwalt revolutionierte Fritz Bauer nach seiner Rückkehr das überkommene Bild dieses Amtes. Er widmete sich mit Nachdruck der Reform des Strafrechts in der Bundesrepublik Deutschland und der strafrechtlichen Verfolgung von NS-Verbrechern. Sein Leitgedanke war Artikel 1 des Grundgesetzes, den er in Braunschweig und später auch in Frankfurt am Main an die Justizgebäude anbringen ließ: »Die Würde des Menschen ist unantastbar«.
Die Ausstellung geht auf eine gleichnamige Wanderausstellung zurück, die 2014 vom Fritz Bauer Institut und dem Jüdischen Museum Frankfurt entwickelt und von Monika Boll und Erik Riedel kuratiert wurde. Sie war bis zu ihrer Auflösung 2022 in zwölf Stationen zu sehen.
Die technische Überführung der bestehenden Ausstellung in die digitale Form wurde vom Förderverein Fritz Bauer Institut e.V. finanziert und von der MESO Digital Interiors GmbH, Frankfurt am Main, umgesetzt. Versionen in englischer und Leichter Sprache stehen ebenfalls zur Verfügung.
› Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht
Monika Boll, Fritz Bauer Institut
Konzeption und Aufbau der Erstausstellung in Frankfurt
Erik Riedel, Jüdisches Museum Frankfurt am Main
Betreuung der Wanderausstellung 2015–2018
Dr. Sara Berger, Fritz Bauer Institut
Betreuung der Wanderausstellung 2021–2022
Überführung der Wanderausstellung in die Online-Ausstellung, 2023
21. April bis 19. Mai 2022
Justizpalast in Wien
31. Oktober 2021 bis 2. Januar 2022
Städtisches Museum Braunschweig
28. April bis 17. Oktober 2021
Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Berlin
15. März bis Sonntag, 3. Juni 2018
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Nürnberg
15. Oktober 2017 bis 25. Februar 2018
Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten
9. März bis 28. Juni 2017
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden
21. April bis 21. August 2016
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
27. Januar bis 28. März 2016
Museum zur Geschichte von Christen und Juden, Laupheim
7. Mai bis 26. Juni 2015
Landgericht Tübingen
26. Februar bis 17. April 2015
Landgericht Heidelberg
9. Dezember 2014 bis 15. Februar 2015
Thüringer Landtag, Erfurt
10. April bis 7. September 2014
Jüdisches Museum Frankfurt am Main
Fritz Backhaus, Monika Boll,
Raphael Gross (Hrsg.)
Fritz Bauer. Der Staatsanwalt.
NS-Verbrechen vor Gericht
Frankfurt am Main, New York:
Campus Verlag, 2014, 300 S., € 29,90
Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts, Band 32
Fritz Bauer Institut (Hrsg.)
Fritz Bauer. Gespräche, Interviews und
Reden aus den Fernseharchiven 1961–1968
Redaktion: Bettina Schulte Strathaus
Absolut MEDIEN, Berlin 2014,
2 DVDs, 298 Min., s/w, € 19,90
Digitale audiovisuelle Medien