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Sun 23
September 2018
11:00

Zur Erinnerung an Wolfgang Lauinger (1918–2017)

Feier anlässlich seines 100. Geburtstags

Martinee

Gallus Theater
Kleyerstraße 15
Frankfurt am Main

Mit Volker Beck, Frank Ebert, Helge Heynold, Marc Joliff, Bettina Leder, Jo van Nelsen, Sophie Schmidt, Christian Setzepfandt, Swingtänzerinnen und Swingtänzern, Stephan Wuthe
Moderation: Florian Schwinn

Als Swing Kid, so genannter Halbjude und Homosexueller hat Wolfgang Lauinger den Nationalsozialismus nur mit Glück überlebt. Doch auch nach der Befreiung war die Verfolgung für ihn nicht zu Ende. 1950 wurde er wegen des Verdachts, gegen den § 175 verstoßen zu haben, erneut verhaftet und saß noch einmal für sieben Monate in dem Gefängnis, in dem er schon in der NS-Zeit inhaftiert gewesen war. Seine Rehabilitierung wurde im Oktober 2017 abgelehnt, weil er »nur« in Untersuchungshaft gesessen hatte. Trotz allem: Er war und blieb »ein gewitzter Kämpfer« (Pitt von Bebenburg), ein lebensfroher Menschenfreund.

Am 5. September wäre Wolfgang Lauinger 100 Jahre alt geworden. Wir feiern und erinnern uns an ihn.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Fritz Bauer Instituts mit der Aidshilfe Frankfurt, dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten, der Bundestiftung Magnus Hirschfeld, dem Freundeskreis Frankfurter Engel, dem Gallus Theater, dem Verein Gegen Vergesselebt – Für Demokratie e. V., der Heinrich-Böll-Stiftung-Hessen e.V., dem Hessischer Flüchtlingsrat, dem Jüdischen Museum Frankfurt, der Landeszentrale für Politische Bildung und dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD-Hessen)

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Wir bitten um Reservierung der Karten auf der Website des Gallus Theaters:
www.gallustheater.de/2018/09/wlauing.php

Kontakt
Gallus Theater
Kleyerstr. 15
60326 Frankfurt am Main
Tel.: 069.758060-20, Fax: -17
info(at)gallustheater.de
www.gallustheater.de

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Sat 15
September 2018
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Thomas Siurkus

Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert und gibt Anlass für historisch-politisches Lernen.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Fri 14
September 2018
20:30

Geraubte Heimat!

Lesung aus Exponaten der Dauerausstellung »Exil. Erfahrung und Zeugnis«

?Lesung mit Michael Schütz und Jana Schulz

Deutsche Nationalbibliothek
Adickesallee 1, Frankfurt am Main

Begrüßung: Dr. Sylvia Asmus
Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933–1945

»Wir haben aufregende Tage und Wochen hinter uns. Unter sehr großen Strapazen haben wir Marseille und Frankreich verlassen, Spanien durchquert, um endlich in Portugal anzukommen. Weitaus das Allerschwerste dabei aber war, Euch zurücklassen zu müssen.« Diese Worte sendete Franz Werfel kurz vor seiner Ankunft in New York am 12. Oktober 1940 an seine Eltern.
Etwa 500.000 Menschen wurden zwischen 1933 und 1945 aus dem Machtbereich der nationalsozialistischen Diktatur ins Exil gezwungen. Ihnen gemeinsam war, dass sie ausgegrenzt und verfolgt wurden. Die Erfahrungen des Exils waren jedoch vielfältig und individuell: Erfahrungen von Bruch und Verlust ebenso  wie von Neuanfang und Zugewinn. Die Heimat, die sie mit dem Weg ins Exil verließen, war ihnen oft schon vorher geraubt worden. Die Lesung aus ausgewählten Exponaten der Dauerausstellung »Exil. Erfahrung und Zeugnis« des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 erlaubt einen facettenreichen Blick auf die Erfahrungen einer geraubten Heimat, aber auch auf die Hoffnungen auf einen Neuanfang. So schrieb Werfel im gleichen Brief über seine Ankunft in den USA: »Ich habe Anzeichen, daß ich freundschaftlich erwartet werde.«

Michael Schütz
gehörte von 2010–2017 zum Ensemble des Schauspielhauses Bochum. Seit 2017 ist er Ensemblemitglied des Schauspiels Frankfurt. Daneben wirkt er in Fernsehproduktionen und als Sprecher in Hörspielen und Lesungen mit.

Jana Schulz
war acht Jahre Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Es folgten Engagements am Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Bochum und am Schauspiel Frankfurt, wo sie aktuell in mehreren Titelrollen zu sehen ist, unter anderem in Georg Büchners »Woyzeck«.

Eine Veranstaltung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Kooperation mit hr2-kultur im Rahmen der Ausstellung »Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933–1945«. Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts und des Hessischen Rundfunks. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Oktober 2018 im Historischen Museum Frankfurt zu sehen.

Die Lesung findet begleitend zur Tagung »Archive und Museen des Exils – Jahrestagung der Gesellschaft für Exilforschung« statt.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten:
www.dnb.de/veranstaltungfrankfurt 

Kontakt
Deutsche Nationalbibliothek
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main
Tel.: 069.1525-1961
exilarchiv-veranstaltungen(at)dnb.de
www.dnb.de


Sat 18
August 2018
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Patrick Schwentke

Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert und gibt Anlass für historisch-politisches Lernen.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Sat 21
July 2018
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Patrick Schwentke

Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert und gibt Anlass für historisch-politisches Lernen.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Wed 11
July 2018
18:15

Erinnern! Wozu?

Ernst Grube spricht mit der Filmemacherin und Historikerin Jutta Neupert, beide München, über sein Leben

Ernst Grube – Jude und Kommunist.

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend,
Theodor-W.-Adorno-Platz 5
Hörsaalzentrum, Raum HZ 9

Ernst Grube ist einer der letzten Zeitzeugen der Shoah und erfährt jetzt endlich breite öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei hat er seit seiner Rückkehr aus dem KZ Theresienstadt, also seit seinem zwölften Lebensjahr, nicht aufgehört, die Verbrechen des NS-Regimes zu benennen. Grube, heute 85 Jahre alt, wurde 2017 mit dem Georg-Elser-Preis der Stadt München ausgezeichnet. Er positioniert sich seit seiner Jugend politisch links und war jahrzehntelang in der Gewerkschaft IG Bau-Steine-Erden aktiv. Als Kommunist wurde er im Adenauer-Staat zweimal ins Gefängnis gesperrt. Und wegen seines Engagements in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes geriet er vor wenigen Jahren ins Visier des bayerischen Verfassungsschutzes, der ihn 2012 in seinem Bericht aufführt, weil er »entsprechend der Linie der DKP jede Abgrenzung gegenüber linksextremistischen Antifaschisten« ablehne. Ernst Grube nennt das eine »Unverschämtheit« und tritt bis heute gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus auf, auch ist er als Zeitzeuge im stetigen Gespräch mit Schulklassen.

Eine Kooperation mit dem AStA der Goethe-Universität

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Mon 02 - Tue 03
July 2018

Fritz Bauer und die 68er

Verbindendes und Trennendes

Tagung aus Anlass des 50. Todestages von Fritz Bauer

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Nina-Rubinstein-Weg 1
Casino, Raum 823

In seinen Schriften und seiner juristischen Arbeit hat sich Fritz Bauer mit vielen Themen beschäftigt, die auch in der Studentenbewegung von 1968 eine große Rolle spielten. Ähnlich wie manche Sprecher der Studenten sah auch Bauer die dringendste Aufgabe der politischen Arbeit darin, zu einer Humanisierung und Demokratisierung der Gesellschaft beizutragen, damit Deutschland die Gewaltstrukturen der NS-Zeit hinter sich lassen könne. Doch gehörte der 1903 geborene Bauer der Väter-Generation der protestierenden Studenten an. Nicht nur trennten ihn andere Vorbilder von ihnen, sondern auch andere Umgangsformen und schließlich auch andere Vorstellungen, was mit politischer Einmischung zu erreichen sein sollte.

Ausgehend von den Schriften Fritz Bauers, die aus Anlass seines 50. Todestags 2018 in einer umfassenden Edition des Fritz Bauer Instituts erstmals kompiliert erscheinen werden, geht die Tagung der Frage nach, in welcher Weise die von Bauer thematisierten Rechtsbereiche und -probleme im Rahmen einer allgemeinen Reformdynamik zu sehen sind. Traf er mit seinen Schriften den Nerv der Zeit, half er, einen Reformbedarf in Justiz, Justizvollzug und Strafrecht zu definieren und einen Veränderungsprozess in Gang zu setzen? Inwieweit wiesen seine Themen Schnittstellen mit den Protagonisten der Studentenbewegung auf? Die Tagung möchte das Denken Fritz Bauers in den politisch-gesellschaftlichen Kontext setzen und den Fokus auf die Zeitumstände richten. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Debatten soll seine Rolle für die Reform und Liberalisierung der Justiz ausgelotet und seine Nähe beziehungsweise Distanz zu den Ideen der Studentenbewegung bestimmt werden. In diesem Zusammenhang wird auch nach der Bedeutung der Studentenbewegung für die Reformen in Justiz, Justizvollzug und Strafrecht zu fragen sein.

Die 1960er Jahre waren die fruchtbarsten in Bauers juristischem und politischem Schaffen. Nachdem in den Anfangsjahren der Bundesrepublik die Verbrechen des Nationalsozialismus angesichts einer umfassenden ökonomischen und sozialen Aufbruchsstimmung kaum Gehör erhalten hatten, fanden nun etliche Verfahren wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen statt, und auch die historische Forschung kam in Fahrt. Die Tagung, die interdisziplinär angelegt ist und Historiker, Juristen und Erziehungswissenschaftler zusammenbringt, beschäftigt sich auch mit der Rezeption von Bauers Denken und fragt danach, warum die Würdigung seiner Leistung und seiner Werke erst in den 1990er Jahren begann.

Mit freundlicher Unterstützung der Holger Koppe-Stiftung

Montag, 2. Juli, 10.00–10.30 Uhr
Grußworte
› Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität
› Jutta Ebeling, Vorsitzende des Fördervereins Fritz Bauer Institut e.V.
10.30–12.30 Uhr

I. Konfrontation mit den NS-Verbrechen
Moderation: Sybille Steinbacher (Frankfurt am Main)
› Boris Burghardt (Berlin): Strafverfahren als Mittel der Volkspädagogik?
Fritz Bauers Vorstellungen von der Funktion der NS-Prozesse
› Annette Weinke (Jena): Eine andere Form der politischen Justiz?
NS-Prozesse, Braunbuch-Kampagnen und die Moralpolitik der 68er
14.00–16.00 Uhr

II. Demokratisierung durch Recht
Moderation: Jörg Osterloh (Frankfurt am Main)
› David Johst (Halle/Berlin): Ungehorsam als politische Tugend?
Widerstand im Denken Fritz Bauers
› Jörg Requate (Kassel): Demokratisierung der Justiz – Demokratisierung durch Justiz? Rechtsdenken, Justiz und Gesellschaft in den 1960er Jahren
16.30–18.30 Uhr

III. Strafrecht und Gesellschaft
Moderation: Katharina Rauschenberger (Frankfurt am Main)
› Kirstin Drenkhahn (Berlin): Fritz Bauers Argumentation zur Strafrechtsreform.
Überlegungen im Lichte der Punishment & Society-Forschung
› Sascha Ziemann (Frankfurt am Main): Strafrecht für die neue Gesellschaft.
Fritz Bauer und die Strafrechtsreform

Dienstag, 3. Juli, 10.00–12.00 Uhr
IV. Auseinandersetzung mit Autoritäten

Moderation: Tobias Freimüller (Frankfurt am Main)
› Gottfried Kößler (Frankfurt am Main): Widerstand als moralische Orientierung.
Fritz Bauer und die historisch-politische Bildung
› Christiane Thompson (Frankfurt am Main): Rebellion gegen Autoritäten?
Zur Autonomie in der »Erziehung nach Auschwitz«

12.30–14.30 Uhr
V. Sexualstrafrechtsreform und Sittlichkeitspostulat

Moderation: Stefanie Fischer (Frankfurt am Main / Potsdam)
› Werner Renz (Frankfurt am Main): Wider die Kriminalisierung von Sexualität.
Fritz Bauers Kritik des repressiven Sexualstrafrechts
› Michael Schwartz (Berlin): Sexualstrafrecht und Sittlichkeit.
Gesellschaftliche Kontroversen und Reformdebatten der 1950er und 1960er Jahre

14.30–15.00 Uhr
Tagungskommentar

› Michael Stolleis (Frankfurt am Main)

Tagungsprogramm
› Fritz Bauer und die 68er. Verbindendes und Trennendes (pdf-Datei)

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dr. Katharina Rauschenberger
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-26
info(at)fritz-bauer-institut.de


Sun 01
July 2018
11:30

Gedenkakt aus Anlass des 50. Todestages Fritz Bauers

Plenarsaal der Paulskirche
Paulsplatz 11, Frankfurt am Main

Teilnahme nur auf Einladung und nach bestätigter Anmeldung.

Am 1. Juli jährt sich der Todestag Fritz Bauers zum 50. Mal. Bauer starb in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1968 in seiner Wohnung in Frankfurt am Main. Aus diesem Anlass richtet das Fritz Bauer Institut einen Gedenkakt in der Frankfurter Paulskirche aus, bei dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein Grußwort sprechen wird.

Fritz Bauer war von 1956 bis zu seinem Tod 1968 hessischer Generalstaatsanwalt und hat in dieser Funktion die juristische Aufarbeitung der NS Verbrechen zu seinem wichtigsten Anliegen gemacht. So wurden in Hessen viele Verfahren eingeleitet, darunter der wegen seines Umfangs und seiner öffentlichen Bedeutung herausragende erste Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963–1965). Fritz Bauers Wirkung auf die Entwicklung der Nachkriegsjustiz beschränkte sich freilich nicht auf Hessen. Seine Aktivitäten und seine Rechtsauffassungen wurden vielmehr in der gesamten Bundesrepublik Deutschland wie auch in der DDR stark wahrgenommen. In Frankfurt am Main traf er auf ein politisches und intellektuelles Klima, das ihm viele Möglichkeiten bot, seine rechts- und gesellschaftspolitisch bedeutsamen Vorhaben umzusetzen.

Programm
Begrüßung: Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts
Grußwort: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Grußwort: Staatsminister und stellvertretender Ministerpräsident Tarek Al-Wazir
Grußwort: Oberbürgermeister Peter Feldmann
Vortrag: Prof. Dr. Norbert Frei, Wann wird ein Held zum Helden? Fritz Bauer in der Geschichte der Bundesrepublik
Musikalische Gestaltung: Mitglieder des Ensemble Modern und der Jungen Deutschen Philharmonie
Anschließend: Empfang

Prof. Dr. Norbert Frei
ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leiter des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Die Veranstaltung wird gefördert durch das Bankhaus Metzler, die Holger Koppe-Stiftung, den Förderverein Fritz Bauer Institut e.V. und die Dialogistiker GmbH.

› Programm (pdf-Datei)

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
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Wed 27
June 2018
18:15

Ökonomisches Vertrauen und antisemitische Gewalt im ländlichen Raum

Jüdische Viehhändler in der Zwischenkriegszeit

Vortrag von Dr. Stefanie Fischer Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung im Sommersemester 2018

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.812

Die Nationalsozialisten stießen bei dem Versuch, Juden aus dem Viehhandel zu verdrängen, an die Grenzen ihrer rassistischen Wirtschaftspolitik. Trotz einer vehementen antisemitischen Propaganda hielten viele Bauern an ihren vertrauten Handelspartnern, den jüdischen Viehhändlern, fest. Tatsächlich zählt der Viehhandel zu den ältesten Tätigkeitsfeldern von Juden in Mitteleuropa. In kaum einem anderen Wirtschaftsbereich erreichten Juden je einen so hohen Anteil wie im Viehhandel. Als Viehein- und -verkäufer, aber auch als Kreditgeber und Güterhändler, agierten sie an einer sehr sensiblen Stelle in der Agrargesellschaft. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten wurden jüdische Viehhändler in der antisemitischen Propaganda als »Bauernschlächter« dargestellt. Das zuvor zwischen Händler und Bauer aufgebaute Vertrauen wurde dann auf eine harte Probe gestellt. Wie also baute sich das Vertrauensverhältnis zwischen jüdischen Viehhändlern und Bauern auf?

Wie lange hielten diese wirtschaftlichen Beziehungen unter dem Einfluss antisemitischer Gewalt stand? Diesen Fragen geht die Gastprofessorin am Fritz Bauer Institut, Dr. Stefanie Fischer, nach. Sie beleuchtet erstmals die Bedeutung der jüdischen Viehhändler für den ländlichen Raum. Als Untersuchungsregion dient die bayerische Region Mittelfranken. Dort lebte noch bis 1933 eine der größten jüdischen Gemeinden im Deutschen Reich. Gleichzeitig nahm im Gau von »Frankenführer« Julius Streicher die antisemitische Gewalt eine besondere Schärfe an.

Dr. Stefanie Fischer
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Neuere Geschichte/deutsch-jüdische Geschichte der Universität Potsdam und am dort ansässigen Selma Stern Zentrum für jüdische Studien Berlin-Brandenburg. 2016 war Stefanie Fischer Visiting Research Associate und 2017 Adjunct Assistant Professor an der University of Notre Dame in Indiana/USA, 2014 war sie als Dorset Fellow an der University of Oxford, UK und als Visiting Buber Fellow an der Hebrew University, Jerusalem, Israel. Im Sommersemester 2018 hat sie die Gastprofessur zur Geschichte und Wirkung des Holocaust an der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne.

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Fritz Bauer Institut
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Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
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Tue 26
June 2018
19:00

»Aus dem Brande gesammelte Reste« Jüdisches Kulturraubgut im Offenbach Archival Depot

Kommentar zur Ausstellung »Geraubt, Zerstört, Verstreut: Zur Geschichte von jüdischen Dingen in Frankfurt«

Vortrag von Dr. Elisabeth Gallas, Leipzig

Museum Judengasse
Battonnstr. 47
Frankfurt am Main

Zwischen 1946 und 1949 betrieb die US-Militärregierung in einem stillgelegten Industriekomplex in Offenbach eine Sammelstelle für jüdisches Kulturraubgut. Über drei Millionen Objekte aus allen vormals deutsch besetzten Ländern wurden hier aufbewahrt, identifiziert und rückgeführt oder an Treuhänder übergeben. Anhand der Geschichte dieses temporären Gedächtnisortes, der die Überreste der zerstörten europäisch-jüdischen Kulturlandschaft beherbergte, wird im Vortrag die Bedeutung der Rettung von Bibliotheken, Archiven und Ritualgegenständen für die jüdische Existenz nach 1945 diskutiert.

Dr. Elisabeth Gallas
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig.

Eine Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt

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Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Tue 19
June 2018
20:00

Erinnern an die Häftlinge mit dem Rosa Winkel

Auch in Auschwitz?

Vortrag von Dr. Lutz van Dijk, Amsterdam/Kapstadt

Katholische Akademie Rabanus Maurus
Domplatz 3
Frankfurt am Main

In allen deutschen Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager wird auch an die homosexuellen Häftlinge erinnert, die die Nationalsozialisten mit einem Rosa Winkel markierten. In der Gedenkstätte Auschwitz, dem Symbol nationalsozialistischer Vernichtungspolitik, wird ihrer jedoch bisher nicht gedacht. Lutz van Dijk bemüht sich seit Jahren darum, dass sich das ändert. 1991 verfasste er unter dem Titel Verdammt starke Liebe die Biographie Stefan T. Kosinskis (1925–2003), des bislang einzigen bekannten polnischen Homosexuellen, der von einem Gericht der deutschen Besatzungsmacht nach § 175 verurteilt wurde. Van Dijk spricht über seine Erfahrungen in Polen, seine Freundschaft mit Kosinski und liest aus der Biographie sowie aus dessen Briefen vor. Der Abend endet mit einem kurzen Film über Kosinski.

Dr. Lutz van Dijk
ist deutsch-niederländischer Schriftsteller, Historiker und Pädagoge.

Eine Kooperation mit der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, Frankfurt am Main

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Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Mon 18 - Tue 19
June 2018

9. Tagung der Reihe »Blickwinkel

Radikal Antisemitisch! Bildungsansätze – Prävention – Intervention

Antisemitismuskritisches Forum für Bildung und Wissenschaft«

bis Dienstag, 19. Juni 2018, 15:00 Uhr
Werkhof Hannover Nordstadt
Schaufelder Str. 11
Hannover

Tagungsreihe »Blickwinkel. Antisemitismuskritisches Forum für Bildung und Wissenschaft«
Antisemitismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit – Migrationsgesellschaft, Konkurrenzen, Bildungsstrategien: Diese Stichworte prägen zunehmend die gesellschaftliche, wissenschaftliche und pädagogische Auseinandersetzung mit Vorurteilen und mit ausgrenzenden Denk- und Deutungsmustern. Vielfach schwankt  die Diskussion zwischen Eifer und Orientierungslosigkeit, zwischen eindeutigen Positionen und Differenziertheit.
Die Tagungsreihe »Blickwinkel. Antisemitismuskritisches Forum für Bildung und Wissenschaft« beleuchtet aktuelle Analysen, diskutiert innovative Bildungsansätze und setzt diskurskritische Akzente. Die Veranstaltungsreihe lädt zum Austausch und zur Vernetzung von Wissenschaft und pädagogischer Praxis ein.

Die 9. Blickwinkel-Tagung:
Radikal Antisemitisch!
Bildungsansätze – Prävention – Intervention

Radikale Ideologien sind für junge Menschen heute offenbar besonders anziehend. In gesellschaftlichen Krisensituationen, in denen die Unsicherheiten der Moderne als belastend erlebt und die eigene Identität bedroht scheint, bieten Angebote von rechtsextremen oder islamistischen Gruppen vermeintlich Halt und Klarheit in unüberschaubaren Verhältnissen.
Antisemitismus bildet dabei einen Schlüsselbegriff zum Verständnis radikaler Ideologien Juden und Jüdinnen gelten und galten in der Geschichte immer wieder als Verkörperung von Ambivalenzen und Widersprüchen, die sich Menschen nicht ohne weiteres erklären konnten oder abwehren wollten. Der Hass gegen sie ist ein Hass gegen das Unterschiedliche, gegen das, was die eigene – vielmals gerade erst gefundene – Identität infrage stellen könnte.

Je radikaler die Abwehr des Anderen, desto radikaler kann die eigene Identität gefasst werden. Radikale Ideologien wandeln Ängste von Adoleszenten in Aggression gegen alle um, die das eigene Weltbild verunsichern könnten. Eigene Unsicherheiten werden auf diese Weise erfolgreich verschleiert.

Gleichzeitig richtet sich der Hass aber nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Radikalisierung verlangt von den Einzelnen, sich selbst zu disziplinieren, sich stufenweise immer weiter den Anforderungen der radikalen Ideologie zu beugen, sich z.B. Lust und Unbefangenheit zu versagen für den Kampf im rechtsterroristischen Untergrund bis hin zur Selbstopferung im Jihadismus.
Wie aber vermittelt sich diese Bereitschaft zur totalen Anpassung bis hin zur Selbstaufgabe? Welche Rolle nimmt Antisemitismus dabei ein? Welche Bedeutung hat die Geschlechtsidentität im Radikalisierungsprozess? Und wie kann die antisemitismuskritische Bildungsarbeit auf Radikalisierung reagieren?

Wir laden Wissenschaftler*innen, Pädagog*innen und Akteur*innen aus der Stadtteilarbeit, Mediation, Beratung und Bildungsarbeit dazu ein, diese Fragen gemeinsam auf der 9. Blickwinkel-Tagung zu diskutieren.

Anmeldeschluss: Dienstag, 25. Mai 2018
Anmeldung und weitere Informationen:
www.bs-anne-frank.de/projekte/tagungsreihe-blickwinkel

Tagungsprogramm 2018
Tagungsflyer (pdf-Datei, 820kb)

Tagungsort
Werkhof Hannover Nordstadt
Schaufelder Str. 11, 30167 Hannover
www.werkhof.com

Veranstalter
Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main
Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«
Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin
Pädagogisches Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt
mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!«

Die bisherigen Tagungsthemen der »Blickwinkel«-Reihe
»Bildungsraum Lebenswelt«, Berlin, 26./27. Oktober 2011
»Bildungsansatz Alltagskultur«, Frankfurt am Main, 3./4. Mai 2012
»Bildungszugang Gender«, Köln, 29./30. Oktober 2012
»Kontext Nahostkonflikt«, Nürnberg, 9./10. September 2013
»Antisemitismus und Rassismus – Verflechtungen«, Jena, 22./23. September 2014
»Religion: Diskurse – Reflexionen – Bildungsansätze«, Kassel, 8./9. Juni 2015
»Kommunikation: Latenzen – Projektionen – Handlungsfelder«, Kassel, 9./10. Juni 2016
»Rechtspopulismus und Judenfeindschaft. Kontinuitäten – Brüche – Herausforderungen«, Frankfurt am Main, 19./20. Juni 2017

Kontakt/Anmeldung
Bildungsstätte Anne Frank e.V.
Céline Wendelgaß (Veranstaltungsmanagement)
Hansaallee 150
60320 Frankfurt am Main
Tel.: 069.56 000 233
cwendelgass(at)bs-anne-frank.de
www.bs-anne-frank.de


Sat 16
June 2018
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung:

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Patrick Schwentke

Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert und gibt Anlass für historisch-politisches Lernen.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de

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Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
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Wed 13
June 2018
18:15

Édition critique française de Mein Kampf

Die französische kritische Ausgabe von Mein Kampf

Projektvorstellung auf Deutsch und Französisch mit Dr. Florent Brayard und Dr. Stefan Martens, beide Paris

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend,
Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.812

In Frankreich wird seit 2015 an einer kritischen Ausgabe von Mein Kampf gearbeitet. Der Text wird für diese Ausgabe neu übersetzt und für das französische Publikum kommentiert. Was diese Ausgabe charakterisiert und welche Diskussionen damit verbunden waren, ist Thema der Veranstaltung.

Dr. Florent Brayard
ist Forschungsdirektor am Centre national de la recherche scientifique in Paris. Er leitet das Editionsprojekt.

Dr. Stefan Martens
ist stellvertretender Direktor am Deutschen Historischen Institut in Paris.

Eine Kooperation mit dem Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales, Frankfurt am Main, und dem Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« an der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Mon 11
June 2018
18:15

Wir sind das Volk. Die Anderen nicht

Über die Ambivalenzen und Abgründe des politischen Konzepts des Volkes

Vortrag von Prof. Dr. Michael Wildt, Berlin

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum N.N.

»Wir sind das Volk!« Das ist ein mächtiger und anspruchsvoller Satz, vor allem in einer Demokratie, in der das Volk herrscht. »Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus« heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Doch: Wer ist das Volk? Die wahlberechtigten Staatsbürgerinnen und Staatsbürger? Die Demonstranten gegen die Diktatur in Leipzig im Oktober 1989? Die orangefarbenen Massen auf dem Maidan in Kiew, die 2013/14 erfolgreich die Neuwahl des Präsidenten erzwangen? In der langen Geschichte des Volkes wurde stets darum gestritten, wer zu ihm gehörte und wer nicht. Was geschieht aber, wie Sebastian Haffner1933 fragte, wenn das Volk die Demokratie nicht mehr will?

Der Vortrag lotet die Ambivalenzen und Abgründe des politischen Konzepts des Volkes aus sowie die rassistisch-antisemitische Radikalisierung in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft. Auf dieser Grundlage hinterfragt er die populistischen Äußerungen der AfD, die sich lauthals auf das Volk beruft. Die kulturell definierte Ausgrenzung von Minderheiten bei der AfD birgt die Gefahr radikaler Exklusion aus dem »Volk«. Doch auch das Beharren darauf, dass das Volk demos und nicht ethnos sei, gelangt über die tückische Imagination eines einheitlichen Volkes nicht hinaus. Wäre es nicht stattdessen vielmehr an der Zeit, Hannah Arendts Gedanken aufzugreifen und nicht das Volk, sondern den Menschen und sein Recht, Rechte zu haben, in den Mittelpunkt unseres demokratischen Denkens zu stellen?

Michael Wildt
ist Professor für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt in der Zeit des Nationalsozialismus am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.

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Wed 06
June 2018
19:30

Die Stadt und das »jüdische Geld«

Die Stadt und das »jüdische Geld«.

Vortrag von Dr. Paul-Moritz Rabe, München

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1

Der nationalsozialistische Völkermord war auch ein Raubmord. Schon früh hatte es das NS-Regime auf das Vermögen der deutsch-jüdischen Bevölkerung abgesehen. Anteil und Funktion der deutschen Städte und Gemeinden waren bislang kaum bekannt. Paul-Moritz Rabe zeigt am Beispiel München, der »Hauptstadt der Bewegung«, welche Rolle den Kommunalverwaltungen zukam, wie die örtlichen Finanzbehörden agierten und wie sich die Verfolgungspolitik im Stadthaushalt widerspiegelte. So richteten die städtischen Beamten die Gebührenerhebung an antisemitischen Kriterien aus, gingen besonders massiv gegen »jüdische« Steuerschuldner vor und eröffneten bei der Stadthauptkasse ein sogenanntes Judenkonto, auf dem in besonders perfider Weise Hunderttausende von Reichsmark von jüdischen Münchnern gesammelt wurden.

Dr. Paul-Moritz Rabe
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am NS-Dokumentationszentrum München.

Eine Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk und dem Historischen Museum Frankfurt

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Norbert-Wollheim-Platz 1
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Wed 23
May 2018
18:15

Diener des Rechts und der Vernichtung

Vortrag von Christoph Schneider, Frankfurt am Main:

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.812

Die Spitze der Justiz des Deutschen Reichs traf sich auf Einladung des Justizministers am 23. April 1941 und ließ sich über den Mord an den Anstaltspatienten informieren – von den Tätern. Fritz Bauer initiierte 1960 ein Verfahren gegen die Teilnehmer dieser Konferenz. Im Zuge der Ermittlungen wurde deutlich: Hochrangige Juristen hatte einen wehrlosen und schutzbedürftigen Teil der Bevölkerung aus eigenem Antrieb preisgegeben. Zwei Jahre nach Bauers Tod wurde das Verfahren beendet, zehn Jahre nach seinem Tod war seine Existenz vergessen. Der Vortrag zeigt, wie die Strafverfolgung fehlschlug und wie verhindert wurde, dass Erkenntnisse aus dem Ermittlungsverfahren geschichtspolitisch wirksam werden konnten.

Christoph Schneider
ist freier Autor und Kulturwissenschaftler in Frankfurt am Main.

Eine Kooperation mit der Veranstaltungsreihe zum »Denkmal der Grauen Busse«

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Norbert-Wollheim-Platz 1
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Sat 19
May 2018
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung:

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Patrick Schwentke

Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert und gibt Anlass für historisch-politisches Lernen.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de

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Norbert-Wollheim-Platz 1
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Wed 16
May 2018
18:00

Legalisierter Raub

Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933–1945

Ausstellungseröffnung:

Historisches Museum Frankfurt
Sonnemannsaal, Saalhof 1
Frankfurt am Main

Ausstellungszeitraum
Mittwoch, 16. Mai bis Sonntag, 14. Oktober 2018

Abschlusspräsentation der Wanderausstellung
des Fritz Bauer Instituts und des Hessischen Rundfunks.
Mit Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Die Ausstellung »Legalisierter Raub« ist seit ihrer Eröffnung in der Goldhalle des Hessischen Rundfunks am 28. Mai 2002 sehr erfolgreich durch Hessen und darüber hinaus gewandert. Das Ausstellungsteam hatte für jeden Ausstellungsort neue regionale Vitrinen erarbeitet, die sich mit der Geschichte des legalisierten Raubes vor Ort beschäftigten.
Nach 16 Jahren Wanderschaft und 29 Ausstellungsstationen kehrt die Ausstellung nach Frankfurt zurück, wo sie – erweitert um neue lokale Forschungsergebnisse – im Historischen Museum abschließend präsentiert werden wird.

Aktzuelle Publikation zur Ausstellung:
Bettina Leder, Christoph Schneider, Katharina Stengel
Ausgeplündert und verwaltet
Geschichten vom legalisierten Raub an Juden in Hessen

Berlin: Hentrich & Hentrich, 528 S., 390 Abb., Hardcover, € 29,90
ISBN: 978-3-95565-261-6
Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts, Band 36

Weitere Informationen zur Ausstellung
www.fritz-bauer-institut.de/legalisierter-raub.html
www.hr.de/legalisierter-raub
www.historisches-museum-frankfurt.de 

Gekauft, gesammelt, geraubt?
Vom Weg der Dinge ins Museum
Ergänzende Ausstellungen zur Provenienzforschung in vier Frankfurter Museen.
Die Ausstellung »Legalisierter Raub« nehmen vier Frankfurter Museen zum Anlass, nach den Spuren des »legalisierten Raubs« in ihren Sammlungen zu suchen: Historisches Museum Frankfurt, Jüdisches Museum Frankfurt/Museum Judengasse, Museum für Angewandte Kunst, Weltkulturen Museum.

Eine Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk, dem Historischen Museum Frankfurt, dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Museum für Angewandte Kunst und dem Weltkulturen Museum; unter der Schirmherrschaft von Dr. Thomas Schäfer, Hessischer Minister der Finanzen

Kontakt
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069.212-35599
info.historisches-museum(at)stadt-frankfurt.de
https://historisches-museum-frankfurt.de

Fritz Bauer Institut
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60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
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Wed 16
May 2018
14:00

»Memory of the World«

Die Dokumente des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses als historische Quelle

Tagung:

Tagungsende gegen 17:00 Uhr
Hessisches Landesarchiv, Abt. Hessisches Hauptstaatsarchiv
Mosbacher Str. 55, Wiesbaden

Der von Fritz Bauer maßgeblich initiierte Frankfurter Auschwitz-Prozess war das erste westdeutsche Großverfahren gegen zunächst 22, dann 20 Angeklagte, das sich mit den Verbrechen in Auschwitz befasste. Nach Bauers Ansicht ging es bei der Aufarbeitung vor Gericht darum, einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der NS-Zeit zu leisten. Er verstand, dass jenseits des Dokumentenmaterials die tatsächlichen Verhältnisse in Auschwitz nur durch die Aussage von Zeugen erfasst werden könnten. Fritz Bauer wollte die Deutschen mit diesem Prozess aufrütteln. 1964 schrieb er in einem Text mit dem Titel »Nach den Wurzeln des Bösen fragen«: »Ich glaube nicht, daß Aufklärung allein genügt. Die Aufstellung eherner Tafeln: ›Du sollst‹, ›Du sollst nicht‹ reicht nicht aus. Gebote und Verbote, die gehalten werden sollen, verlangen einen Urgrund des Fühlens, den zu schaffen allen staatlichen Gewalten, allen sozialen Gruppen, allen Fakultäten aufgegeben ist. Dieser Urgrund des Fühlens wird hoffentlich aufgewühlt, wenn etwa im Auschwitz-Prozeß die Überlebenden kommen und Zeugnis ablegen.«

Überlebende aus Polen, der Sowjetunion, Israel und Deutschland sagten in diesem Prozess aus. Ihre Stimmen, die Vernehmungen vor Gericht, das Agieren von Richtern, Staatsanwaltschaft, Nebenklagevertretern, Verteidigern und Dolmetschern sind in Aktenform und auf  Tonbändern verfügbar. Mit ca. 430 Stunden Tonaufnahmen und den umfangreichen Verfahrensakten der Staatsanwaltschaft in 456 Einzelbänden auf über 50.000 Seiten verfügt das Hessische Hauptstaatsarchiv über einen einzigartigen Fundus an Quellen für die Erforschung des Holocaust, aber auch für den Ablauf im Gerichtssaal. Mehr als 50 Jahre nach dem Prozess sind die Tonbänder und Verfahrensakten längst als Quellen in die historische Forschung eingegangen. Was können wir aus diesem Material lernen? Wie hat es unsere Sicht auf das Geschehen in Auschwitz geformt? Welche Absichten der Prozessbeteiligten lassen sich aus den Quellen ableiten? Welche Fragen muss die Geschichtswissenschaft an das Material stellen? Diese und andere Themen werden auf der Tagung behandelt. 

Es sprechen: Dr. Johann Zilien, Wiesbaden, Johannes Beermann, Frankfurt am Main, Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Frankfurt am Main, Prof. Dr. Devin O. Pendas, Boston, und Prof. Dr. Peter Davies, Edinburgh.
Mit Hörbeispielen aus den Tonbandmitschnitten.

Teilnahme nur nach bestätigter Anmeldung!
Anmeldung unter: pressestelle(at)hla.hessen.de

Eine Kooperation mit dem Hessischen Landesarchiv

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Wed 16
May 2018
11:00

Strafverfolgung – Gedenken – Forschung

Die Akten und Tonbänder des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses

Festakt zur Verleihung der Urkunde »Memory of the World«:

Hessisches Landesarchiv, Abt. Hessisches Hauptstaatsarchiv
Mosbacher Str. 55
Wiesbaden

Am 30. Oktober 2017 entschied die UNESCO, dass die Akten und Tonbandmitschnitte aus dem ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963–1965) in das internationale Register »Memory of the World« aufgenommen werden. Die feierliche Verleihung der Urkunde wird in einem Festakt begangen.

Teilnahme nur nach bestätigter Anmeldung!
Anmeldung unter: pressestelle(at)hla.hessen.de
Eine Kooperation mit dem Hessischen Landesarchiv

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Sat 05
May 2018
9:45

Schwierige Erinnerung: Frühe Völkermorde des 20. Jahrhunderts

Deutsch-Südwestafrika (Herero) und Osmanisches Reich (Armenier)

Fortbildung für Lehrkräfte

Veranstaltungsschluss gegen 15:30 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Max-Horkheimer-Str. 4, Seminarhaus, Raum SH 5.104

Nicht erst anlässlich der Resolution des Bundestages 2016 zum Völkermord an den Armeniern sind die beiden Genozide in Deutsch-Südwestafrika und im Osmanischen Reich als umstrittene Themen historischer Erinnerung verstärkt in die öffentliche Debatte gekommen. Die Herero und Armenier waren im jeweiligen historischen Kontext auch nicht die einzigen Opfergruppen, sondern stehen nur herausgehoben für die Opfer von Vernichtungsstrategien im frühen 20. Jahrhundert. Die Vorträge präsentieren die Fakten und thematisieren die Probleme des Gedenkens und der historischen Verantwortung. Im Plenum wird auch die Frage nach dem pädagogischen Umgang mit dem Thema zur Sprache kommen.

Programm
Begrüßung

Vortrag mit Diskussion:
Prof. Dr. Henning Melber, Uppsala/Pretoria, »Völkermord in Deutsch-Südwestafrika aus heutiger Sicht«

Vortrag mit Diskussion:
Prof. Dr. Ulrich Sieg, Marburg: »Der Völkermord an den Armeniern«

Nach der Mittagspause: Workshops des Pädagogischen Zentrums des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt
Gottfried Kößler: »Das Wollheim-Memorial – Zwangsarbeit bei der IG Farben«
Sophie Schmidt: »Erinnerungsstätte Großmarkthalle – die Deportationen der Frankfurter Jüdinnen und Juden«

Infoblatt (pdf-Datei)
› Veranstaltungsflyer

Eine Kooperation mit dem Verband Hessischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer
www.geschichtslehrerverbandhessen.de/html/veranstaltungen.html#5.5.2018

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Wed 02
May 2018
18:15

AntiAnti – Museum Goes School

Mit Prof. Dr. Benno Hafeneger, Marburg, Dr. Türkân Kanbıçak und Dr. Mirjam Wenzel, beide Frankfurt am Main

Buch- und Projektvorstellung:

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.812

»AntiAnti – Museum Goes School« ist ein kulturelles Bildungsprogramm des Jüdischen Museums Frankfurt zur antisemitismuskritischen Extremismusprävention an berufsbildenden Schulen. Es ist dank der Förderung von Vonovia langfristig angelegt. Benno Hafeneger wird das Projekt bildungspolitisch kontextualisieren, einen praktischen Einblick in die konkrete Bildungsarbeit gibt die Projektleiterin Türkân Kanbıçak. Das Gespräch widmet sich unter anderem der Erziehung zur Selbstreflexion.

Dr. Mirjam Wenzel
ist Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.

Prof. Dr. Benno Hafeneger
ist Jugend- und Extremismusforscher und war bis zu seiner Emeritierung Professor für Erziehungswissenschaften an der Philipps-Universität in Marburg.

Dr. Türkân Kanbıçak
ist Lehrerin und Mitarbeiterin am Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt.

Eine Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt

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Wed 02
May 2018
12:15

»In ganz Europa wird die Judenfrage Schritt für Schritt, aber beharrlich geregelt...

Öffentliche Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Professorin für Geschichte und Wirkung des Holocaust

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.801

Prof. Dr. Sybille Steinbacher hat 2017 die Leitung des Fritz Bauer Instituts übernommen und ist Inhaberin des neu geschaffenen Lehrstuhls zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sybille Steinbacher studierte in München Neuere und Neueste Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Politikwissenschaft. Sie wurde an der Ruhr-Universität Bochum promoviert und habilitierte sich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie war Stipendiatin am Institut für Zeitgeschichte München und am Deutschen Historischen Institut in Warschau. Sie arbeitete am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte von Prof. Dr. Norbert Frei an der Ruhr-Universität Bochum und später an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Für die Unabhängige Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann im Dritten Reich war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Als Lynen-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung ging sie für ein Jahr an die Harvard University. Im Sommersemester 2010 hatte sie die Gastprofessur des Fritz Bauer Instituts zur interdisziplinären Holocaustforschung an der Goethe-Universität inne. Auf Einladung des United States Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. war sie 2012/13 Ina Levine Invitational Scholar am dortigen Mandel Center for Advanced Holocaust Studies. Von 2010 bis 2017 war sie Universitätsprofessorin für Zeitgeschichte/Vergleichende Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung an der Universität Wien.

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Wed 25
April 2018
18:15

Die Bedeutung von Ökonomie

und Biologismus für die Genese der NS-»Euthanasie«

Vortrag von Dr. Simon Duckheim, Gießen

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
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Je näher man hinschaut, desto dringlicher stellt sich die grundlegende Frage, mit welchen Begriffen und Kategorien die Genese der NS-»Euthanasie« erschlossen und diskutiert werden kann. Im Anschluss an ältere und jüngere Erklärungsansätze formuliert Simon Duckheim die These, dass das Ineinander von ökonomischen und biologistischen Motiven dafür von entscheidender Bedeutung war. Dieses Ineinander wird als Ausdruck des dialektischen Verhältnisses von Naturbeherrschung und Naturverfallenheit interpretiert, wie es Adorno und Horkheimer in der Dialektik der Aufklärung entfaltet haben.

Dr. Simon Duckheim ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Geschichte der Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Eine Kooperation mit der Wanderausstellung »erfasst, verfolgt, vernichtet«

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