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In ehrender Erinnerung

Wir trauern um Brigitte Tilmann

17. Juni 1941 – 4. März 2023

Das Fritz Bauer Institut trauert um Brigitte Tilmann, ehemalige Vorsitzende des Fördervereins Fritz Bauer Institut e.V., die im Alter von 81 Jahren in Darmstadt gestorben ist. Wir sind dankbar für ihr engagiertes Wirken für unsere Arbeit und werden ihre stets freundliche und…

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Einsicht 2022

Bulletin des Fritz Bauer Instituts

Neu erschienen

Das Bulletin Einsicht veröffentlicht wissenschaftliche Debattenbeiträge und bietet zahlreiche Rezensionen neuerschienener Bücher. In der aktuellen Ausgabe lesen Sie Texte von Anselm Meyer, Jörg Osterloh, Jan Kreutz und Katja Happe zum Themenschwerpunkt »Raubwirtschaft,…

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Upcoming events

Tue 28
March 2023
19:00

Die Überlebenden vor Gericht.

Auschwitz-Häftlinge als Zeugen in NS-Prozessen (1950–1976)

Buchvorstellung mit Dr. Katharina Stengel

Topographie des Terrors
Auditorium des Dokumentationszentrums
Niederkirchnerstr. 8, Berlin-Kreuzberg

Moderation: Dr. Stephanie Bohra, Berlin

Die NS-Prozesse in der Bundesrepublik waren ein Forum, in dem bereits in der frühen Nachkriegszeit die Verbrechen des Nationalsozialismus verhandelt wurden. Dabei hatten die Holocaust-Überlebenden und ehemaligen KZ-Häftlinge als Zeugen eine besonders schwierige Aufgabe. Vielfach lag es allein an ihnen, mit ihren Berichten die Angeklagten zu überführen. Zugleich waren sie teils massivem Misstrauen der deutschen Justiz ausgesetzt, die die Überlebenden für zu parteiisch hielt, um objektive Einschätzungen abzugeben. Die Befragungen und die Konfrontation mit den Tätern stellten zudem eine hohe psychische Belastung dar. Dennoch sagten tausende Überlebende aus freien Stücken aus und nahmen große Strapazen auf sich, um die strafrechtliche Verfolgung und die Aufklärung über die Verbrechen voranzubringen.
In ihrem Buch Die Überlebenden vor Gericht zeigt Katharina Stengel am Beispiel von vier Auschwitz-Prozessen, welche Bedeutung die Opfer für die NS-Prozesse hatten.

Katharina Stengel
Die Überlebenden vor Gericht. Auschwitz-Häftlinge als Zeugen in NS-Prozessen (1950–1976)
Schriften des Dubnow-Instituts, Band 34
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2022
ISBN: 978-3-525-31740-2, 548 S., 23 Abb, € 70,–
Kostenfrei im Open Access

Dr. Katharina Stengel

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main. Seit 2021 arbeitet sie an dem von der Alfred Landecker Stiftung finanzierten Forschungsprojekt »Störfaktor des Wiederaufbaus. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes«. Von 2016 bis 2019 war sie am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, Leipzig, tätig. Zu ihren neueren Veröffentlichungen gehören Hermann Langbein. Ein Auschwitz-Überlebender in den erinnerungspolitischen Konflikten der Nachkriegs­zeit (2012), Nationalsozialismus in der Schwalm 1930–1939 (2016) und Ausgeplündert und verwaltet. Geschichten vom legalisierten Raub an Juden in Hessen (2018, Mitautorin).

Dr. Stephanie Bohra

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Topographie des Terrors.

Veranstaltungsankündigung der Stiftung Topographie des Terrors
Veranstaltungsflyer (pdf-Datei)

Veranstaltet von der Stiftung Topographie des Terrors und dem Fritz Bauer Institut

Kontakt

Stiftung Topographie des Terrors
Niederkirchnerstr. 8, Berlin-Kreuzberg
Tel.: 030.254509-0, Fax: -99
info(at)topographie.de
www.topographie.de


Sat 01
April 2023
20:15

FRITZ BAUERS ERBE – GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT

Ein Dokumentarfilm von Isabel Gathof, Sabine Lamby und Cornelia Partmann

Filmvorführung mit anschließendem Gespräch

Wiesbadener Erstaufführung:
Murnau-Filmtheater
Murnaustr. 6, Wiesbaden

Im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin Sabine Lamby und Dr. Katharina Rauschenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut

Weitere Filmaufführung:
Donnerstag 6. April 2023, 17:30 Uhr

Der systematische Massenmord in den Konzentrationslagern des NS-Regimes fand nicht durch einzelne, wenige Täter*innen statt, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittäter*innen. Lange konnte die deutsche Justiz dieser historischen Tatsache nicht gerecht werden. Durch Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wurden bei den Frankfurter Auschwitz Prozessen 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht gebracht. Doch schon damals kam es, trotz umfassender Erkenntnisse, nicht zu einer Prozessflut – im Gegenteil: die Strafverfolgung von NS-Verbrechern nahm sogar ab. Rund 60 Jahre später findet Fritz Bauers Erbe nun Anwendung.

Der Dokumentarfilm FRITZ BAUERS ERBE zeigt anhand der jüngsten NS-Prozesse zum »KZ Stutthof« in Münster (2018/2019) und Hamburg (2020), wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. Mit bewegenden und aufrüttelnden Zeitzeugenberichten von Überlebenden, die in den Prozessen als Nebenklägerinnen auftreten, entfaltet der Film nicht nur eine faszinierende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit ihren Weg in die deutschen Gerichte fand, sondern veranschaulicht auch die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.

FRITZ BAUERS ERBE – GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT

Deutschland 2022, 98 Min., FSK: ab 12
Buch, Regie und Produktion: Isabel Gathof, Sabine Lamby, Cornelia Partmann
Co-Regie: Jens Schanze, Kamera: Nic Mussell, Originalton: Tobias Schinko, Schnitt: Martin Hoffmann, Musik: Matthias Johannes Vogt, Grafisches Konzept: Marco Sönke, Produktion: Naked Eye Filmproduktion, FeinshmekerFilm, Verleih: Realfictionfilme, Gefördert durch: HessenFilm und Medien
Verleihwebsite | Filmtrailer

Pressestimmen:

»FRITZ BAUERS ERBE gelingt es, nicht nur diese juristischen Sachverhalte für Laien fassbar in einen dokumentarischen Thriller zu kleiden, er lässt auch, durchaus berührend, die Opfer des NS-Unrechts zu Wort kommen. Wir sind gar nicht so sehr auf ein Urteil aus, sagt einmal eine Überlebende, wir wollen, dass die Menschen wahrnehmen, was uns angetan wurde. Und auch dazu trägt dieser Film bei.« (epd-Film)
»Die Begleitung einer der letzten NS-Prozesse in Deutschland – eine hochspannende Dokumentation, die richtige und wichtige Fragen stellt« Prädikat: besonders wertvoll (Deutsche Film- und Medienbewertung – FBW)

Eine Veranstaltung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden und dem Fritz Bauer Institut

Kontakt

Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Murnau-Filmtheater
Murnaustr. 6, 65189 Wiesbaden
Tel.: 0611.97708-32, Fax: -29
sebastianschnurr(at)murnau-stiftung.de
http://murnau-stiftung.de/filmtheater


Wed 12
April 2023
18:15

Nationalsozialistische Massenverbrechen in der Gesamtperspektive

Vortrag von Prof. Dr. Dieter Pohl

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Präsenzveranstaltung

Moderation: Dr. Jörg Osterloh, Fritz Bauer Institut

Will man die nationalsozialistischen Massenverbrechen in ihrer Entwicklung und in ihrer Bedeutung verstehen, ist ein umfassender Blick notwendig. Eine solche systematische Betrachtung fehlte bisher, liegt aber nun mit dem Buch Nationalsozialistische Verbrechen 1939–1945 (Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, Band 20, Stuttgart: Klett-Cotta, 2022) vor. Dabei wird zunächst die Dynamik deutlich, in der sich die präzedenzlose Gewalt in Deutschland und im deutsch beherrschten Europa entwickelte. Dann zeigen sich die Dimensionen und Opfergruppen. Notwendig ist aber auch ein Blick auf die deutschen Gewaltorganisationen und die europäische Kooperation. Schließlich bietet eine Gesamtperspektive die Möglichkeit, die Gewalt in die Kontinuität der deutschen, aber auch der internationalen Geschichte einzuordnen.

Prof. Dr. Dieter Pohl

ist Professor für Zeitgeschichte und stellvertretender Vorstand des Instituts für Geschichte an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Sat 15
April 2023
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Norbert Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Guide: Thomas Siurkus

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
24 Videointerviews

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Wed 19
April 2023
18:15

Jan Sehn und die Ahndung der Verbrechen von Auschwitz.

Eine Biografie

Online-Buchvorstellung mit Dr. Filip Gańczak

Online-Veranstaltung

YouTube: https://youtu.be/pqXF-kB2cuE
Anmeldung zur Teilnahme über den Videodienst Zoom Meetings:
anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de

Für die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen hat Jan Sehn in Polen ähnlich hohe Bedeutung wie Fritz Bauer in der Bundesrepublik Deutschland. Obwohl er selbst von den Nationalsozialisten nicht verfolgt wurde, war er nach 1945 eine treibende Kraft bei der Ahndung der deutschen Verbrechen in Polen. Als Vorsitzender der Bezirkskommission zur Untersuchung deutscher Verbrechen in Krakau verhörte er zahlreiche an Polen ausgelieferte Nationalsozialisten, darunter Amon Göth und Rudolf Höß. Auf Sehns Vermittlung hin konnte im Rahmen des Frankfurter Auschwitz-Prozesses eine Gerichtsdelegation an den Tatort der Verbrechen reisen – erstaunlich im politischen Klima des Kalten Krieges.

Dr. Filip Gańczak

ist Mitarbeiter am Institut für Nationales Gedenken (IPN) in Warschau. Der studierte Journalist arbeitete lange im Ressort Ausland der Zeitschrift Newsweek Polska. Sein Buch Jan Sehn und die Ahndung der Verbrechen von Auschwitz. Eine Biografie (Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 7, Göttingen: Wallstein Verlag, 2022) wurde unter anderem mit dem Internationalen Witold-Pilecki-Preis gewürdigt.

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Mon 24
April 2023
20:15

FRITZ BAUERS ERBE – GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT

Ein Dokumentarfilm von Isabel Gathof, Sabine Lamby und Cornelia Partmann

Filmvorführung und Gespräch mit Kirsten Goetze und Werner Renz

Goethe-Universität Frankfurt am Main,
Campus Bockenheim, Pupille – Kino in der Uni,
Studierendenhaus, Mertonstr. 26–28

Die Schuldsprüche in den jüngsten Prozessen gegen Personal aus Konzentrationslagern sind möglich, weil sich mit dem Verfahren gegen den ehemaligen Wachmann im Vernichtungslager Sobibór, John Demjanjuk, 2011 eine Rechtsauffassung durchgesetzt hat, die bereits Mitte der 1960er Jahre von Fritz Bauer mit Blick auf die Taten in Auschwitz vertreten worden war. Mit ihr wird das systematische Morden des Holocaust als das komplexe Massenverbrechen verstanden, das es war. Der Film geht der Frage nach, warum mehr als siebzig Jahre nach den Taten und über fünfzig Jahre nach Bauer ein Umdenken in der Justiz erfolgte. In der Diskussion sollen die im Film genannten Erklärungsversuche kritisch beleuchtet werden.

Der Dokumentarfilm FRITZ BAUERS ERBE zeigt anhand der jüngsten NS-Prozesse zum »KZ Stutthof« in Münster (2018/2019) und Hamburg (2020), wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. Mit bewegenden und aufrüttelnden Zeitzeugenberichten von Überlebenden, die in den Prozessen als Nebenklägerinnen auftreten, entfaltet der Film nicht nur eine faszinierende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit ihren Weg in die deutschen Gerichte fand, sondern veranschaulicht auch die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.

Kirsten Goetze

war von 2007 bis 2011 als Richterin an die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in Ludwigsburgabgeordnet.

Werner Renz

war bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut.

FRITZ BAUERS ERBE – GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT

Deutschland 2022, 98 Min., FSK: ab 12
Buch, Regie und Produktion: Isabel Gathof, Sabine Lamby, Cornelia Partmann
Co-Regie: Jens Schanze, Kamera: Nic Mussell, Originalton: Tobias Schinko, Schnitt: Martin Hoffmann, Musik: Matthias Johannes Vogt, Grafisches Konzept: Marco Sönke, Produktion: Naked Eye Filmproduktion, FeinshmekerFilm, Verleih: Realfictionfilme, Gefördert durch: HessenFilm und Medien
Verleihwebsite | Filmtrailer

Pressestimmen:

»FRITZ BAUERS ERBE gelingt es, nicht nur diese juristischen Sachverhalte für Laien fassbar in einen dokumentarischen Thriller zu kleiden, er lässt auch, durchaus berührend, die Opfer des NS-Unrechts zu Wort kommen. Wir sind gar nicht so sehr auf ein Urteil aus, sagt einmal eine Überlebende, wir wollen, dass die Menschen wahrnehmen, was uns angetan wurde. Und auch dazu trägt dieser Film bei.« (epd-Film)
»Die Begleitung einer der letzten NS-Prozesse in Deutschland – eine hochspannende Dokumentation, die richtige und wichtige Fragen stellt« Prädikat: besonders wertvoll (Deutsche Film- und Medienbewertung – FBW)

Eine Veranstaltung des Fritz Bauer Instituts in Kooperation mit Pupille e.V. – Kino in der Uni

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Publications

Sybille Steinbacher (Hrsg.)

25 Jahre Fritz Bauer Institut

Zur Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen

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