Die Geschichte der Universitätspsychiatrien bzw. Universitätsnervenkliniken im Nationalsozialismus ist im Vergleich zur Geschichte der psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalten noch deutlich weniger erforscht. Dies mag auch darin begründet sein, dass die Universitätspsychiatrien…
Auf nahezu allen politischen Feldern spielten sich in der extremen Rechten der späten 1960er und frühen 1970er Jahre unverkennbare Veränderungen ab. Sie waren sowohl Folge politischer Binnenentwicklungen als auch gesamtgesellschaftlicher Wandlungsprozesse. In der Gesamtschau sind…
Das Buch der Historikerin Andrea Rudorff, Katzbach – das KZ in der Stadt. Zwangsarbeit in den Adlerwerken Frankfurt am Main 1944/45, ist 2021 in der Reihe des Fritz Bauer Instituts »Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust« im Wallstein-Verlag erschienen. Sie beleuchtet darin die Rolle der ursprünglich für ihre Fahrräder und Schreibmaschinen bekannten Frankfurter Adlerwerke im Nationalsozialismus. Seit 1941 setzte das Unternehmen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen ein, im letzten Kriegsjahr errichtete es auf dem Werksgelände inmitten des belebten Frankfurter Gallusviertels ein Konzentrationslager. Zivile Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge wurden unter ständiger Lebensgefahr und Gewaltanwendung für die Rüstungsaufträge des Un ternehmens ausgebeutet. Von 1944 bis 1945 waren mindestens 1.616 KZ-Häf tlinge inhaftiert, die wenigsten überlebten die Zeit im Lager beziehungsweise den anschließenden Todesmarsch. Das Buch widmet sich ihrer Geschichte ebenso wie der Frage nach der Rolle von Unte rnehmensangehörigen und der zivilen Nachbarschaft. Im ersten Teil der Veranstaltung stellt Andrea Rudorff ihr Buch vor. In einer anschließenden Workshop-Einheit werden ausgewählte und didaktisierte historische Quellen vorgestellt und es wird die Frage diskutiert, wie diese in die eigene pädagogische Arbeit eingebunden werden könnten.
Dauer des Workshops: ca. 2 Stunden
› Veranstaltungsflyer (pdf-Datei)
Referentin: Dr. Andrea Rudorff
Moderation: Nadine Docktor, Laura Throckmorton
Information und Anmeldung:
anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de
Gemeinsame Veranstaltung des Fritz Bauer Instituts und des Geschichtsorts Adlerwerke
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Geschichtsort Adlerwerke:
Fabrik – Zwangsarbeit – Konzentrationslager
Kleyerstr. 17, Frankfurt am Main
https://geschichtsort-adlerwerke.de
Anmeldung bitte an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de
Der NS-Völkermord an den Sinti und Roma wurde spät Gegenstand der Forschung und erst 2012 mit der Einweihung des Denkmals in Berlin von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen. Das Wissen über zahlreiche Verfolgungs- und Verbrechenskontexte ist stark fragmentiert und oftmals nur über fremdsprachige, vielfach entlegen publizierte Literatur zugänglich. Das vom Auswärtigen Amt geförderte Vorhaben am Historischen Seminar der Universität Heidelberg begegnet mit einer enzyklopädischen Bündelung des vorhandenen Wissens der bisherigen Missrepräsentation des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa.
ist Historikerin an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Von 2019 bis 2021 war sie Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus der Bundesregierung. Zusammen mit Prof. Dr. Sybille Steinbacher gab sie den 2021 im Wallstein Verlag, Göttingen erschienenen Band Sinti und Roma. Der nationalsozialistische Völkermord in historischer und gesellschaftspolitischer Perspektive heraus.
Die Veranstaltung findet als Präsenzveranstaltung statt.
Die Teilnahme ist vorrangig für angemeldete Personen möglich. Zur Teilnahme schicken Sie bitte eine E-Mail unter Angabe Ihres Namens, mit dem Betreff »1. Juni 2022« an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de. Bitte beachten Sie, dass bei der Veranstaltung weiterhin die Maskenpflicht bis zum Platz gilt. Dort können die Masken bei Bedarf abgesetzt werden.
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Anmeldung zur Teilnahme in Präsenz bitte an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de
Livestream auf YouTube: https://youtu.be/AaFBcnVIWi0
Als wesentlicher Teil der nationalsozialistischen Ideologiegeschichte waren die Bayreuther Festspiele und die Familie Wagner wegen Richard Wagners Antisemitismus und der engen Verbindung mit Adolf Hitler nach 1945 zunächst vollständig diskreditiert. Ein Neubeginn schien nur durch einen entschiedenen Schlussstrich möglich. Die angebliche »Stunde null« vollzog sich in Bayreuth ab 1951 mit Wieland Wagners Mythos von »Neu-Bayreuth«. Der Vortrag wirft ein Schlaglicht auf das Ringen um die Festspiele nach dem Krieg sowie die Persönlichkeit und Rolle Wieland Wagners im Spannungsfeld von revolutionärer Erneuerung und reaktionärer Kontinuität.
ist Theater-, Literatur- und Kommunikationswissenschaftler. Seit 1993 leitet er in Bayreuth das Richard Wagner Museum mit Nationalarchiv und Forschungsstätte der Richard-Wagner-Stiftung, das Franz-Liszt- und das Jean-Paul-Museum. Sein Buch Wagner: Im Spiegel seiner Zeit erschien 2013 im Fischer Taschenbuch Verlag.
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Die Teilnahme in Präsenz ist vorrangig für angemeldete Personen möglich. Zur Teilnahme schicken Sie bitte eine E-Mail unter Angabe Ihres Namens, mit dem Betreff »8. Juni 2022« an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de. Die Anmeldung muss aus organisatorischen Gründen spätestens zwei Tage vor dem Termin bei uns eingegangen sein. Bitte beachten Sie, dass bei der Veranstaltung weiterhin die Maskenpflicht bis zum Platz gilt. Dort können die Masken bei Bedarf abgesetzt werden.
Die Veranstaltung wird auch als Livestream auf YouTube gezeigt. Hierfür ist keine Anmeldung notwendig. Im Anschluss an den Vortrag können Sie sich über die Chatfunktion an der Diskussion beteiligen.
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Guide: Thomas Siurkus
Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Fritz Bauer Institut
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Anmeldung bitte an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de
Um 1980 hat der Künstler Joseph Beuys (1921–1986) mehrfach den Begriff »Auschwitz« eingesetzt, um die Gesellschaft seiner Zeit zu charakterisieren: »Unsere Zeit ist Auschwitz!« Dass er damit das historische Phänomen der Shoah ausblendete, wurde bisher in der Beuys-Rezeption kaum beachtet. Ron Manheims Forschungsergebnisse machen einen Menschen sichtbar, dem nicht nur ein klarer, kritischer Gegenwartsbezug, sondern auch ein Bewusstsein von der historischen Realität fehlte. Mit dem Begriff »Ausblendungsantisemitismus« begründet er eine These, welche die Beuys-Wissenschaft vor neue Aufgaben stellt.
geboren 1943 in Amsterdam, ist Kunsthistoriker, freischaffender Autor und Ausstellungskurator. Er studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität von Nijmegen, Niederlande. Seine Forschungsschwerpunkte sind u. a. Expressionismus und Kunstpolitik im Nationalsozialismus. Seit mehr als drei Jahrzehnten befasst er sich mit Werk und Leben von Joseph Beuys. Er war viele Jahre Direktionsmitglied des Museums Schloss Moyland am Niederrhein, wo er ab 1991 das Joseph Beuys Archiv aufbaute. Sein Buch Beim Wort genommen. Joseph Beuys und der Nationalsozialismus (ISBN: 978-3-95808-344-8, 144 S., € 14,–) ist 2021 im Berliner Neofelis Verlag erschienen.
Die Veranstaltung findet als Präsenzveranstaltung statt.
Die Teilnahme ist vorrangig für angemeldete Personen möglich. Zur Teilnahme schicken Sie bitte eine E-Mail unter Angabe Ihres Namens, mit dem Betreff »22. Juni 2022« an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de. Bitte beachten Sie, dass bei der Veranstaltung weiterhin die Maskenpflicht bis zum Platz gilt. Dort können die Masken bei Bedarf abgesetzt werden.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Jüdischen Museum Frankfurt
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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https://tinyurl.com/oper-frankfurt
Oskar Schindlers Einsatz für die Rettung von mehr als 1.200 Jüdinnen und Juden vor der Ermordung in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ist durch Steven Spielbergs Spielfilm SCHINDLERS LISTE weltbekannt. Nur wenige wissen dagegen von seinem Bezug zu Frankfurt, wo der als »Gerechter unter den Völkern« Geehrte von 1957 bis zu seinem Tod 1974 in der Nähe des Hauptbahnhofs lebte. Seit 2020 wird eine Benennung des Bahnhofsvorplatzes nach Oskar Schindler diskutiert, um die Erinnerung an ihn sowie seinen Bezug zu Frankfurt im öffentlichen Raum der Stadt zu verankern.
Die Veranstaltung verknüpft einen geschichtswissenschaftlichen Vortrag von Prof. Dr. Sybille Steinbacher mit einer anschließenden Diskussion über eine angemessene Ehrung Schindlers in Frankfurt sowie Gegenwart und Perspektiven der städtischen Erinnerungskultur. Es diskutieren Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig und Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, moderiert von Prof. Dr. Sybille Steinbacher.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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