Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: N.N.
Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
+49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Thomas Siurkus
Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
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Der Holocaust ist nicht verständlich ohne die gewalttätige Expansion des nationalsozialistischen Deutschlands in Europa. Sie steht im Kontext der Zerstörung des internationalen Systems durch Japan, Italien und Deutschland seit 1931. Im Vortrag sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vorgehen der drei »Achsenmächte« beleuchtet werden, sowohl in der imperialen Politik als auch bei der Massengewalt, die dabei ausgeübt wurde. Dies führt zur Frage danach, was neu war am Imperialismus dieser drei Mächte in den 1930er und 1940er Jahren. Zugleich wird der Zusammenhang zwischen kontinentaler Expansion und radikaler Vernichtungspolitik analysiert.
ist Professor für Zeitgeschichte und stellvertretender Vorstand des Instituts für Geschichte an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
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Karl Mannheim gilt zu Recht als einer der wichtigsten Begründer der Weimarer Wissenssoziologie. Sein neues soziologisches Programm stellte er in seiner Zeit in Frankfurt zwischen 1930 und 1933 vor. Sein Leben und seine Karriere waren auch Teil der Krise der europäischen Moderne vor dem Aufstieg des Nationalsozialismus. Mannheim war ein ungarischer Jude, der sowohl aus Ungarn als auch aus Deutschland emigrieren musste. Dieser Vortrag möchte der Frage nachgehen, ob es eine jüdisch kosmopolitische Perspektive für Europa gibt. Und wenn ja, ist diese Perspektive religiös, ethnisch oder politisch? Gibt es so etwas wie ein jüdisches Europa oder ein Europa der Juden? Kann man überhaupt von jüdischen Stimmen oder einer jüdischen Epistemologie sprechen, ohne das Denken auf Herkunft und Geburt zu beschränken? Das sind beileibe keine Randfragen, sondern Schlüsselfragen, die das Tor zu den Rätseln und Unbegreifbarkeiten im Gedächtnisraum Europa aufschließen: Gibt es eine jüdische Nation ohne Territorium, die verstreut und über Grenzen hinweg in Europa lebt(e)? Waren die europäischen Juden gleichzeitig assimiliert, orthodox, jüdisch und nicht-jüdisch? Und ist es gerade dieses Nicht-Dazugehören, das auf die ontologische Bosheit des antisemitischen Bewusstseins und die Entschiedenheit des antisemitischen Staates traf? Ich werde diesem Problem näher nachgehen, indem ich mir einige Aspekte der Schriften des Soziologen Karl Mannheim und seines Kreises jüdischer Studenten und Studentinnen in Frankfurt ansehen werde. Dort hatte er einen Lehrstuhl für Soziologie inne, bevor er von den Nazis vertrieben wurde. Mannheim wurde vorgeworfen, die typisch jüdische Heimatlosigkeit des entfremdeten Geistes zu formulieren, ja sogar Soziologie als jüdische Wissenschaft zu verunglimpfen.
1954 in Mannheim als Kind aus Polen stammender staatenloser Überlebender der Shoah geboren, ging 1974 nach Israel und studierte an der Universität von Tel Aviv Soziologie, Psychologie und Geschichte. Er lehrt heute als Professor für Soziologie am Academic College of Tel Aviv-Yaffo und ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Sein Buch, Gesellschaften in Israel: Eine Einführung in zehn Bildern, wurde 2017 im Jüdischen Verlag im Suhrkamp Verlag veröffentlicht. Anfang Februar ist der gemeinsam mit Christian Heilbronn und Doron Rabinovici herausgegebene Band, Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte, in der Edition Suhrkamp erschienen.
Eine Kooperationsveranstaltung der Frankfurt Memory Studies Platform (eine Initiative des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main) und des Fritz Bauer Instituts.
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Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs finden in Deutschland noch immer Strafverfahren gegen Beteiligte an den NS-Verbrechen statt. Nie zuvor hat es Prozesse gegeben mit einer größeren zeitlichen Distanz zwischen den vorgeworfenen Taten und ihrer strafrechtlichen Ahndung. Der Vortrag beleuchtet die Spätverfolgung von NS-Verbrechen durch die deutsche Justiz aus verschiedenen Perspektiven. Konnte sie neue strafjuristische oder vergangenheitspolitische Akzente setzen? War sie überhaupt legitim? Oder steht am Ende die Erkenntnis, dass es zwar Vergangenheit gibt, die nicht vergeht, dass justizielle Tätigkeit aber einen Horizont haben sollte, der nicht allein durch die Lebenszeit der Tatbeteiligten bestimmt wird?
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsches und internationales Strafrecht, Strafprozessrecht und Juristische Zeitgeschichte der Humboldt Universität zu Berlin.
Im Sommersemester 2019 ist PD Dr. Boris Burghardt Inhaber der Michael Hauck Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung am Fritz Bauer Institut.
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Keynote zur internationalen Tagung:
Der nationalsozialistische Krankenmord in Europa
27. bis 29. Juni 2019, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Tagungsprogramm (pdf-Datei)
Mit einem bebilderten Vortrag soll an einen »produktiven Außenseiter« der Zeitgeschichtsforschung erinnert werden, der mehr als 20 Bücher mit einer Gesamtauflage von rund einer halben Million Exemplaren vorgelegt hat. In den 1970er und 1980er Jahren galt Klees Engagement der Behinderten-Bewegung. Seit Beginn der 1980er Jahre befasste er sich mit der Zeit des Nationalsozialismus. Daraus ist ein umfangreiches publizistisches Œuvre mit richtungweisenden Arbeiten hervorgegangen. Täter und Opfer wurden darin namentlich genannt. Die (Fach-)Presse und einige wenige Medizinhistoriker erkannten die Bedeutung von Klees Arbeit, während die professionelle Geschichtswissenschaft dazu lange schwieg. Klee hat allein gearbeitet, ohne institutionelle und ohne finanzielle Unterstützung. Der Ausnahme-Autor verdient unser aller Anerkennung.
ist Verlagslektor und Honorarprofessor an der Universität Innsbruck. Über zwanzig Jahre lang war er Herausgeber der Buchreihe Die Zeit des Nationalsozialismus (»Schwarze Reihe«) im S. Fischer Verlag in Frankfurt. Walter Pehle wohnt in Dreieich-Buchschlag.
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Weltweit nimmt die Verbreitung von Antisemitismen über das Internet drastisch zu. Dabei zeigt sich, dass uralte judenfeindliche Stereotype sich mit aktuellen Konzeptualisierungen verbinden. Anhand zahlreicher Beispiele wird erörtert, dass sich zwar oberflächlich kommunikative Prozesse im digitalen Zeitalter verändern, der alte kollektive Hass gegenüber Juden jedoch ungebrochen die semantische Grundlage bildet. Antisemitismus ist nicht bloß ein Vorurteilssystem, sondern auch ein auf Phantasmen basierendes Weltdeutungssystem, das über Sprachgebrauchsmuster ständig reproduziert wird und, ungeachtet der Erfahrung des Holocaust, im kollektiven Bewusstsein lebendig bleibt.
ist Antisemitismusforscherin am Institut für Sprache und Kommunikation der TU Berlin. Voraussichtlich im Juni 2019 erscheint ihr Buch Judenhass im Internet.
Monika Schwarz-Friesel
Judenhass im Internet
Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl
Berlin, Leipzig: Hentrich & Hentrich, 2019
144 S., 10 Abb., € 17,90
ISBN: 978-3-95565-325-5
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums Frankfurt sowie dem Förderverein des Fritz Bauer Instituts e.V.
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Mit Gerrit Hohendorf, Florian Schwanninger, Michal V. Šimůnek, Cecile aan de Stegge, Robert Parzer u. a.
Dem Mordprogramm, das die Nationalsozialisten »Euthanasie« nannten, fielen zwischen 1939 und 1945 nach derzeitigem Kenntnisstand rund 300.000 Menschen zum Opfer: psychisch Kranke und geistig Behinderte, Männer, Frauen und Kinder. Der Krankenmord fand nicht nur in Deutschland statt, sondern war auch Teil der deutschen Kriegsführung in den überfallenen Ländern Europas. Während in Österreich, im Sudetenland und im Protektorat Böhmen und Mähren ebenso wie im »Altreich« in den Krankenanstalten gemordet wurde, kamen in den eingegliederten polnischen Gebieten auch mobile Gaswagen zum Einsatz; im Generalgouvernement, im Baltikum, in der Ukraine und anderswo in der besetzten Sowjetunion wurden die Kranken überwiegend von den Einsatzkommandos des Sicherheitsdienstes und der SS erschossen, vergast oder auf andere Weise ermordet. In Polen belief sich die Zahl der Getöteten auf schätzungsweise mindestens 17.000 Menschen, ebenso in der Sowjetunion, dort dürfte die tatsächliche Zahl jedoch noch deutlich höher liegen. Über das Schicksal der Anstaltsinsassen in den besetzten Gebieten in Westeuropa – vor allem in Belgien, den Niederlanden und in Frankreich – ist bis heute wenig bekannt.
Ziel der internationalen Tagung, die das Fritz Bauer Institut veranstaltet und dabei mit der Gedenkstätte Hadamar kooperiert, ist es, die Dimension des nationalsozialistischen Krankenmordes in Europa zu erschließen. Wer waren die Verantwortlichen? Unter welchen Umständen lebten die Kranken und welche Rolle spielte die Mangelwirtschaft im Krieg für ihre Lebensbedingungen? Welche Beziehungen bestanden zwischen Besatzungsregime und einheimischen Gesundheitsverwaltungen? Wie gingen die Krankentötungen vonstatten? Was lässt sich über die Reaktionen der Zivilbevölkerungen sagen? Und in welchem Bezug stand die Ermordung von Psychiatriepatienten und Heimbewohnern zum Massenmord an den Juden? Es geht darum, Antworten auf diese Fragen zu finden und auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Mordpolitik in Ost- und Westeuropa, in den annektierten und besetzten Gebieten herauszuarbeiten.
Tagungsprogramm (pdf-Datei)
Im Rahmen der Tagung findet ein öffentlicher Vortrag von Walter H. Pehle statt:
Ernst Klee (1942–2013)
Ein Pionier der medizinischen Zeitgeschichte
Freitag, 28. Juni 2019, 17:30 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Casino, Raum 1.801
Internationale Tagung des Fritz Bauer Instituts in Kooperation mit der Gedenkstätte Hadamar.
Wir danken Frau Dr. Dorothee Freudenberg für die Finanzierung dieser Tagung.
Alle Räume, in denen die Tagung stattfindet, sind barrierefrei zu erreichen. Falls Sie eine Auffahrtgenehmigung für den Campus Westend benötigen, um nah an das Veranstaltungsgebäude herfahren zu können, wenden Sie sich bitte an Frau Hannah Hecker:
sekretariat.steinbacher(at)fritz-bauer-institut.de
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For more than four hundred years, the Eastern European border town of Buczacz – today part of Ukraine – was home to a highly diverse citizenry. It was here that Poles, Ukrainians, and Jews all lived side by side in relative harmony. Then came World War II, and three years later the entire Jewish population had been murdered by German and Ukrainian police, while Ukrainian nationalists eradicated Polish residents. In his talk, Omer Bartov will explain how ethnic cleansing doesn’t occur as is so often portrayed in popular history, with the quick ascent of a vitriolic political leader and the unleashing of military might. It begins in seeming peace, slowly and often unnoticed, the culmination of pent-up slights and grudges and indignities. The perpetrators aren’t just sociopathic soldiers. They are neighbors and friends and family.
is John P. Birkel and Distinguished Professor of European History at the Brown University in Providence, Rhode Island. He is the author of Anatomy of a Genocide: The Life and Death of a Town Called Buczacz.
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Im Jahr 2010 hat die Sarrazin-Debatte eine Wende eingeleitet. Schien der »Nationalstolz« während der Fußballweltmeisterschaft 2006 noch positiv besetzt, so zeigte er seitdem wieder sein wahres Gesicht. Das Eigene und das Fremde kamen wieder stärker zum Tragen. Der positiv konnotierte Patriotismus schlug an vielen Stellen um in aggressiven Nationalismus, dem nicht nur Rassismus, sondern auch Antisemitismus immanent ist. Jüdinnen und Juden passen nicht in die Logik des Nationalismus. Sie gelten als die »Dritten der Nation«, als außerhalb der binären Weltsicht vom Eigenem und dem Fremden stehend. Sie verkörpern Ambivalenzen, Konflikte und Widersprüche und damit scheinbar alles, was die nationale Einheit gefährden könnte. Ethnischer Nationalismus durch Rückbesinnung auf nationale Mythen und die Entwertung anderer Nationalitäten, ethnischer Gruppen und gesellschaftlicher Minderheiten findet sich in allen Teilen der Gesellschaft, auch bei jenen, die aus aller Welt kommend in Deutschland zu Hause sind.
Die Tagung will deshalb sowohl den »autochthonen« deutschen als auch den ethnischen Nationalismus von »Migrant*innen« vor der Folie eines antisemitismuskritischen Ansatzes reflektieren. Was hat nationales Bewusstsein heute mit antijüdischen Ressentiments zu tun? Was ist das Problematische am Nationalismus und bestehen Unterschiede zum Patriotismus? Kann Nationalismus ohne die Ausgrenzung von Minderheiten funktionieren? Welche pädagogischen Konzepte eignen sich zum Umgang mit Nationalismus?
Tagungsflyer (pdf-Datei)
Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main
In Kooperation mit
Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«
Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin
Pädagogisches Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt
Gefördert vom
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!«
Antisemitismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit – Migrationsgesellschaft, Konkurrenzen, Bildungsstrategien: Diese Stichworte prägen zunehmend die gesellschaftliche, wissenschaftliche und pädagogische Auseinandersetzung mit Vorurteilen und mit ausgrenzenden Denk- und Deutungsmustern. Vielfach schwankt die Diskussion zwischen Eifer und Orientierungslosigkeit, zwischen eindeutigen Positionen und Differenziertheit. Die Tagungsreihe beleuchtet aktuelle Analysen, diskutiert innovative Bildungsansätze und setzt diskurskritische Akzente. Die Veranstaltungsreihe lädt zum Austausch und zur Vernetzung von Wissenschaft und pädagogischer Praxis ein.
Anmeldeschluss: Freitag, 17. Mai 2019
Die Veranstalter übernehmen die Unterkunftskosten für eine Übernachtung in Berlin. Reisekostenzuschüsse können leider nicht angeboten werden.
Tagungsort: GLS Campus Berlin
Weitere Informationen, Material und Berichte:
www.bs-anne-frank.de/blickwinkel
Bildungsstätte Anne Frank e.V.
Siraad Wiedenroth
Hansaallee 150
60320 Frankfurt am Main
Tel.: 069.56 000 253
swiedenroth(at)bs-anne-frank.de
www.bs-anne-frank.de
Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Thomas Siurkus
Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
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Peggy Parnass hat sich vor allem als Gerichtsreporterin einen Namen gemacht. Ihre Berichte, die 1980 wegen ihrer großen Menschlichkeit mit dem Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union gewürdigt wurden, erschienen später in Buchform unter dem Titel Prozesse. Lange sprach sie nicht über ihre eigenen Verfolgungserfahrungen. Als Vierjährige kam sie 1939 mit ihrem jüngeren Bruder mit einem Kindertransport nach Schweden. Ihre Eltern wurden in Treblinka ermordet. Schon mit 14 Jahren musste sich Peggy Parnass ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Heute kennt man sie aus ihren vielfältigen Aktivitäten unter anderem als Journalistin, Schauspielerin, Übersetzerin, kämpferische Jüdin und leidenschaftliche Skatspielerin. Der Film gibt einen Einblick in ihr Leben. Im Anschluss stehen sie sowie die Filmemacher Jürgen Kinter und Gerhard Brockmann für ein Gespräch zur Verfügung.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit Pupille e.V. – Kino in der Uni, dem AStA der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Förderverein des Fritz Bauer Instituts e.V.
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Noch im Chaos des Zweiten Weltkrieges bildeten sich in Polen Strukturen heraus, welche die Aufarbeitung und Bestrafung der NS-Verbrechen erleichtern sollten. Der Vortrag setzt sich mit den gesellschaftlichen, politischen und nationalen Voraussetzungen, dem Verlauf und der öffentlichen Inszenierung ausgewählter polnischer Nachkriegsprozesse gegen NS-Verbrecher auseinander. Er beleuchtet auch andere Formen der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Polen.
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien an der Universität Halle (Saale). Ihre Dissertation erschien 2009 unter dem Titel Die Presse des Sozialismus ist schlimmer als der Sozialismus: Europa in der Publizistik der Volksrepublik Polen, der ČSSR und der DDR.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Deutschen Polen-Institut, Darmstadt
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Für die Suche nach Vermissten und die Klärung ihrer Schicksale entstand 1946 im hessischen Arolsen das weltweit umfassendste Archiv über die Opfer des Nationalsozialismus. Die von den Alliierten als International Tracing Service gegründete Einrichtung agierte lange abseits der Öffentlichkeit und war selbst Forschenden kaum bekannt. Dies hat mit ihrer Geschichte zu tun, die mit der Auseinandersetzung über den Umgang mit den NS-Verbrechen verschränkt ist. Heute unterstützen die Arolsen Archives sowohl Angehörige von NS-Verfolgten als auch Forschung und Bildung. Außerdem sollen die Sammlungen weltweit zugänglich gemacht werden. Der Vortrag zeichnet ihre wechselvolle Geschichte nach und stellt aktuelle Perspektiven und Potentiale vor.
hat Sozialwissenschaften und Management studiert und ist Direktorin der Arolsen Archives.
ist Historiker und Leiter der Abteilung Forschung und Bildung an den Arolsen Archives.
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Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
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80 Jahre nach dem Ende des Spanienkriegs und 40 Jahre nach der franquistischen Diktatur hat das lange Schweigen über die Vergangenheit einer vielschichtig geführten Diskussion Platz gemacht über die rund 114.000 Opfer des Franquismus, die immer noch in Massengräbern oder am Straßenrand verscharrt sind, über den Umgang mit den Symbolen der Diktatur in einer Demokratie, über die Kontroversen um die Verursacher des Bürgerkriegs und die in ihm von beiden Seiten verübte Gewalt. Die Vehemenz der Debatte zeigt, dass trotz gegenteiliger Beteuerungen die vom Spanienkrieg verursachte Spaltung der Gesellschaft bis heute nicht überwunden ist.
ist Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität von Alcalá (Madrid). 2013 erschien von ihm Gegenwart der Vergangenheit. Die Kontroverse um Bürgerkrieg und Diktatur in Spanien.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem AStA der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
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Eine Veranstaltung im Rahmen des Bündnisses DIE VIELEN e.V.
DIE VIELEN: Frankfurter Erklärung
Der Vortrag zeigt am Beispiel des »Bund. Gemeinschaft für sozialistisches Leben«, wie sehr unsere Vorstellung von der »Rettung« von Juden ein Nachkriegsprodukt ist, geprägt vom Bedürfnis, ein vereinfachtes Bild des rechtschaffenen Individuums zu feiern. Dieses Bild hat auch die Aussagen der Helfer selbst gefärbt, die oft erst viele Jahre danach über ihre Taten berichtet haben. Anhand von Tagebüchern und anderen zeitgenössischen Quellen wird eine Welt aufgedeckt, die vielfach nicht zu unserer gängigen Vorstellung passt, und zudem gezeigt, wie schwer es den Akteuren fiel, ihre Erlebnisse in der Nachkriegszeit zu bewerten.
ist Distinguished Professor am Pat M Glazer Chair für Jüdische Studien sowie Professor für Geschichte und Germanistische Studien am Department of History der Indiana University Bloomington. 2000 erschien sein grundlegendes Buch The Past in Hiding. Memory and Survival in Nazi Germany (dt.: In einem unbewachten Augenblick. Eine Frau überlebt im Untergrund, Aufbau Verlag, Berlin 2002).
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Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Moderation: Rebecca C. Schmidt, Geschäftsführerin des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen«
»Dadurch war aber der Gerichtshof überfordert, der nur zu einem einzigen Zweck zusammentritt, nämlich dem, Recht zu sprechen«, so Hannah Arendt, Beobachterin des Eichmann-Prozesses, den sie mit einer großen »Anzahl von Aufgaben« und einer ganzen »Reihe politischer Nebenabsichten« kon-frontiert sah. Seit dem Jerusalemer Prozess des Jahres 1961 und den wenig später beginnenden Frankfurter Auschwitz-Prozessen, initiiert von Fritz Bauer, wird immer wieder über die Rolle der Justiz bei der Aufarbeitung des Holocaust diskutiert. Soll sie die einzelnen Verbrechen aufklären und die Täter schuldig sprechen, oder soll sie auch den Opfern eine Stimme geben und zur historischen Erforschung der Gründe, Ursachen und Folgen dieses Menschheitsverbrechens beitragen? Schon bald werden die letzten mutmaßlichen Täter gestorben sein – wie auch die Überlebenden der Opfergeneration. Was bringt es, Greise vor Gericht zu stellen? Welche Aufgaben hat die Geschichtswissenschaft im Unterschied zur Justiz? Wie sollten sich beide zu den jüngsten Relativierungsversuchen und der Gefahr eines wachsenden Antisemitismus verhalten? Darüber diskutiert Sybille Steinbacher mit dem Rechtswissenschaftler Boris Burghardt von der HU Berlin, der die strafrechtliche Aufarbeitung von Unrechtsregimen erforscht, und Günther Feld, der zunächst als Staatsanwalt und dann als Vertreter der Nebenklage an vielen NS-Verfahren beteiligt war.
ist Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für deutsches und internationales Strafrecht, Strafprozessrecht und Juristische Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Sommersemester 2019 hat er die Michael Hauck Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung am Fritz Bauer Institut inne.
war von 1978 bis 2011 Staatsanwalt in Köln und langjähriger Leiter der Abteilung für NS-Verbrechen. Er führte etwa 30 Verfahren gegen SS-Angehörige. Heute arbeitet er als Rechtsanwalt und vertritt Holocaust-Überlebende und deren Angehörige als Nebenkläger in den letzten Auschwitz-Prozessen.
ist Direktorin des Fritz Bauer Instituts, Inhaberin des Lehrstuhls zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust und Principal Investigator des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen« an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Frankfurt
Veranstaltungsflyer (jpg-Datei)
Exzellenzcluster
»Die Herausbildung normativer Ordnungen«
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Max-Horkheimer-Str. 2
60323 Frankfurt am Main
+49 (0)69 798-31401
office@normativeorders.net
https://www.normativeorders.net/frankfurter-stadtgespraech
Daniel Siemens nimmt die verschiedenen Entwicklungsstufen der SA in den Blick: vom paramilitärischen Wehrverband der Weimarer Jahre, der nach seiner Neukonstituierung 1925/26 wieder erstarkte und dem Nationalsozialismus zur Macht verhalf, über Konflikte und Krisen im Zuge der »Machtergreifung« bis zur abermaligen Neuausrichtung nach der Ermordung führender SA-Mitglieder 1934. Tatsächlich suchte sich die SA, die eine ganze Generation von Heranwachsenden prägte, ab Mitte der 1930er Jahre neue Aufgaben, die sie vor allem in der Peripherie des »Dritten Reiches«, den »Anschlussgebieten« Österreich, Sudeten- und Memelland, fand. Ihre Führer waren zudem eng in die Organisation des Holocaust in Südosteuropa eingebunden.
ist Professor für Europäische Geschichte an der University of Newcastle. Seine Habilitationsschrift erschien 2017 unter dem Titel Stormtroopers: A New History of Hitler’s Brownshirts (dt. Sturmabteilung. Die Geschichte der SA, München: Siedler Verlag, 2019).
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Stadträtin Elke Sautner in Vertretung von Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig
Prof. Dr. Sybille Steinbacher für das Fritz Bauer Institut
In zahlreichen deutschen Rüstungsunternehmen waren im letzten Kriegsjahr KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit eingesetzt – so auch in den Frankfurter Adlerwerken. Bis heute ist vielen Frankfurterinnen und Frankfurtern unbekannt, dass sich mitten in der Stadt ein Konzentrationslager befand. 1944 wurde auf dem Gelände der Adlerwerke das Außenlager »Katzbach« eingerichtet. Die meisten Gefangenen stammten aus Polen, viele von ihnen waren am Warschauer Aufstand beteiligt. In den Adlerwerken mussten sie unter grauenvollen Bedingungen Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Nur selten war die Sterblichkeit von Zwangsarbeitern so hoch wie hier: Über ein Drittel der nach Frankfurt verschleppten Menschen starb binnen weniger Wochen und Monate aufgrund von Unterernährung, katastrophalen Lebensbedingungen und Gewalt.
Die Stadt Frankfurt vergab 2018 einen Forschungsauftrag an das Fritz Bauer Institut, um die wissenschaftliche Grundlage für eine Gedenkstätte zu schaffen, die an das Schicksal der Gefangenen des Konzentrationslagers erinnert. Zum Semesterauftakt präsentiert die mit der Studie betraute Historikerin Dr. Andrea Rudorff ihre Forschungsergebnisse im Rahmen eines Vortrags.
Im Anschluss an den Vortrag findet ein Empfang statt.
ist wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Fritz Bauer Institut.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main
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Workshop des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut
Das Bezeugen des Holocaust und die Strafverfolgung der Täter waren nach 1945 eng miteinander verbunden. Viele Überlebende, die Zeugnis ablegten, taten das ganz selbstverständlich auch im Hinblick auf eine Verfolgung der Täter. Das Beklagen der Toten und die Anklage der Verbrechen gingen ineinander über, ebenso das Verlangen nach Gerechtigkeit, Wahrheit und gelegentlich nach Rache.
Später fielen die Sphären der Strafverfolgung und der Zeugenschaft des Holocaust zunehmend auseinander. Die juristische Zeugenschaft der Überlebenden wurde eine kontroverse Angelegenheit, gekennzeichnet von widersprüchlichen Erwartungen und Anforderungen. Bundesdeutsche Strafjuristen und ein Teil der Öffentlichkeit bestanden mit Verweis auf rechtstaatliche Grundsätze darauf, die Prozesse gegen die (Mit-)Täter des staatlich organisierten Massenmords als ganz normale Strafprozesse zu führen. Aus dieser Perspektive waren die Überlebenden mit ihren tiefen Verletzungen zweifelhafte Zeugen, zu voreingenommen und emotional. Die Glaubwürdigkeit der Zeugen wurde nicht zuletzt daran bemessen, ob sich bei ihnen Zeichen von Hass oder Rachegefühlen zeigten.
Die ehemaligen KZ-Häftlinge und Holocaust-Überlebenden nutzten die Prozesse weiterhin, um in den Formen, die ihnen das Strafrecht zubilligte, öffentlich ihr Wissen über die Verbrechen kundzutun. Ihre Motive und Anliegen waren vielfältig; ihre Möglichkeiten, sich vor Gericht verständlich zu machen, variierten. Die juristische Zeugenschaft des Holocaust war ein transnationales Phänomen; die Herkunft aus verschiedenen, nicht selten wechselnden Erinnerungsgemeinschaften und die Sprachen, die im Zeugenstand gesprochen wurden, bestimmten den Gehalt und die Rezeption der Aussagen wesentlich mit. Der Workshop wird aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen und mit Blick auf verschiedene Zeiträume und Länder die juristische Zeugenschaft der Holocaust-Überlebenden diskutieren.
Programm (pdf-Datei)
Anmeldung bis 29. März 2019
Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow
Dagi Knellessen / Katharina Stengel
Goldschmidtstr. 28
04103 Leipzig
+49 (0)341 21735-755
antwort(at)dubnow.de
http://www.dubnow.de
Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Zur Würdigung von Trude Simonsohn und Irmgard Heydorn
Trude Simonsohn ist Überlebende des Holocaust und für die Goethe-Universität eine wichtige Zeitzeugin für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Irmgard Heydorn war NS-Widerstandskämpferin. Sie setzte sich Zeit ihres Lebens gegen das Vergessen der Verbrechen der Nationalsozialisten ein. Beide verband eine lebenslange Freundschaft.
Nach der feierlichen Enthüllung des Raumschildes wird der Historiker Dr. Markus Roth (Arbeitsstelle Holocaustliteratur, Justus-Liebig-Universität Gießen) einen Vortrag zur Würdigung von Trude Simonsohn und Irmgard Heydorn halten.
Eine Kooperation des Präsidiums der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit dem Fritz Bauer Institut.
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Veranstalter
Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
Der Vorstand des Fördervereins des Fritz Bauer Instituts lädt alle seine Mitglieder ein zur ordentlichen Mitgliederversammlung (gemäß § 7 der Satzung). Im Rahmen der Mitgliederversammlung wird der Vorstand neu gewählt.
Mit freundlichen Grüßen
Jutta Ebeling
(für den Vorstand)
Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Eine Tagung des Historischen Museum Frankfurt in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung sowie der Bildungsstätte Anne Frank, dem Historischen Seminar der Goethe-Universität, dem Institut für Stadtgeschichte und dem Jüdischen Museum Frankfurt
Im Jahr 2020 jährt sich das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft zum 75. Mal. Das Historische Museum Frankfurt wird in diesem Jahr die erste umfassende Ausstellung über die Zeit des Nationalsozialismus in Frankfurt eröffnen. Es überrascht, wie schnell und gründlich sich das zuvor so liberale und weltoffene Frankfurt unter seinem NS-Oberbürgermeister Friedrich Krebs der NS-Ideologie angeschlossen hat. Die Ausstellung will das lange gehegte Bild der Stadt als »widerständig« hinterfragen und die Beteiligung der Bevölkerung Frankfurts, ihrer Verwaltung, Universität und Wirtschaft am nationalsozialistischen System verdeutlichen.
Die Tagung bringt zur Vorbereitung der Ausstellung Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen zusammen, die aktuelle Forschungsprojekte zu Frankfurt im Nationalsozialismus vorstellen und davon berichten, wie man andernorts mit den Herausforderungen umgeht, vor denen heute die Erinnerung an diese Epoche der deutschen Geschichte steht. Die Erwartungen der Frankfurter Stadtgesellschaft an eine solche Ausstellung sollen gleichermaßen Berücksichtigung finden. Deshalb sind alle Interessierte und Akteur/innen, die sich mit diesem Thema befassen, eingeladen.
Donnerstag, 21. März 2019
Erwartungen
10.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Jan Gerchow (Historisches Museum Frankfurt)
Grußwort: Dr. Ina Hartwig (Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main)
Grußwort: N.N. (Hessische Landeszentrale für politische Bildung Wiesbaden)
10.30 Uhr
Key Note: Von der Heimat ohne NS zum NS ohne Heimat. Der Nationalsozialismus und die lokale Geschichtskultur nach 1945
Prof. Dr. Habbo Knoch (Universität Köln)
11.00 Uhr
Ideensammlung mit dem Publikum: Was erwarten wir von einer Frankfurter NS-Ausstellung?
12.30 Uhr
Mittagspause
Stand der Forschung zu Frankfurt, laufende Projekte und Desiderata
13.30 Uhr
Stand der Forschung
Prof. Dr. Christoph Cornelißen (Historisches Seminar, Goethe-Universität Frankfurt)
14.00 Uhr
Aktuelle Projekte des Fritz Bauer Instituts
Prof. Dr. Sybille Steinbacher (Fritz Bauer Institut, Frankfurt)
14.30 Uhr
Die Frankfurter Universität im Nationalsozialismus
Prof. Dr. Moritz Epple (Historisches Seminar, Goethe-Universität Frankfurt)
15.00 Uhr
Gemeinsame Diskussion und Kaffeepause
15.45 Uhr
Die Webseite »Frankfurt1933–1945«
Dr. Thomas Bauer (Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt)
16.15 Uhr
Das neue Konzept des Jüdischen Museums Frankfurt
Dr. Mirjam Wenzel (Jüdisches Museum Frankfurt)
16.45 Uhr
Vergangenheit und Zukunft der Gedenkpädagogik in Frankfurt
Gottfried Kößler (Pädagogisches Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt)
17.15 Uhr
Gemeinsame Diskussion
Öffentlicher Abendvortrag
18.30 Uhr
Historisches Wissen und das Fortleben postnazistischer Bilderwelten in der Popkultur
Dr. Jelena Jazo (Frankfurt)
Freitag, 22. März 2019
Methoden: Wie den Nationalsozialismus ausstellen und vermitteln? Erfahrungen andernorts
9.30 Uhr
Partizipative Ansätze in Ausstellungsprojekten: Das denk.mal Hannoverscher Bahnhof in Hamburg
Dr. Oliver von Wrochem (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
10.00 Uhr
Der Nationalsozialismus in der geplanten Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums
Fritz Backhaus (Deutsches Historisches Museum, Berlin)
10.20 Uhr
Emotionen und Diskurs. Erfahrungen im Umgang mit NS-Objekten
Dr. Sylvia Necker (Nottingham/Frankfurt)
10.40 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Vielfältige Ansätze. Von der Erforschung zur Darstellung von Akteurinnen und Akteuren
PD Dr. Jan Erik Schulte (Gedenkstätte Hadamar)
11.20 Uhr
Medial und interaktiv. geplante NS-Dokumentationszentrum in Mannheim
Andreas Mix (MARCHIVUM, Mannheim)
11.40 Uhr
Digitale Medien in der historisch-politischen Bildung
Dr. Meron Mendel (Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt)
12.00 Uhr
Design für Alle. Die neue Dauerausstellung in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Dr. Elke Gryglewski (Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin)
12.20 Uhr
Gemeinsame Diskussion
13.00 Uhr
Mittagspause
Resümee
14.00 Uhr
Welche Anstöße kann eine Ausstellung der Stadtgesellschaft geben?
Dr. Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems)
14.30 Uhr
Zusammenfassung des gesammelten Inputs
15.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
An beiden Tagen ganztägig:
Poster-Präsentationen von Initiativen zur Frankfurter NS-Geschichte
Teilnahmegebühr: € 20,– / ermäßigt € 10,–
Vor Ort an der Museumskasse zu bezahlen.
Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht!
Tagungsflyer (pdf-Datei)
Kontakt
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 212-35599
info(at)historisches-museum-frankfurt.de
www.historisches-museum-frankfurt.de
Zugang zum Pavillon über die Fürstenberger Straße und den Fritz-Neumark-Weg (Universitätsparkplatz hinter der Schranke)
Die Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt.
Sie ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Guide: Thomas Siurkus
Das Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna/Monowitz. Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.
Website mit umfangreichem Informationsmaterial und 24 Video-Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de
Ausgaben des Programmhefts
(pdf-Datei) seit April 2018
› Oktober bis Februar 2025/26
› April bis Juli 2025
› Oktober bis Februar 2024/25
› März bis Juli 2024
› Oktober bis Februar 2023/24
› April bis Juli 2023
› Oktober bis Februar 2022/23
› April bis September 2022
› Oktober bis Februar 2021/22
› Juni bis Juli 2021
› April bis Mai 2021
› Januar bis Februar 2021
› Oktober bis November 2020
› März bis Juli 2020
› Oktober bis Februar 2019/20
› April bis Juli 2019
› Oktober bis Februar 2018/19
› April bis Juli 2018