Eine Tagung des Historischen Museum Frankfurt in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung sowie der Bildungsstätte Anne Frank, dem Historischen Seminar der Goethe-Universität, dem Institut für Stadtgeschichte und dem Jüdischen Museum Frankfurt
Im Jahr 2020 jährt sich das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft zum 75. Mal. Das Historische Museum Frankfurt wird in diesem Jahr die erste umfassende Ausstellung über die Zeit des Nationalsozialismus in Frankfurt eröffnen. Es überrascht, wie schnell und gründlich sich das zuvor so liberale und weltoffene Frankfurt unter seinem NS-Oberbürgermeister Friedrich Krebs der NS-Ideologie angeschlossen hat. Die Ausstellung will das lange gehegte Bild der Stadt als »widerständig« hinterfragen und die Beteiligung der Bevölkerung Frankfurts, ihrer Verwaltung, Universität und Wirtschaft am nationalsozialistischen System verdeutlichen.
Die Tagung bringt zur Vorbereitung der Ausstellung Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen zusammen, die aktuelle Forschungsprojekte zu Frankfurt im Nationalsozialismus vorstellen und davon berichten, wie man andernorts mit den Herausforderungen umgeht, vor denen heute die Erinnerung an diese Epoche der deutschen Geschichte steht. Die Erwartungen der Frankfurter Stadtgesellschaft an eine solche Ausstellung sollen gleichermaßen Berücksichtigung finden. Deshalb sind alle Interessierte und Akteur/innen, die sich mit diesem Thema befassen, eingeladen.
Donnerstag, 21. März 2019
Erwartungen
10.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Jan Gerchow (Historisches Museum Frankfurt)
Grußwort: Dr. Ina Hartwig (Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main)
Grußwort: N.N. (Hessische Landeszentrale für politische Bildung Wiesbaden)
10.30 Uhr
Key Note: Von der Heimat ohne NS zum NS ohne Heimat. Der Nationalsozialismus und die lokale Geschichtskultur nach 1945
Prof. Dr. Habbo Knoch (Universität Köln)
11.00 Uhr
Ideensammlung mit dem Publikum: Was erwarten wir von einer Frankfurter NS-Ausstellung?
12.30 Uhr
Mittagspause
Stand der Forschung zu Frankfurt, laufende Projekte und Desiderata
13.30 Uhr
Stand der Forschung
Prof. Dr. Christoph Cornelißen (Historisches Seminar, Goethe-Universität Frankfurt)
14.00 Uhr
Aktuelle Projekte des Fritz Bauer Instituts
Prof. Dr. Sybille Steinbacher (Fritz Bauer Institut, Frankfurt)
14.30 Uhr
Die Frankfurter Universität im Nationalsozialismus
Prof. Dr. Moritz Epple (Historisches Seminar, Goethe-Universität Frankfurt)
15.00 Uhr
Gemeinsame Diskussion und Kaffeepause
15.45 Uhr
Die Webseite »Frankfurt1933–1945«
Dr. Thomas Bauer (Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt)
16.15 Uhr
Das neue Konzept des Jüdischen Museums Frankfurt
Dr. Mirjam Wenzel (Jüdisches Museum Frankfurt)
16.45 Uhr
Vergangenheit und Zukunft der Gedenkpädagogik in Frankfurt
Gottfried Kößler (Pädagogisches Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt)
17.15 Uhr
Gemeinsame Diskussion
Öffentlicher Abendvortrag
18.30 Uhr
Historisches Wissen und das Fortleben postnazistischer Bilderwelten in der Popkultur
Dr. Jelena Jazo (Frankfurt)
Freitag, 22. März 2019
Methoden: Wie den Nationalsozialismus ausstellen und vermitteln? Erfahrungen andernorts
9.30 Uhr
Partizipative Ansätze in Ausstellungsprojekten: Das denk.mal Hannoverscher Bahnhof in Hamburg
Dr. Oliver von Wrochem (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
10.00 Uhr
Der Nationalsozialismus in der geplanten Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums
Fritz Backhaus (Deutsches Historisches Museum, Berlin)
10.20 Uhr
Emotionen und Diskurs. Erfahrungen im Umgang mit NS-Objekten
Dr. Sylvia Necker (Nottingham/Frankfurt)
10.40 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Vielfältige Ansätze. Von der Erforschung zur Darstellung von Akteurinnen und Akteuren
PD Dr. Jan Erik Schulte (Gedenkstätte Hadamar)
11.20 Uhr
Medial und interaktiv. geplante NS-Dokumentationszentrum in Mannheim
Andreas Mix (MARCHIVUM, Mannheim)
11.40 Uhr
Digitale Medien in der historisch-politischen Bildung
Dr. Meron Mendel (Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt)
12.00 Uhr
Design für Alle. Die neue Dauerausstellung in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Dr. Elke Gryglewski (Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin)
12.20 Uhr
Gemeinsame Diskussion
13.00 Uhr
Mittagspause
Resümee
14.00 Uhr
Welche Anstöße kann eine Ausstellung der Stadtgesellschaft geben?
Dr. Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems)
14.30 Uhr
Zusammenfassung des gesammelten Inputs
15.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
An beiden Tagen ganztägig:
Poster-Präsentationen von Initiativen zur Frankfurter NS-Geschichte
Teilnahmegebühr: € 20,– / ermäßigt € 10,–
Vor Ort an der Museumskasse zu bezahlen.
Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht!
Tagungsflyer (pdf-Datei)
Kontakt
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 212-35599
info(at)historisches-museum-frankfurt.de
www.historisches-museum-frankfurt.de