Vortragsreihe:
Recht und Moral im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit
Die Einteilung von Menschen in »Rassen« hat eine zentrale Stellung in der nationalsozialistische Politik. Zum Verständnis jener besonderen Funktion ist es notwendig, sich die Genealogie der jeweiligen Modelle in ihrer Unterschiedlichkeit anzuschauen, die Verbindung von Wissenschaft und Politik zu beleuchten und die Frageperspektive um gesellschaftstheoretische und -kritische Aspekte zu erweitern. Nach dem Zweiten Weltkrieg dominierten vor allem Versuche, die rassenanthropologischen Konzepte als Pseudowissenschaft zu beschreiben und entsprechend von einem Bruch mit diesen Vorstellungen nach dem Ende des Nationalsozialismus ausgehen. Entgegen dieser Sichtweisen, lohnt sich heute jedoch vielmehr den Blick auf die Kontinuitätslinien und stetigen Modernisierungen von Rassekonzepten, die bis in die aktuellen genetischen Einteilungen des Menschen reichen, zu richten
Dr. Tino Plümecke ist Pädagoge und Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sein Buch Rasse in der Ära der Genetik: die Ordnung des Menschen in den Lebenswissenschaften ist 2013 im Transkript Verlag erschienen.
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