Es gab nach 1945 wahrscheinlich mehr Antisemitismus, Rassismus und Hass auf Homosexuelle als im Nationalsozialismus. Der Vortrag schildert die Erfahrungen von überlebenden Juden und Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen in Westdeutschland in der Nachkriegszeit. Das gängige Bild von der gelungenen Demokratisierung der Bundesrepublik bekommt durch diese Geschichten einen Riss. Die Erfahrungen der ehemals Verfolgten zeigen, dass der Hass und die Ressentiments gegen sie tief im Denken der Menschen verankert waren und es zum Teil bis heute sind.
Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum
ist Historikerin und seit 2011 Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin sowie Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Standort Berlin.
Stefanie Schüler-Springorum
Unerwünscht. Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes
Frankfurt am Main: S. Fischer, 2025
256 S., € 25,– / E-Book, € 18,99
ISBN 978-3-10-397664-9
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Forschungszentrum »Normative Orders« der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
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