Der Workshop untersucht die Lebenssituation der unterschiedlichen Gruppen von NS-Verfolgten in den beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften: Welche Konsequenzen zogen sie aus ihren Verfolgungserfahrungen, wie organisierten sie sich und welche Forderungen stellten sie? Welche Erinnerungspraktiken und Deutungen der NS-Verbrechen entwickelten sie? Welche Möglichkeiten boten sich ihnen, welche Schwierigkeiten oder Repressalien erfuhren sie und inwieweit konnten oder wollten sie sich in die Mehrheitsgesellschaften integrieren?
Ihre Anmeldung zum Workshop senden Sie bitte bis zum 15. November 2024 an:
anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de
Programm
Mittwoch, 20. November 2024, 18:15 Uhr
Casino-Gebäude, Raum 1.811
Vortrag von Dr. Katharina Stengel (Fritz Bauer Institut):
Zwischen Selbsthilfe, antifaschistischem Kampf und Kaltem Krieg.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in der frühen Nachkriegszeit
Donnerstag, 21. November 2024
IG Farben-Haus, Raum 1.314 (Eisenhower Saal)
9:15 Uhr – Begrüßung, Einführung
Dr. Katharina Stengel
9:30–11:00 Uhr – Panel 1
(Moderation: Dr. Katharina Rauschenberger, Fritz Bauer Institut)
- Dr. des. Alexander Walther (Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz): Zwischen Solidarität und Vernachlässigung. Jüdische Überlebende und die VVN in der SBZ und frühen DDR
- Dr. Gerd Kühling (Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin): Ein jüdischer Überlebender in den Konflikten des Kalten Krieges. Hans Freund und die Verbände der NS-Verfolgten in Berlin
11:00–11:15 Uhr – Kaffeepause
11:15–12:45 Uhr – Panel 2
(Moderation Dr. Niklas Krawinkel, Fritz Bauer Institut)
- Corinna Bittner (a.r.t.e.s. Graduate School, Köln): »…einmal werden froh wir sagen, Heimat, du bist wieder mein« – Erinnerungsbeziehungen zwischen Überlebenden der Emslandlager 1945–1955
- Dr. Henning Fischer (Universität Leipzig): Im Nachkrieg aus der KPD in die Erinnerungspolitik. Martha und Harry Naujoks und die Verfolgungserfahrung von Moskau und Sachsenhausen
12:45–14:00 Uhr – Mittagspause
14:00–15:30 Uhr – Panel 3
(Moderation Prof. Michaela Soyer, Hunter College City University of New York)
- Dr. Markus Wegewitz (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora): »Ich war wieder in Dachau« – Eine Intervention der Überlebenden des Konzentrationslagers Dachau für die Errichtung einer Gedenkstätte als antifaschistische Gesellschaftspolitik
- Dr. Veronika Duma (Goethe-Universität Frankfurt am Main): Vergangenheitspolitik im Kalten Krieg. Am Beispiel der Zeitzeugin Rosa Jochmann
15:30–15:45 Uhr – Kaffeepause
15:45–17:15 Uhr – Panel 4
(Moderation N.N.)
- Dr. Maximilian Becker (Institut für Zeitgeschichte, München): »Frieden« und »Antifaschismus« – die FIAPP 1946–1951
- Dr. Dominik Rigoll (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam): Die zweifach ausgegrenzte Linke. Zur politischen Segregation linker Nazigegner aus dem Staatsapparat und den Geschichtsbüchern der Bundesrepublik
17:15–18:00 Uhr – Abschlussdiskussion
Workshop im Rahmen des von der Alfred Landecker Foundation finanzierten Forschungsprojekts zur frühen Geschichte der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in West- und Ostdeutschland
Kontakt
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de