Präsenzveranstaltung
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs suchten Statistiker nach Wegen, die ethnopolitischen Kategorien von Volk, Nation und »Rasse« in statistische Daten zu übersetzen. Der Vortrag zeichnet nach, wie die sogenannte Nationalitätenstatistik nicht nur die Vorstellungen davon, was ein Volk sei und wer dazu gehören solle, veränderte. Insbesondere während des deutschen Zugriffs auf das östliche Europa im Zweiten Weltkrieg wurde sie zu einer bevölkerungspolitischen Technologie nationalsozialistischer Volkstums- und Vernichtungspolitik.
Dr. Philipp Kröger
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Geschichte der Gegenwart der Universität Siegen. Seine Dissertation Das vermesse Volk. Nationalitätenstatistik und Bevölkerungspolitik in Deutschlands östlichen Grenzländern 1860–1945 ist 2023 im Wallstein Verlag, Göttingen erschienen und wurde mit dem Förderpreis der Gesellschaft für Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik ausgezeichnet.
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