Die nationalsozialistische Propaganda benutzte die literarische Figur des ewigen Juden als Metapher des Hasses und instrumentalisierte sie für verschiedene mediale Darbietungen. In München wurde ab November 1937 die Ausstellung »Der ewige Jude« gezeigt. Die Inszenierung, deren Zweck es war, Abscheu vor Juden zu erregen, wanderte nach Wien, Berlin und in andere Städte. Die Ausstellung bildete die Grundlage für den gleichnamigen Propagandafilm, der im November 1940 Premiere hatte. Der Film bediente sich derselben Methoden wie die Ausstellung: Diskriminierung, Denunziation, Stigmatisierung. Er wurde im ganzen deutschen Herrschaftsgebiet gezeigt mit dem Ziel, Antisemitismus zu stimulieren und die Bevölkerung auf den Judenmord vorzubereiten.
Prof. Dr. Wolfgang Benz ist Professor an der Technischen Universität Berlin und seit 1990 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung. Benz ist 1985 Mitbegründer und Herausgeber der Dachauer Hefte und seit 1992 auch Herausgeber des im Metropol Verlag erscheinenden Jahrbuchs für Antisemitismusforschung. Er ist Autor zahlreicher Monographien zum Antisemitismus im Nationalsozialismus und zum Holocaust. Als Standardwerke gelten Geschichte des Dritten Reiches, 2000 im Münchner C.H. Beck Verlag erschienen, und Der Holocaust, 1995 ebenfalls im Beck Verlag herausgekommen. Teils als alleiniger Herausgeber teils in Kooperation mit Kollegen hat er wichtige Nachschlagewerke zum Nationalsozialismus, zum Holocaust und zum Deutschen Widerstand veröffentlicht. Hervorzuheben sind auch die im Metropol-Verlag erscheinende Bibliothek der Erinnerung und die im Fischer Taschenbuchverlag publizierte Reihe Lebensbilder – Jüdische Erinnerungen und Zeugnisse.
Kontakt
Fritz Bauer Institut
Tel.: 069.798 322-40
<link mail ein fenster zum versenden der>info@fritz-bauer-institut.de