Events and Exhibitions

Wednesday, 16. September 2015, 16:30 o'clock

Die Verurteilung von Kriegs- und Besatzungsverbrechen des Zweiten Weltkriegs durch sowjetische Gerichte

Vortrag von Prof. Dr. Tanja Penter, Heidelberg:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
Hörsaalzentrum HZ 15

Veranstaltung in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Frankfurt.
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Die strafrechtliche Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechen deutscher Täter und einheimischer Kollaborateure wurde in der spätstalinistischen Sowjetunion nach 1945 zu einem wichtigen Element sowjetischer Nachkriegspolitik, mit dessen Hilfe man sich auch international positionieren wollte. Neben etwa 25.000 deutschen Tätern (zumeist Kriegsgefangenen) wurden bis 1953 in diesem Zusammenhang über 320.000 Sowjetbürger als Kollaborateure durch sowjetische Gerichte verurteilt. Der Vortrag diskutiert den Beitrag dieser Prozesse zur juristischen Aufarbeitung des Holocaust und der Besatzungsverbrechen, ihre Funktion für die sowjetische Bevölkerung und den Wert der Prozessdokumentationen als historische Quellen für künftige Forschungen.

Prof. Dr. Tanja Penter ist seit Oktober 2013 Professorin für Osteuropäische Geschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die Geschichte Russlands, der Ukraine und der Sowjetunion im 19. und 20. Jahrhundert, der Diktaturvergleich Stalinismus – Nationalsozialismus, die Erforschung von Besatzungserfahrung, Zwangsarbeit, Kollaboration und Holocaust sowie Transitional Justice, Rechts- und Gerechtigkeitskulturen und Vergangenheitspolitik in Osteuropa.

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link>info@fritz-bauer-institut.de



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