Events and Exhibitions

Friday, 27. January 2012, 11:00 o'clock

Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung
NS-Gesellschaft und Gewalt

Vortrag von Prof. Dr. Michael Wildt, Berlin:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Grüneburgplatz 1
Hörsaalzentrum, Raum HZ 6

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem
Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Am 19. August 1933 wurde ein junger Mann durch die Straßen getrieben und musste ein Schild halten, auf dem stand: »Ich habe ein Christenmädchen geschändet!« Uniformierte SA-Männer begleiteten ihn, wie bei einem Volksfest lief vor ihm ein Spielmannszug. Umstehende säumten den »Umzug«. Bislang wurde nationalsozialistische Gewalt vor allem mit dem NS-Staat und seinen Terrororganen in Verbindung gebracht. Indessen rückt in der neueren Forschung mehr und mehr die gesellschaftliche Dimension der Gewalt in den Blick. Michael Wildt wird diesen Veränderungen in der Analyse von Gewalt nachgehen und diskutieren, was dieser Perspektivwechsel für die Geschichte des Holocaust bedeutet.

Michael Wildt ist Professor für Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt im Nationalsozialismus an der Humboldt Universität in Berlin. Zuvor war er außerordentlicher Professor an der Universität Hannover, dann Honorarprofessor für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Seine Habilitation Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes erschien 2002 in der Hamburger Edition. 2007 erschien im selben Verlag sein Buch Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung. Gewalt gegen Juden in der deutschen Provinz 1919 bis 1939, das in einem Internetforum zum besten historischen Buch 2008 erkoren wurde.

Ab 12:30 Uhr im Foyer des IG Farben-Hauses:
Namenslesung zum Gedenken der Opfer der IG Farben
Eine Veranstaltung der Initiative Studierender am IG Farben-Campus

Kontakt
<link mail ein fenster zum versenden der>info@fritz-bauer-institut.de



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