Events and Exhibitions

Monday, 28. September 2015, 18:15 o'clock

Ganz normale Parteigenossen
Die Mitglieder der NSDAP 1925–1945

Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Falter, Mainz:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
Hörsaalzentrum HZ 8

Eine Veranstaltung des <link internal-link internen link im aktuellen>Förderverein des Fritz Bauer Institut e.V.

Weder wissen wir, wie viele NSDAP-Mitglieder es überhaupt gab, noch können wir exakt Auskunft darüber geben, wie hoch die Mitgliederzahl der NSDAP in bestimmten Jahren war. Auch ist wenig bekannt, dass die Partei häufiger für die Allgemeinheit geschlossen als offen war. Zwischen 1933 und 1937 und wieder ab 1942 wurde von der Parteiführung eine äußerst restriktive Aufnahmepolitik betrieben. Nur bis zum 1.5.1933 und dann wieder zwischen 1939 und Anfang 1942 konnte (nahezu) jedermann der Partei beitreten. Noch weniger bekannt ist, in welch hoher Zahl Parteimitglieder die NSDAP auch wieder verlassen haben. Die Parteiaustritte dürften sich auf etwa eine Dreiviertelmillion in den 20 Jahren seit der Wiederbegründung der Partei im Jahre 1925 belaufen. Auch ist noch längst nicht entschieden, ob es sich bei der NSDAP, was ihre Mitglieder angeht, um eine reine oder doch weit überwiegende Mittelstandspartei oder doch eher um eine sozial heterogen zusammengesetzte Volkspartei handelte. In seinem Vortrag gibt der Mainzer Politikwissenschaftler Jürgen Falter, der Autor des nach wie vor als Standardwerk geltenden Buches Hitlers Wähler (München: Verlag C. H. Beck, 1991), anhand der Daten einer neuen, sehr umfangreichen, rund 50.000 Fälle umfassenden Stichprobe aus den beiden weitgehend erhalten gebliebenen zentralen Mitgliederkarteien der NSDAP Antworten auf diese und weitere Fragen mit zum Teil verblüffenden, zum Teil auch zur Kontroverse einladenden Ergebnissen.

Prof. Dr. Jürgen Falter ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft und seit 2012 Senior Forschungsprofessor am Fachbereich Sozialwissenschaften, Medien und Sport der Universität Mainz. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich der Forschung zum politischen Extremismus und zur Fremdenfeindlichkeit sowie im Feld der empirischen und historischen Wahlforschung und der Erforschung politischer Einstellungen. Seit April 2012 leitet er ein DFG-Forschungsprojekt zur NSDAP Mitgliedschaft.

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link>info@fritz-bauer-institut.de



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