Events and Exhibitions

Sunday, 8. September 2013, 10:00 o'clock

Erlebt. Erzählt. Erfunden.
Jugendliteratur zu Nationalsozialismus und Holocaust für den Unterricht

Tagung:

bis Dienstag, 10. September 2013, 14:00 Uhr
Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalten beim Bund, Berlin

Eine gemeinsame Veranstaltung des Anne Frank Zentrums, der Bundeszentrale für politische Bildung (Fachbereich Didaktik/Fortbildung) sowie des Pädagogisches Zentrums des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.

Kinder und Jugendliche kommen auf ganz unterschiedlichen Wegen mit den Themen Nationalsozialismus und Holocaust in Berührung: über ein Gespräch mit einem Erwachsenen, einen Film oder ein Foto, eine Website, eine Ausstellung oder über Bücher. Wenn Kinder und Jugendliche mehr über die Themen wissen wollen und dazu selbst recherchieren, oder wenn sie die Themen im Unterricht behandeln, werden sie mit ziemlicher Sicherheit auf Bücher zurückgreifen. Was werden sie finden? Welche Aspekte dieser Themen werden ihnen begegnen? Werden sie von Helferinnen und Helfern, Opfern, Täterinnen und Tätern und Zuschauern lesen? Welche Perspektive auf die Ereignisse lernen sie kennen? Spielt die Geschichte in Berlin, Warschau oder Tel Aviv – oder in allen drei Städten? Wie werden sie angesprochen? Ist die Geschichte autobiografisch, didaktisch konstruiert oder fiktiv? Sind die Protagonisten so alt wie die jugendlichen Leserinnen und Leser selbst? In welchem Zeitraum spielt die Erzählung/der Roman: vor, während oder nach dem Holocaust?

In unseren zahlreichen Begegnungen mit Lehrkräften stellen wir immer wieder fest, dass Bücher das Medium sind, auf das Lehrerinnen und Lehrer zurückgreifen, wenn sie zu den Themen Nationalsozialismus und Holocaust arbeiten. Dabei geht es ihnen nicht nur um die Vermittlung von historischem Wissen, sondern immer auch um Werteerziehung. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die Arbeit mit Literatur sehr unzureichend fachdidaktisch begleitet und reflektiert wird und dass es an Kriterien fehlt, die Lehrkräfte dabei unterstützen, ein pädagogisch wertvolles von einem kontraproduktiven (weil Stereotype fördernden) Buch zu unterscheiden.

Die Tagung will einen interdisziplinären Beitrag zur Schließung dieser Lücke leisten und Lehrkräfte, Pädagogen und Fachdidaktiker zum Erfahrungsaustausch einladen. Dabei sollen unter anderem folgende Fragen behandelt werden: Welche Bücher und Medien eignen sich, um Ziele der historisch-politischen Bildung zu erreichen? Welche konkreten Ziele sind dies in Bezug auf Jugendliteratur? Wie kann der übliche Lektürekanon kritisch reflektiert werden und woher kommen neue Impulse? Was unterscheidet Jugendliteratur von Schullektüre? Was macht das Besondere der fiktionalen Erzählung aus, welche Rolle spielen Phantasie und Imagination für das historische Lernen? Welche Texte sind nicht als Jugendliteratur geschrieben und eignen sich trotzdem für die Arbeit mit Jugendlichen? Wie spiegelt sich der gesellschaftliche Umgang mit Geschichte und die Lebenswelt der Jugendlichen in den Büchern wider, die sie lesen? Welche Gattungen eignen sich besonders für welche Lernziele und Zielgruppen? Und: Welche Erfahrungen gibt es bereits in der Arbeit mit Kinder- und Jugendbüchern?

Fragen und Anmeldungen bitte an Gottfried Kößler, Pädagogisches Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.

Kontakt
Pädagogisches Zentrum Frankfurt
Gottfried Kößler
Seckbächer Gasse 14
60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069-212 49439
<link mail ein fenster zum versenden der>gottfried.koessler@stadt-frankfurt.de
<link http: www.pz-ffm.de _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.pz-ffm.de



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