Gemeinsame Veranstaltung des Sigmund-Freud-Instituts, des Fritz Bauer Instituts und des Fachbereichs Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt.
Gibt es einen neuen Antisemitismus in Deutschland? Angesichts des erschreckenden Aufflackerns antisemitischer Parolen und Handlungen in den letzten Monaten erfordert diese Frage ein gemeinsames, interdisziplinäres Nachdenken. Micha Brumlik wird in einem kurzen Einführungsvortrag besonders auf neue Formendes Antisemitismus u.a. bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund eingehen und mögliche Interventionen und Präventionen in Bildungsinstitutionen diskutieren. Werner Bohleber fasst psychoanalytische Konzepte und Überlegungen zu den unbewussten Wurzeln des Antisemitismus zusammen und erörtert, welche spezifischen Bedingungen charakteristische unbewusste Phantasiesysteme reaktivieren können, die in manifeste antisemitische Handlungen münden.
Nach einer Diskussion zwischen den beiden Referenten wird auch das Publikum in das gemeinsame Nachdenken einbezogen.
Prof. Dr. Micha Brumlik, 1947 in der Schweiz geboren, Studium der Pädagogik und Philosophie in Jerusalem und Frankfurt am Main. Von 1981 bis 2000 Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Heidelberg, anschließend Wechsel an das Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2000 bis 2005 Direktor das Fritz Bauer Instituts, seit Oktober 2013 Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Zahlreiche Publikationen zur europäischen und jüdischen Geistesgeschichte.
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Dr. phil. Werner Bohleber, Jg. 1942, als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Frankfurt am Main tätig. Lehranalytiker der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV), deren Vorsitzender 2000–2002. Seit 1988 Mitarbeit in der Redaktion der PSYCHE, seit 1997 als Herausgeber. 2007 Auszeichnung mit dem Mary S. Sigourney Award.
Zuletzt erschienen: Was Psychoanalyse heute leistet. Identität und Intersubjektivität, Trauma und Therapie, Gewalt und Gesellschaft. Stuttgart: Klett-Cotta, 2012
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Dorothee Becker
Fritz Bauer Institut
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