Events and Exhibitions

Thursday, 19. January 2012, 20:00 o'clock

»Babi Jar – Das vergessene Massaker«

Filmvorführung und Podiumsdiskussion:

Deutsches Filmmuseum Frankfurt
Schaumainkai 41

Ein Film von Christine Rütten und Lutz Rentner (45 Min.)

Im Anschluss an den Film diskutieren Raphael Gross (Fritz Bauer Institut/Jüdisches Museum), Johannes Glenz (Pflichtverteidiger im Prozess von 1968), Cornelia Maimon-Levi (Conference on Jewish Material Claims Against Germany) und Christine Rütten (Filmemacherin). Die Moderation führt Esther Schapira (Hessischer Rundfunk).

Eine Kooperation des Hessischen Rundfunks, der Jewish Claims Conference, des Fritz Bauer Instituts sowie des Deutschen Filminstituts und goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films.

Es war die größte Massenerschießung des Zweiten Weltkriegs und doch ist das Massaker von Babi Jar wenigen ein Begriff. Im September 1941 erschossen Deutsche nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew 33.771 Juden. Zwei Tage dauerte das grauenvolle Morden.
Wurde die sogenannte »Endlösung der Judenfrage« am 20. Januar 1942 beschlossen, hatte die planmäßige Vernichtung der Juden doch längst begonnen. Das zeigt die erschütternde Dokumentation von Christine Rütten und Lutz Rentner. Babi Jar war der Vorläufer von Auschwitz – der Mord nach Dienstplan. Im Schichtbetrieb wurden Menschen erschossen und im Massengrab verscharrt.
1968 wurden einige der Täter vom Landgericht Darmstadt wegen Beihilfe zum Mord verurteilt, andere freigesprochen. Elf Angeklagte holte hier ihre NS-Vergangenheit ein. Sie waren nach dem Krieg mühelos in ihre bürgerliche Existenz zurückgekehrt. „Es ist nicht einer aufgestanden, irgendeine Person, die gesagt hat, ich habe Gewissensbisse, ich kann nachts nicht schlafen“, erklärt der Filmproduzent Artur Brauner erschüttert. Er selbst hat 49 Verwandte im Holocaust verloren.
Artur Brauner kommt in der Dokumentation ebenso zu Wort wie die letzten Überlebenden, die wie durch ein Wunder dem Massaker von Babi Jar entkamen. Die Dokumentation zeigt, dass die Mörder Männer waren, die fest daran glaubten, das Richtige zu tun.

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Tel.: 069.798 322-40
<link mail ein fenster zum versenden der>info@fritz-bauer-institut.de



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