Events and Exhibitions

Monday, 12. May 2014, 20:00 o'clock

Mörder unter uns
Fritz Bauers einsamer Kampf

Filmvorführung:

Cine-Park Hofheim
Chinonplatz 6
65719 Hofheim am Taunus

Grußwort: Bürgermeisterin Gisela Stang
Herbert Mai (Vorstandsmitglied des Fördervereins):
Arbeit und die Aufgaben des <link _blank internal-link internen link im aktuellen>Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
Filmvorführung mit anschließender Diskussion:
mit Peter Hartl (Autor des Films) und Werner Renz (Fritz Bauer Institut)
Eintritt frei!

Veranstalter
Magistrat der Stadt Hofheim am Taunus-Stadtmuseum/Stadtarchiv in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis e.V., dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V. und dem Fritz Bauer Institut. Wir danken dem ZDF für die Bereitstellung des Films.

Mörder unter uns. Fritz Bauers einsamer Kampf

Er war die Ausnahmeerscheinung der Nachkriegsjustiz: Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, der die Deutschen in einem aufsehenerregenden Prozess vor 50 Jahren mit dem Geschehen in Auschwitz konfrontierte, stand in seiner Zunft weithin allein da. »Wenn ich mein Amtszimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland«, klagte er im Freundeskreis mit galligem Humor. Die überwältigende Mehrheit seiner Amtskollegen hatte ihre Robe bereits im Zeichen des Hakenkreuzes getragen und mühte sich nun, eingebunden in alte Seilschaften, nach Kräften, die Verbrechen der Vergangenheit ruhen zu lassen.
In klarem Kontrast zu dieser Schlussstrichmentalität öffnete Fritz Bauer im Frankfurter Auschwitzprozess seinen Landsleuten die Augen für die Abgründe der Diktatur. Ohne seine stille Beharrlichkeit wäre auch Adolf Eichmann, der nach Argentinien geflohene Manager des NS-Vernichtungswerks, bis an sein Lebensende unbehelligt geblieben. Und doch trieb Fritz Bauer, wiewohl als jüdischer Sozialdemokrat nach 1933 aus seinem Vaterland vertrieben, nicht Rachsucht an. Seine Mission war die Aufklärung. Auf dem Boden des Rechtsstaats ließ er öffentlich darüber verhandeln, welche verheerenden Folgen die Herrschaft des Unrechts hatte, in dem Bestreben, dessen Wiederkehr vorzubeugen.
Der Film zeichnet mit vielen Filmfunden, Selbstauskünften des Porträtierten und Aussagen von Weggefährten den eindrucksvollen Lebenslauf von Fritz Bauer auf. Ausgehend von den schwäbischen Wurzeln, über das erzwungene Exil in Dänemark und Schweden, bis zu seinem einsamen Tod in seiner Frankfurter Wohnung, zeigt er das Leben eines in vieler Hinsicht einzigartigen Verfechters des Rechts in einer restaurativen Gesellschaft, die in den sechziger Jahren bereits von den Geburtswehen einer freieren, kritischeren Zeit erfasst war – eine beginnende Entwicklung, die sich nur dank aufrechter Persönlichkeiten wie Fritz Bauer entfalten konnte.

Dokumentation, D 2014, 45 Minuten
Autoren Peter Hartl, Andrzej Klamt
Kamera: Anthony Miller, Christian Baumann
Schnitt: Nanni Leitner
Redaktion: Annette Tewes, Winfried Laasch
Sprecher: Nick Benjamin
Tonmischung: Bruno Hebestreit
Leitung: Annette Tewes, Stefan Brauburger
Wissenschaftliche Beratung: Dr. Ronen Steinke (Autor der Fritz Bauer Biografie: <link http: www.piper.de buecher fritz-bauer-isbn-978-3-492-05590-1 _blank external-link-new-window externen link in neuem>Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht, München: Pieper Verlag, 2013)
Dank an: Werner Renz, Fritz Bauer Institut

Kontakt

Magistrat der Stadt Hofheim am Taunus
Chinonplatz 2
65719 Hofheim am Taunus
Tel.: 06192.202-0
Fax: 06192.7654
<link http: www.hofheim.de _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.hofheim.de



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