Die aktuelle Lebenssituation vieler Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland ist gekennzeichnet von alltäglicher und struktureller Diskriminierung und Abwertung. Die Berichterstattung über die so genannte Armuts-einwanderung von Roma aus Bulgarien und Rumänien ist ein Beispiel für die Aktualität dieser diskriminierenden Fremdbilder. In der Schule ist die Lage der Minderheit nicht nur ein Unterrichtsthema, sie ist ein Teil der pädagogischen Aufgaben. Nicht nur Jugendliche, sondern gerade die „Mitte der Gesellschaft“ – also auch die Schule und die Lehrkräfte – sind Teil des Problems. Alltägliche, oft subtile ethnische Zuschreibungen und Etikettierungen erfahren junge Sinti und Roma in Schule und Unterricht. Die stark vorurteilsgeprägte Wahrnehmung erschwert die gesellschaftliche Integration der Minderheit und blockiert dadurch gerade auch die Lebens- und Bildungschancen von Jugendlichen für einen erfolgreichen Schulabschluss und eine qualifizierte berufliche Ausbildung. Die Fachtagung möchte diese Mechanismen der gesellschaftlichen Ausgrenzung und die Funktion und Wirkung der rassistischen Stereotype in den Blick nehmen und dabei die Frage in den Mittelpunkt stellen, wie wir als Lehrer und Lehrerinnen individuelle und institutionelle Formen der Diskriminierung von Schülerinnen und Schülern aus der Minderheit der Sinti und Roma aufdecken können. Es werden Handlungsoptionen vorgestellt, die gegen die Ideologie der Ungleichwertigkeit eine Kultur der Anerkennung als Maßstab des pädagogischen Handelns setzen.
Grußworte
Rinaldo Strauß, Verband deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen
Lieselotte Haffke, Leiterin Sachgebiet II.2.2, Landesschulamt und Lehrkräfteakademie
Dr. Uta George, Fachreferentin „Diversität und Integration“, Amt für multikulturelle Angelegenheiten, Frankfurt am Main
Einführungsvortrag
Dr. Udo Engbring-Romang: Sinti und Roma und die Macht der Bilder
Workshops (13.15–16:00 Uhr)
Markus End: Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit
Joachim Brenner: Zur aktuellen Situation der Roma in Frankfurt am Main
Sabine Ernst: „Vertrauen ist ein Prozess“ – Die Bildungsstätte Schaworalle in Frankfurt am Main
Barbara Kirchner, Milena Ademovic: Roma-Schulmediation an einer Berliner Grundschule
Veranstalter
Landesschulamt und Lehrkräfteakademie Hessen, Gewaltprävention und Demokratielernen – Bildungsserver Hessen, Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main, Pädagogisches Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main
Anmeldung
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, Reisekosten werden nicht erstattet. Anmeldungen per Mail bis zum 13. März 2015 an: <link>
karin.stahl@kultus.hessen.de
... <link fileadmin user_upload uploadsfbi pdfdateien _blank download herunterladen der datei>Tagungsprogramm (pdf-Datei)
Kontakt
Dorothee Becker
Fritz Bauer Institut
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link mail ein fenster zum versenden der>d.becker@fritz-bauer-institut.de