Events and Exhibitions

Monday, 13. October 2014, 18:15 o'clock

Vortrag von Dr. Miriam Rürup, Hamburg
Eine neue »Klasse internationaler Personen«: Staatenlosigkeit als Erfahrung und völkerrechtliche Herausforderung nach dem Ersten Weltkrieg

European Leo Baeck Lecture Series 2014

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Grüneburgplatz 1
Casino am IG-Farben Haus, Raum 1.801

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts, des Jüdischen Museums Frankfurt und des Leo Baeck Institute London mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Der Erste Weltkrieg rüttelte an den Grundfesten des noch jungen nationalstaatlichen Gefüges Europas. Infolge der territorialen Neuordnungen nach Kriegsende verloren zahlreiche Menschen ihre Staatsangehörigkeit und damit die mit ihr verknüpften Rechte. In einer Zeit, in der staatsbürgerliche Zugehörigkeit zunehmend bedeutsam wurde, erfuhren viele erstmals die mit der Staatenlosigkeit verbundene Schutzlosigkeit. Zugleich nahmen sich aber übernationale Institutionen wie der Völkerbund der Problemlösung aus diplomatischer wie humanitärer Sicht an. Vor allem Juden waren von dieser erneuten rechtlichen Unsicherheit betroffen. Sie setzten sich im Kampf um die Durchsetzung von Schutzrechten für Staatenlose ebenso ein, wie sie an den Diskussionen um die Minderheitenschutzrechte beteiligt waren.
In dem Vortrag wird es sowohl um die – nicht nur jüdische – Erfahrung von Staatenlosigkeit nach dem Ersten Weltkrieg gehen wie auch um die unterschiedlichen Bemühungen, das Problem zu überwinden.

Miriam Rürup ist seit 2012 Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen  Juden in Hamburg. Ihre Dissertation mit dem Titel »Ehrensache: Jüdische Studentenverbindungen an deutschen Universitäten (1886–1937)« erschien 2008 im Wallstein Verlag. Aus ihrem aktuellen Forschungsprojekt »Heimatlose oder Weltbürger: Staatenlosigkeit nach den beiden Weltkriegen« wird ihre Habilitationsschrift hervorgehen.

Kontakt
Dorothee Becker
Fritz Bauer Institut
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link mail ein fenster zum versenden der>d.becker@fritz-bauer-institut.de



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