In Ost- und Mitteleuropa wurde der Holocaust lange aus der eigenen Geschichte verdrängt. Mit Ende des Kalten Krieges öffneten sich jedoch die bis dahin verschlossenen Archive. Damit ließ sich nicht länger leugnen, dass die Massenvernichtung der Juden ein wesentlicher Bestandteil nicht nur der deutschen Geschichte, sondern auch der vieler europäischer Staaten ist. Der Band zeigt, wie unter anderem in Polen, Rumänien und Litauen, aber auch in Ostdeutschland nach 1989 die Vergangenheit im Dritten Reich aufgearbeitet wurde. Dabei wird klar, dass die Erinnerungsarbeit vielfach noch in den Anfängen steckt.
Die Aufsätze für diesen Sammelband sind entstanden aus Beiträgen zur internationalen Konferenz »Die Nachgeschichte des Holocaust in Ost- und Mitteleuropa«, 25. und 26. Juni 2004 in Frankfurt am Main, veranstaltet vom Fritz Bauer Institut in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Karol Sauerland.
Micha Brumlik ist Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt. Von 2000 bis 2005 war er Direktor des Fritz Bauer Instituts.
Karol Sauerland lehrt deutsche Literatur und Ästhetik an den Universitäten von Warschau und Thorn. Im Wintersemester 2003/2004 und im Sommersemester 2004 hatte er die Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung des Fritz Bauer Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne.
Micha Brumlik, Karol Sauerland (Hrsg.)
Umdeuten, verschweigen, erinnern
Die späte Aufarbeitung des Holocaust in Osteuropa
Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2010, 257 S., € 29,90
EAN 978-3-593-39271-4
Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts, Band 18
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