Events and Exhibitions

Monday, 8. June 2015, 18:15 o'clock

Henry Ormond – Anwalt der Opfer
Ein Gespräch mit Dr. Thomas Ormond, Christian Raabe und Dr. h.c. Dolf Weber, alle Frankfurt am Main

Buchvorstellung:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino am IG Farben-Haus, Raum 1.801

Der Jurist Henry Ormond, der 1950 in Frankfurt am Main eine Kanzlei eröffnete, vertrat als Rechtsanwalt viele Überlebende des Holocaust in prominenten Prozessen. Bekannt wurde er durch seinen Erfolg im sogenannten Wollheim-Prozess. Für den ehemaligen Zwangsarbeiter Norbert Wollheim erwirkte er erstmals eine Entschädigungszahlung durch ein Privatunternehmen, die I.G. Farben AG i. L. Im Frankfurter Auschwitz-Prozess vertrat er die Nebenklage von 15 Angehörigen Ermordeter bzw. von ehemaligen Häftlingen aus Auschwitz. Und im Verfahren gegen die Mitarbeiter von Adolf Eichmann, Hermann Krumey und Otto Hunsche, gelang es ihm, hohe Haftstrafen für die »Schreibtischmörder“ zu erwirken.
Im Gespräch werden biografische, historische und rechtliche Fragen durch den Sohn, Thomas Ormond, und zwei Rechtsanwälte erörtert, die zeitweise in der Kanzlei Ormonds angestellt waren.

Der promovierte Jurist Thomas Ormond ist der Sohn Henry Ormonds. Er ist seit 1992 beim Regierungspräsidium Darmstadt in der Umweltabteilung im Wasser- und Abfallrecht tätig. Dolf Weber war zwischen 1965 und 1968 Partner in der Rechtsanwaltssozietät Ormond, Sommer, Weber & Raabe. Dort hat er vor allem Wiedergutmachungsfälle betreut. 1968 eröffnete er eine eigene Kanzlei. Christian Raabe kam als 29-jähriger 1963 in die Kanzlei von Henry Ormond. Er verließ die Kanzlei 1971, nachdem er mit Ormond im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess und im parallel laufenden Krumey-Hunsche-Prozess Nebenklägervertreter gewesen war.

Katharina Rauschenberger, Werner Renz (Hrsg.)
Henry Ormond – Anwalt der Opfer. Plädoyers in NS-Prozessen
Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag, 2015
ca. 360 S., ca. 20 Abb., € 34,90, EAN 978-3-593-50282-3
<link internal-link internen link im aktuellen>Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts, Band 24

Kontakt
Dorothee Becker
Fritz Bauer Institut
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
<link mail ein fenster zum versenden der>d.becker@fritz-bauer-institut.de



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