Gegen Ende des Spanischen Bürgerkrieges mussten Hunderttausende Republikanerinnen und Republikaner vor Francos Truppen nach Frankreich fliehen. Mit dem deutschen Überfall auf das Land gerieten sie in das Visier der Besatzer, die Tausende von ihnen als »Rotspanier« verfolgten und in Konzentrationslager verschleppten. Auch in das KZ Dachau.
Johannes Meerwald beleuchtet erstmals die weitverzweigten Wege, auf denen spanische Geflüchtete aus Frankreich in das KZ Dachau gelangten und rückt dabei die Perspektive der Verfolgten in den Vordergrund. Anschaulich zeigt er, wie die Spanier versuchten, sich im brutalen Lageralltag zu behaupten.
Deutlich wird die spezifische Tragik in den Lebensgeschichten der Spanier. Auch nach Kriegsende konnten die spanischen Überlebenden nicht in ihre Heimat zurückkehren, die bis 1975 von Franco diktatorisch regiert wurde. Sie mussten, heimatlos und gezeichnet von Krieg und Lagerhaft, in das Exil nach Frankreich zurückkehren und sich dort erneut organisieren.
geb. 1991, Studium der Hispanistik sowie der Geschichts- und Politikwissenschaft in Gießen, Jaén und Marburg. Nach dem Studium Projektmitarbeit an der KZ-Gedenkstätte Dachau. Seit 2020 Doktorand am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main. Seine Masterarbeit über die spanischen Häftlinge des KZ-Komplexes Dachau wurde 2021 mit dem Stanislav Zámecník-Studienpreis des Comité International de Dachau (CID) prämiert.
Kleine Reihe zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 4
Göttingen: Wallstein Verlag, 2022
128 S., Klappenbroschur (auch als E-Book erhältlich)
ISBN 978-3-8353-5320-6
Preis: 16 Euro