The Institute

Wednesday, 7. November 2018, 18:00 o'clock

Workshop mit Prof. Dr. Dirk Rupnow
Das Aneignen der Deutungshoheit. Die Auswirkung der Novemberpogrome auf die nationalsozialistische »Judenforschung«

Prof. Dr. Alan Steinweis und Dr. Jens Hoppe

Vor achtzig Jahren sind in fast allen deutschen Städten Synagogen und jüdische Einrichtungen in Flammen aufgegangen. Gemeindeeigentum wie Kultgeräte, Archive und Bibliotheken wurden geplündert, jedoch nicht immer vernichtet. Vielmehr übernahmen nationalsozialistische Institutionen wertvolle alte Judaica- und Hebraica-Sammlungen und führten sie weiter.

Bereits vor 1938 entwickelte sich ein eigener »Forschungszweig«, der unter anderem in Frankfurt am Main 1941 zur Einrichtung des »Instituts zur Erforschung der Judenfrage« führte. Von Frankfurt aus betrieb der Bibelforscher und Altphilologe Johannes Pohl weitere Raubzüge in Gemeinden des besetzten Europa. Welches Ziel steckte hinter der nationalsozialistischen »Judenforschung«, nachdem die Juden Deutschlands und der besetzten Gebiete bereits deportiert, ghettoisiert und ermordet worden waren? Wie war der Raub von jiddischer, hebräischer und osteuropäischer Literatur der jüdischen Gemeinden organisiert? Wie umfassend war er? Welche Rolle spielten die Novemberpogrome in diesem Zusammenhang?

Prof. Dr. Dirk Rupnow
ist Universitätsprofessor und Institutsleiter am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck.

Prof. Dr. Alan Steinweis
ist Professor für Geschichte und Miller Distinguished Professor of Holocaust Studies sowie Direktor des Center of Holocaust Studies an der Universität von Vermont.

Dr. Jens Hoppe
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Conference on Jewish Material Claims against Germany.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main

Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Back to all events