1953 errang der Auschwitz-Überlebende Norbert Wollheim vor dem Frankfurter Landgericht einen Anspruch auf Entschädigung für seine im Buna-Werk der IG Farben in Auschwitz-Monowitz geleistete Zwangsarbeit. Auf der Grundlage des Urteils verhandelte die Jewish Claims Conference in den späten 1950er und in den 1960er Jahren Vereinbarungen mit deutschen Industrieunternehmen über Entschädigungszahlungen an ehemalige Sklavenarbeiter, unter anderem mit der IG Farben, mit Siemens, Krupp und der AEG. Unter aktiver Mitwirkung von Norbert Wollheim und des Frankfurters Siegmund Freund wurden Entschädigungszahlungen an mehrere Zehntausend jüdische Überlebende verteilt. Sie ebneten den Weg für die Errichtung der Bundestiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« im Jahr 2000, die mehr als 1,6 Millionen Zwangsarbeiter entschädigte.
Rüdiger Mahlo ist Repräsentant der Conference on Jewish Material Claims Against Germany in Frankfurt am Main.
Kontakt
Fritz Bauer Institut
An-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de