The Institute

Monday, 13. February 2017, 18:15 o'clock

Was heißt denn hier »Armutszuwanderung«?
Ressentiments in der Freizügigkeitsdebatte

Vortrag von Markus End, Berlin:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
IG Farben-Haus, Raum 311

In den letzten Jahren wurde in den deutschen Medien, in Politik und Öffentlichkeit eine gesellschaftliche Debatte über die Folgen einer sogenannten Armutszuwanderung ausgefochten, die zahlreiche antiziganistische Elemente aufweist. Wütende »Anwohner« berichten über »Müll«, »Lärm« und »Kriminalität«; der Städtetag, Polizeidienststellen und Migrationsbeauftragte warnen vor einer »Gefährdung des sozialen Friedens«; Arbeitslosengeld und Kindergeldzahlungen von EU-Zuwanderern werden unter die Lupe genommen. All dies nährt das rassistische Fremdbild vom »Zigeuner«.
Der Vortrag setzt sich kritisch mit dieser Debatte um die »Armutseinwanderung« auseinander. Einen besonderen Schwerpunkt stellt dabei die mediale Berichterstattung dar. Anhand verschiedener Beispiele wird die Konstruktion des Narrativs »Armutszuwanderung« nachvollzogen und kritisiert, um zum Schluss auf die politischen Konsequenzen und möglichen Gefahren der Debatte einzugehen.

Markus End ist Doktorand an der Universität Bielefeld und Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung. Er arbeitet derzeit als freier wissenschaftlicher Autor und Referent und ist u.a. für zahlreiche Selbstorganisationen von Sinti und Roma tätig.2014 erschien sein Buch Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit: Strategien und Mechanismen medialer Kommunikation als Studie für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg.

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
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