Das populäre »Zigeunerbild« speist sich aus seit Jahrhunderten tradierten Zuschreibungen. Diese eingeübte und bis heute überaus konsensfähige Vorurteilsstruktur der Mehrheitsgesellschaft führt dazu, dass vielen Angehörigen der Minderheit eine gesellschaftliche Teilhabe versagt wird und überall in Europa rassistische und gewalttätige Angriffe drohen oder stattfinden.
Der Vortrag untersucht in einem historischen Längsschnitt die Ursachen für die Herausbildung der stereotypen Bilder und kontrastiert sie mit der vielfältigen Lebenswelt der Betroffenen. Aufgezeigt wird dabei auch, wie mittelalterliche und frühneuzeitliche Zuschreibungen von »Fremdheit«, »Bettelei« und »Nichtsesshaftigkeit« bis in die Gegenwart hinein wirkungsmächtig blieben.
Karola Fings ist stellvertretende Direktorin des NS-Dokumentationszentrums im EL-DE-Haus und Lehrbeauftrage am Historischen Seminar der Universität Köln. Zuletzt erschien von ihr im C.H.Beck Verlag Sinti und Roma. Geschichte einer Minderheit, München 2016
Kontakt
Fritz Bauer Institut
Dorothee Becker (Sekretariat)
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
info(at)fritz-bauer-institut.de