Grußwort von Prof. Dr. Birgitta Wolf, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt
Im Herbst 1941 begannen die ersten Massendeportationen von Juden aus Deutschland. Die Betroffenen wurden für jedermann sichtbar zu Sammelstellen gebracht und von dort verschleppt. Die Transporte waren nicht geheim, aber sie wurden unterschiedlich wahrgenommen: Was erwarteten die Juden? Welche Vorstellungen hatten ihre Nachbarn vom Schicksal der Deportierten? Wie sahen Polizisten und SS-Männer ihre Beteiligung an den Transporten? Was bewog die jüdischen Gemeindevertreter zur Mithilfe? Was berichteten jüdische Hilfsorganisationen und ausländische Beobachter darüber? Der Vortrag verfolgt die unterschiedlichen Perspektiven und versucht, sie zu deuten.
PD Dr. Susanne Heim, geb. 1955, ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin und habilitierte am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaft der Freien Universität Berlin. Sie publiziert vor allem zur Geschichte des Nationalsozialismus sowie zur Bevölkerungspolitik und Migration im 20. Jahrhundert. Seit 1999 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsprogramm »Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus«. 1974–1981 Studium der Politologie, Geschichte und Literaturwissenschaft in Hamburg und Berlin (FU); 1985–1989 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts »Täterbiographien im Nationalsozialismus« am Hamburger Institut für Sozialforschung; 1991 Promotion am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin; 1991–1993 Redakteurin des Genethischen Informationsdienstes; 1996/97 Fellow am International Research Center for Holocaust Studies, Yad Vashem, Jerusalem; 1999–2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Leiterin (seit 2004) des Forschungsprogramms der Max-Planck-Gesellschaft »Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus«. Zurzeit Projektleiterin der Edition »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945«.
Eine Kooperation mit dem Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften
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