Im Rahmen einer Feierstunde im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in Berlin, wurde am 1. Juli 2015 durch Bundesjustizminister Heiko Maas erstmals der »Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte« verliehen. Ausgezeichnet wurden zwei Nachwuchsjuristen für ihre herausragenden Doktorarbeiten.
Die Preisträger
Dr. Arthur von Gruenewaldt aus Frankfurt am Main erhält den Preis für seine Dissertation »Die Richterschaft des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main in der Zeit des Nationalsozialismus«. Seine Untersuchung zeigt, wie willfährig sich die Frankfurter Richterschaft gegenüber der nationalsozialistischen Diktatur gezeigt hat und zu Mittätern des Unrechts wurde.
Dr. Andreas Werkmeister wird für seine Doktorarbeit zu »Straftheorien im Völkerrecht« ausgezeichnet. Seine Arbeit knüpft an die Bemühungen Fritz Bauers an, mit Hilfe des Völkerstrafrechts staatliches Unrecht zu ahnden.
Der Fritz Bauer Studienpreis wurde 2014 von Bundesminister Heiko Maas gestiftet, um an den einstigen hessischen Generalstaatsanwalt und Initiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses Fritz Bauer (1903–1967) zu erinnern. Mit dem Preis sollen Nachwuchsjuristen motiviert werden, sich mit Person und Wirken Fritz Bauers zu befassen. Ausgezeichnet werden herausragende juristische Doktorarbeiten, die sich mit Leben und Werk Fritz Bauers oder seinen Lebensthemen beschäftigen, also insbesondere der juristischen Ahndung des NS-Unrechts und anderer Massenverbrechen gegen die Menschlichkeit, der Strafrechtsreform und des humanen Strafvollzugs, der Achtung und des Schutzes der Menschenwürde. Dazu erklärt Bundesminister Maas: »Fritz Bauer hat seinen Beruf als Richter und Staatsanwalt stets als Verpflichtung verstanden, sich für die Demokratie und die Menschenrechte stark zu machen. Zu seinen Lebzeiten war er verfolgt, verhasst und umstritten. Heute ist Fritz Bauer ein Vorbild für alle Juristinnen und Juristen«. Der Preis wird alle zwei Jahre zum Todestag Fritz Bauer am 1 Juli verliehen und ist mit € 5.000,– dotiert.
Die Vergabe des Preises erfolgte unter Mitwirkung einer hochrangig besetzen Jury. Ihr gehören an: Christoph Flügge (Internationaler Strafgerichtshof für das ehem. Jugoslawien, Den Haag), Prof. Dr. Raphael Gross (Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main; seit 1. April 2015 Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig), Werner Koep-Kerstin (Humanistische Union, Berlin), Prof. Dr. Beate Rudolf (Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin) und Prof. Dr. Gerhard Werle (Humboldt-Universität zu Berlin).
Fritz Bauer Studienpreis 2017
Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2016, die Preisverleihung erfolgt zum 1. Juli 2017.
Weitere Informationen unter: www.bmjv.de/fritz-bauer
Kontakt
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