The Institute

Friday, 10. March 2017

Erinnerung an Fritz Bauer

Einweihung einer Gedenktafel
in Frankfurt am Main

Seit heute Vormittag, 10. März 2017, erinnert eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Feldbergstraße 48 an das Wirken Fritz Bauers. Zur Einweihung sprachen der Ortsvorsteher des Ortsbeirates 2, Axel Kaufmann, die Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und Gottfried Kößler, stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts.
Als hessischer Generalstaatsanwalt initiierte Fritz Bauer den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess, der von Dezember 1963 bis August 1965 stattfand und die Verbrechen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verhandelte. Mit diesem Prozess gewann die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der Bundesrepublik Deutschland erstmals eine öffentliche Dimension. Fritz Bauers Werk galt dem Aufbau einer demokratischen Justiz, der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts und der Reform des Straf- und Strafvollzugsrechts.
Vom Magistrat der Stadt Frankfurt wurden Fritz Bauers große Verdienste mehrfach gewürdigt. So gehört die Stadt Frankfurt am Main neben dem Land Hessen und dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V. zu den Gründungsstiftern des Fritz Bauer Instituts. Eine 2013 im Plenarsaal des Frankfurter Römers installierte Gedenktafel für Fritz Bauer erinnert an die Frankfurter Auschwitz-Prozesse. Auch das auf Initiative des Fritz Bauer Instituts und im Auftrag des Magistrats realisierte Denkmal der Künstlerin Tamara Grcic vor dem Oberlandesgericht an der Zeil 42 würdigt die großen Verdienste des ehemaligen hessischen Generalstaatsanwalts.
Auf seiner Sitzung am 2. Mai hatte der Ortsbeirat 2 dem Vorschlag der SPD-Fraktion auf Anbringung einer Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus Fritz Bauers zugestimmt. Die Idee dazu hatte Hermann-Josef Birk (SPD) in den Beirat eingebracht. Mit der Tafel in der Feldbergstraße 48 im Frankfurter Westend kommt ein weiterer Ort des Gedenkens an diese herausragende Persönlichkeit hinzu. Hier wohnte Fritz Bauer von 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 1968.

Text der Gedenktafel:
Hier wohnte von 1957 bis zu seinem Tod
Fritz Bauer (1903–1968)
Als hessischer Generalstaatsanwalt initiierte er den ersten
Frankfurter Auschwitzprozess (1963–1965),
in dem ein deutsches Gericht die Verbrechen im
Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verhandelte.
Frankfurt verneigt sich vor seinem Mut und seiner Entschlossenheit.

Foto: Einweihung der Gedenktafel für Fritz Bauer am Haus Feldbergstraße 46–48, von links nach rechts: Axel Kaufmann, Hermann-Josef Birk, Dr. Ina Hartwig und Gottfried Kößler
© Werner Lott

Kontakt
Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: 069.798 322-40
Fax: 069.798 322-41
info(at)fritz-bauer-institut.de

Einweihung der Gedenktafel für Fritz Bauer

Einweihung der Gedenktafel für Fritz Bauer am Haus Feldbergstraße 46–48, von links nach rechts: Axel Kaufmann, Hermann-Josef Birk, Dr. Ina Hartwig und Gottfried Kößler © Werner Lott


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