Vortragsreihe »Grenzen, Flucht, Menschenrecht – Historische, psychoanalytische und sozialtheoretische Aspekte der Flüchtlingsdiskussion«
Die in die Europäische Union flüchtenden Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Regionen stellen die einzelnen Länder vor eine schwierige Situation. Wie soll das politische Handeln aussehen, wenn es einerseits um die Sicherung der Grundrechte, andererseits um die Zunahme von Ängsten und politische Verschiebungen geht? Aus historischer, psychoanalytischer und politikwissenschaftlicher Perspektive soll die aktuelle Debatte um das Asyl für Flüchtlinge diskutiert werden.
Alle Vorträge der Reihe:
› 14. März 2016, Vortrag von Prof. Dr. Sonja Buckel, Kassel:
Krise des europäischen Grenzregimes
› 10. Mai 2016, PD Dr. Susanne Heim, Berlin:
Die Judenverfolgung in Deutschland 1938 und die internationale Flüchtlingskonferenz von Evian
› 21. Juni 2016, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Frankfurt am Main:
Psychoanalytische Überlegungen zum Projekt Step-by-Step in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Darmstadt
› 21. November 2016, Prof. Dr. Claus Leggewie, Essen:
Anti-Europäer – Breivik, Dugin, al-Suri & Co.
› 12. Dezember 2016, Dr. Gilad Ben-Nun, Leipzig:
The UN 1951 Refugee Convention. Between Nation-State Sovereignty and the Non-Refoulement Principle
› 27. Februar 2017, Dr. Serhat Karakayali, Berlin:
Vom Rand in die Mitte. Entwicklungen und Herausforderungen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit
Der Vortrag stellt Untersuchungen unter zwei Gruppen von Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe vor. Individuell agierende Freiwillige und Vertreter von Hilfsorganisationen wurden über ihre alltägliche Praxis online befragt. Erste Ergebnisse zeigen beispielsweise, wie der Anteil von Frauen in diesem Feld ist und wie die Zunahme von Hilfsangeboten in ländlichen Gebieten einzuschätzen ist. Die Studie liefert Erkenntnisse über den permanenten Wandel in den Bedingungen des Untersuchungsfeldes. Eine der zentralen Fragen der Untersuchung ist, ob sich die Freiwilligen als politische Akteure sehen? Ergänzt diese Arbeit das Handeln von Behörden oder widerspricht sie ihm?
Serhat Karakayali ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung »Wissenschaftliche Grundfragen« und Post-Doc am Lehrbereich Diversity and Social Conflict der Humboldt Universität Berlin. Er leitet verschiedene Forschungsprojekte, u.a. zum Thema ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen, zur Integration von Flüchtlingen in der EU und zum Engagement von Gewerkschaftsmitgliedern mit Migrationshintergrund. Er arbeitet zur Zeit an dem E-Book Project: Witnessing the Transition. Refugees, Asylum-Seekers and Migrants in Transnational Perspective. Seine Dissertation Gespenster der Migration: zur Genealogie illegaler Migration in der Bundesrepublik Deutschland erschien 2008 im Transkript Verlag.
Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Institut für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt und dem Sigmund-Freud-Institut – Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, Frankfurt am Main und dem Förderverein Fritz Bauer Institut e.V.
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