Aktuelles

Konzept und Call for Papers:

Die IG Farben. Zum Ort des Konzerns in der deutschen Geschichte

Frankfurt am Main, 1. und 2. Dezember 2025, Tagung aus Anlass des 100. Jahrestags der Gründung des IG Farben-Konzerns

Vor hundert Jahren, im Dezember 1925, entstand aus der Fusion der acht führenden deutschen Chemieunternehmen der IG Farben-Konzern. Am Hauptsitz Frankfurt am Main wurde für dessen Zentralverwaltung ein riesiges Bürogebäude geschaffen, entworfen von Hans Poelzig, einem Vertreter…

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Veranstaltungen des Fritz Bauer Instituts

Oktober bis Februar 2025/26

Unser Programmheft zu den öffentlichen Veranstaltungen des Fritz Bauer Instituts im Wintersemester 2025/26 ist erschienen:

Veranstaltungsprogramm (pdf-Datei)

Die aktuelle Situation in Israel und der Krieg in Gaza sind der Anlass für zwei Vorträge international bekannter…

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Veranstaltungen

Di 14
Oktober 2025
18:15

Plurales Lernen über den Holocaust?

Erfahrungen aus dem Jüdischen Museum Hohenems und der politischen Bildung

PRÄSENZ — Gespräch zwischen Dr. Hanno Loewy und Saba-Nur Cheema

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Am Beispiel eines Projekts zu Fluchtgeschichten zwischen 1938 und 1945 am Jüdischen Museum Hohenems werden die dramatischen Lebenswege nicht nur von Jüdinnen und Juden behandelt. Sie vermitteln ein differenziertes Bild von der Gewalt der Zeit und geben Raum, auch über die Gegenwart zu sprechen. Der multiperspektivische Dialog ist auch Thema in der politischen Bildung heterogener Gesellschaften. Religiös codierte Ressentiments finden sich nicht erst nach Erfahrungen von Diskriminierung, sondern bereits im Vorschulalter. Was bedeutet das für das Lernen über den Holocaust?

Saba-Nur Cheema

ist Diplom-Politologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt »Religiös codierte Differenzkonstruktionen im Vor- und Grundschulalter« am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Fritz Bauer Instituts.

Dr. Hanno Loewy

ist Literatur- und Medienwissenschaftler. Er war ab 1995 Gründungsdirektor des Fritz Bauer Instituts und ist seit 2004 Direktor des Jüdischen Museum Hohenems.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Bildungsstätte Anne Frank

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de


Sa 18
Oktober 2025
15:00

Norbert Wollheim Memorial und IG Farben-Haus

Öffentliche Führung

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz
Treffpunkt am Wollheim-Pavillon

Treffpunkt ist vor dem Wollheim-Pavillon am Fritz-Neumark-Weg, unterhalb des IG Farben-Hauses, von der Fürstenberger Straße kommend auf der linken Seite des Campus-Geländes.
Die kostenlose Führung findet jeden 3. Samstag im Monat statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das am 2. November 2008 feierlich eröffnete Norbert Wollheim Memorial ist ein Ort des Gedenkens und der Information über die Zwangsarbeiter der IG Farben im Konzentrationslager Buna-Monowitz (Auschwitz III). Das Memorial befindet sich auf der Grünfläche vor dem IG Farben-Haus – der ehemaligen Konzernzentrale der I.G. Farben Industrie AG – auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Die Führung greift die Konzeption des Memorials auf, welche die Ereignisgeschichte in den drei zeitlichen Ebenen Vorkriegszeit, NS-Geschichte und Nachkriegszeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen der Überlebenden verbindet. Das Memorial wird im Zusammenhang mit dem IG Farben-Haus als künstlerische Installation präsentiert.

Website mit umfangreichem Informationsmaterial zum Konzentrationslager Buna-Monowitz:
www.wollheim-memorial.de
Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Buna-Monowitz:
24 Videointerviews

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Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Mo 20
Oktober 2025
18:00

Tödliche Gratwanderung.

Jüdische Repräsentanten zur Zeit der Deportationen

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Beate Meyer, musikalische Begleitung: Don Jaffé

Paulskirche
Paulsplatz 11, Frankfurt am Main
Einlass ab 17:30 Uhr

Gedenktag der Stadt Frankfurt am Main aus Anlass der ersten Massendeportation am 19. Oktober 1941

Der ursprünglich für diesen Termin geplante Vortrag von Prof. Dr. Mary Fulbrook, Gesellschaft und Überleben während des Holocaust, muss leider entfallen.

Dr. Beate Meyer behandelt in ihrem Vortrag die Arbeit der 1939 als Zwangsorganisation gegründeten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland bis 1943/1945. Deren jüdische Repräsentanten in der Berliner Zentrale und den einzelnen jüdischen Gemeinden wie Frankfurt waren anfangs vor allem für Emigration, Fürsorge und Bildung zuständig. Doch ab Herbst 1941 zogen das Reichssicherheitshauptamt und die Gestapostellen sie auch für die organisatorische Vorbereitung der Deportationen heran. Ohne vertieftes Wissen um die Shoa, durch Lügen getäuscht und unter steter Gewaltandrohung versuchten sie, den Prozess zu verzögern und Härten für die Jüdinnen und Juden abzumildern. Gegen die Dynamik der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik allerdings konnten sie mit ihren Mitteln kaum etwas ausrichten.

Ramón Jaffé spielt aus Kompositionen seines Vaters, des deutsch-israelischen Komponisten Don Jaffé, der mit seiner Familie 1941 vor den Nationalsozialisten aus Riga in die Sowjetunion flüchten musste und dort überlebte.

Dr. Beate Meyer

war bis 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg, dem sie heute noch als assoziierte Wissenschaftlerin verbunden ist. 2011 erschien ihre umfassende Monografie Tödliche Gratwanderung: die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung, Zwang, Selbstbehauptung und Verstrickung (1939– 1945) im Wallstein Verlag in Göttingen. Für sie erhielt sie 2013 den Joseph-Carlebach-Preis der Universität Hamburg. Darüber hinaus hat sie zur Verfolgung sogenannter jüdischer Mischlinge gearbeitet und sich mit biografischen Projekten zur Geschichte der Juden in Hamburg und Berlin während des Nationalsozialismus einen Namen gemacht.

Ramón Jaffé

ist ein vielfach mit Preisen geehrter Cellist. Als Solist spielt er mit vielen Orchestern weltweit. Im Jahr 1995 begründete er das Kammermusikfest Hopfgarten in Tirol, seit 2011 leitet er auch das Musikfestival Middelburg in den Niederlanden. Zudem unterrichtet er an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden.

Interessierte können sich bis 15. Oktober 2025 unter dem Link protokoll.ffm.de für die Gedenkstunde am 20. Oktober anmelden und erhalten bei Vorlage eines Ausweises Zugang zur Veranstaltung. Einlass in die Paulskirche ist ab 17:15 Uhr.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main

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Mi 22
Oktober 2025
18:15

Genozid als »Bedrohungsabwehr«.

Lehren aus den internationalen Völkermordurteilen

PRÄSENZ — Vortrag von Dr. Fatih Kolkilic

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 1.811

Der Vortrag analysiert Völkermordurteile internationaler (Ad-hoc-)Strafgerichte für das ehemalige Jugoslawien, Ruanda und Kambodscha und zeichnet die verschiedenen Ursachen und Modalitäten des Vorgehens der »Täterstaaten« nach. Wie wird der Genozid als »Präventivschlag« gegen eine angebliche Bedrohung eingesetzt? Es zeigt sich, dass die Bedrohungsassoziation und der Bedrohungsgrad durch Verweis auf die Andersartigkeit der Opfergruppe verstärkt werden. Fatih Kolkilic kommt zu dem Resultat, dass die Bedrohungslagen vollständig konstruiert sind und auf der Entmenschlichung der Opfergruppen beruhen.

Dr. Fatih Kolkilic

ist Rechtsanwalt und Kriminologe. Für seine 2024 im Nomos Verlag erschienene Dissertation Zur Kriminologie des Genozids – Handlungsmuster und Erklärungsansätze wurde er 2025 mit dem Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz ausgezeichnet.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit den Professuren für Verfassungsrecht und Kriminologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main

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Mi 05
November 2025
18:15

Konrad Adenauer.

Kanzler nach der Katastrophe

HYBRID — Lesung und Gespräch zwischen Prof. Dr. Norbert Frei und Prof. Dr. Sybille Steinbacher

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1
Casino-Gebäude, Raum 823

Hybridveranstaltung

Livestream auf YouTube: youtu.be/fjXOfrO4qFI

Unter den Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland ragt Konrad Adenauer hervor. Seine Politik der unbedingten Westbindung, die er gegen zahlreiche Widerstände und Hindernisse durchsetzte, gilt als Fundament für die Erfolgsgeschichte der Bonner Demokratie. Norbert Frei legt aus Anlass von Adenauers 150. Geburtstag eine neue, bewusst knapp gehaltene Biografie des westdeutschen Gründungskanzlers vor. Dieser erscheint darin als Nazi-Gegner und konservativer Katholik, als autokratischer Parteiführer, skrupelloser Taktiker und weitblickender Europäer, der seinem eigenen Volk mit anhaltender Skepsis, ja Misstrauen begegnete.

Prof. Dr. Norbert Frei

ist Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte und Leiter des Jena Center – Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Norbert Frei
Konrad Adenauer. Kanzler nach der Katastrophe. Biographie
München: C.H.Beck, 2025, 318 S., 29 Abb., € 29,90
ISBN 978-3-406-83723-4

Prof. Dr. Sybille Steinbacher

ist Direktorin des Fritz Bauer Instituts und Professorin für Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

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Do 06
November 2025
19:00

Frankfurt am Main und der Nationalsozialismus

PRÄSENZ — Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Marie-Luise Recker, Prof. Dr. Christoph Cornelißen, apl. Prof. Dr. Tobias Freimüller

Evangelische Akademie Frankfurt
Römerberg 9, Frankfurt am Main

Präsenzveranstaltung

Entgegen der ursprünglichen Ankündigung gibt es keinen Livestream über Zoom-Meetings. Die Veranstaltung wird aber aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt über unsere Mediathek zugängig gemacht.

Wie prägte die NS-Herrschaft das Leben und Überleben ganzer Bevölkerungsgruppen zwischen 1933 und 1945? Basierend auf dem aktuellen Forschungsstand schließt das 2024 im Wallstein Verlag erschienene und von Christoph Cornelißen und Sybille Steinbacher herausgegebene Buch Frankfurt am Main und der Nationalsozialismus Forschungslücken. Es analysiert die Durchsetzung der NS-Herrschaft in zentralen Feldern der kommunalen Politik und Verwaltung, den Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch der Stadtplanung und Kultur sowie die nationalsozialistische Imagepolitik. Ebenso beleuchtet es die Dynamik der Gewalt gegenüber all jenen Gruppen, die seit 1933 als »Gemeinschaftsfremde« verfolgt und ausgegrenzt wurden.

Prof. Dr. Marie-Luise Recker

hatte bis 2012 den Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne. Sie ist Vorsitzende der Frankfurter Historischen Kommission. 

Prof. Dr. Christoph Cornelißen

ist seit April 2012 Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

apl. Prof. Dr. Tobias Freimüller

ist stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts und außerplanmäßiger Professor am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Christoph Cornelißen, Sybille Steinbacher (Hrsg.)
Frankfurt am Main und der Nationalsozialismus
Herrschaft und Repression – Wirtschaft und Gesellschaft – Kultur und Gedächtnis

Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Band 10,
hrsg. von Sybille Steinbacher im Auftrag des Fritz Bauer Instituts
zugleich: Frankfurter Historische Kommission XXVII, Geschichte der Stadt Frankfurt, Band 5
hrsg. im Auftrag der Frankfurter Historischen Kommission
Göttingen: Wallstein Verlag, 2024, 500 S., 55 z.T. farb. Abb.
Hardcover gebunden, mit Schutzumschlag, € 38,–
EAN 9783835355873 (auch als E-Book erhältlich)

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, der Historischen Kommission Frankfurt und der Evangelischen Akademie Frankfurt

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Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
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Publikationen

Fritz Bauer Institut (Hrsg.)

Jahresbericht 2024

Forschung, Lehre, Publikationen, Veranstaltungen

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Jan Kreutz

Erich von dem Bach-Zelewski

Karrieren der Gewalt zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik

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